Der Nationalpark Plitvicer Seen (kroatisch Plitvička jezera, Ausspracheanmerkung: [Nationalpark im hügeligen Karstgebiet Kroatiens, der sich im Norden der Lika-Region an der Panoramastraße D1 zwischen Karlovac und Zadar, nahe der Grenze zu Bosnien-Herzegowina, befindet. Die Plitvicer Seen sind ein Komplex aus 16 miteinander verbundenen Seen, welche sich entlang des Flußverlaufes der Korana bildeten.
]) ist ein
Die Plitvicer Seen liegen in einem sehr dünn besiedelten Teil Kroatiens. Daher sind die dortigen Naturpänomene und Schönheiten im und rund um den Nationalpark besonders gut erhalten. Zu den größeren naheliegenden Ortschaften zählen lediglich Slunj und Rakovica nördlich der Seen am Laufe der Korana, sowie Korenica südlich des Nationalparks.
Im ältesten Nationalpark Kroatiens herrscht Gebirgsklima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 8–10 °C und einer jährlichen Niederschlagsmenge von 1200–1400 mm. Die Wassertemperatur der Seen Proščansko jezero und Kozjak steigt im Sommer bis auf 24 °C an. Schnee hält von November bis Ende März an; die Seen liegen im Dezember und Januar unter einer Eisschicht.
In den teilweise urwaldähnlichen Buchen- und Tannenwäldern haben zahlreiche anderenorts seltene Tierarten, wie zum Beispiel der Braunbär, überlebt.
Wegen ihrer natürlichen Schönheit wurden die Plitvicer Seen zusammen mit dem sie umgebenden Waldgebiet bereits 1949 zum Nationalpark erklärt, der eine Fläche von 295 km² umfasst, wovon etwa 2 km² auf die Seen entfallen. Im Jahre 1979 wurden sie von der UNESCO in das Verzeichnis des Weltnaturerbes aufgenommen. Dieses Gebiet ist eines der letzten Europas, in dem noch heute eine Vielzahl an wildlebenden Bären und Wölfen zu finden ist.
International bekannt geworden ist der Park unter anderem durch die Winnetou-Filme. Die See- und Wasserfallaufnahmen wurden in diesem Nationalpark gedreht.
Der Eintritt in den Nationalpark ist gebührenpflichtig.
Entstehung der Seen
Die Seenlandschaft der Plitvicer Seen inmitten der Karstlandschaft verdankt ihre Entstehung der Ablagerung von in Karstgewässern reichlich vorhandenem Kalk.
Durch das im Regenwasser gelöste Kohlendioxid (CO2) bildet sich Kohlensäure (H2CO3), die im an Mineralen sehr reichen Karstboden vor allem Kalkstein, aber auch Dolomit - CaMg(CO3)2 - auflöst. Letztlich sind die Karstgewässer übersättigt mit Kalzium-Bicarbonat (Ca(HCO3)2) und Magnesium-Bicarbonat. Wenn das Wasser wieder an die Oberfläche tritt und aufgewirbelt wird, lagern sich kleine Kristalle ab: Es entsteht Kalksinter (CaCO3). Dieser bildet Barrieren, vor allem an den reichlich wachsenden Moosen (auf den Bildern der Wasserfälle gut zu erkennen).
In der einzigartigen Seenlandschaft der Plitvicer Seen spielen gerade die Moose, Algen und Wasserpflanzen eine besonders bedeutende Rolle im Prozess der Bildung der Travertin genannten Kalksinter. Sie fördern die Ablagerungen maßgeblich und tragen so zur Bildung von natürlichen Barrieren bei, die das Wasser auf mehreren, mit Wasserfällen verbundenen Ebenen aufstauen.
Die Landschaft verändert sich hier ständig, der Kalksinter wird einerseits teilweise wieder fortgeschwemmt, andererseits bilden sich ständig neue Ablagerungen. So entstehen neue Wasserfälle, während alte versiegen.
Galerie
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Wasserfall an den Oberen Seen
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Spazieren auf Holzstegen
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Pfad zwischen den Seen
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Untere Plitvicer Seen (Vogelschau)
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Wasserfälle im Sommer
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Fische im glasklaren Wasser
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Wasserfall und See
Schreibweisen
Die Bezeichnungen dieses Naturphänomens variieren in der deutschen Sprache teilweise sehr stark. Ältere Quellen bezeichnen die Seen häufig als Seen von Plitovica oder Plitvica-Seen, alternativ auch Plitvitzaseen. Heutzutage sind die Plitvicer Seen auch unter den folgenden Bezeichnungen bekannt: Plitwitzer Seen, Plitvitzer Seen oder etwa Plitwizzer Seen. In jedem Fall ist die Aussprache des Namens zu beachten, daher das Wort Plitvicer nie mit „k“, sondern mit „ts“ aussprechen.
Literatur
- Mato Njavro (Red.): Plitvicer Seen, Turistička naklada d.o.o., Zagreb, 2005, ISBN 953-215-212-1 (deutsch)
- Josip Movčan, Drago Zdunić: Plitvice, Grafički zavod Hrvatske, Spektar, Zagreb, 1985 (erhältlich in deutsch, kroatisch, englisch, französisch)
- Branimir Gušić, Mirko Marković: Plitvička jezera - čovjek i priroda, Grafički zavod Hrvatske, Zagreb, 1974 (kroatisch)
Weblinks
- www.np-plitvicka-jezera.hr - Webseite des Nationalparks (englisch)
- www.vip-urlaub.com - Weitere Informationen über den Nationalpark
- www.privaturlaub-kroatien.de - Informationen, Geschichte und Fotogalerie zu dem Nationalpark
- Plitvice - Informationen und Fotogalerie