Emmerthal

Gemeinde im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen
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Wappen Karte
Wappen von Emmerthal Deutschlandkarte, Position von Emmerthal hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Hameln-Pyrmont
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 69 m ü. NN
Fläche: 115 km²
Einwohner: 11.174 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 31860
Vorwahl: 05155
Kfz-Kennzeichen: HM
Gemeindeschlüssel: 03 2 52 005
Gemeindegliederung: 4 Ortschaften mit 17 Ortsteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Berliner Straße 15
31860 Emmerthal
Website: www.emmerthal.de
E-Mail-Adresse: rathaus@emmerthal.de
Politik
Bürgermeister: Gerd Feldmann

Emmerthal ist eine Gemeinde im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt inmitten des Weserberglands. Hier fließen die Emmer und die Ilse in die Weser. In der Gemeinde leben rund 11.200 Einwohner, die Einheitsgemeinde erstreckt sich auf einer Fläche von 115 Quadratkilometern.

Gemeindegliederung

Mit der Gebietsreform 1972 wurden die Gemeinden Amelgatzen, Bessinghausen, Börry, Brockensen, Emmern, Esperde, Frenke, Grohnde, Hämelschenburg, Hagenohsen, Hajen, Kirchohsen, Latferde, Lüntorf, Ohr, Voremberg und Welsede zu einer Einheitsgemeinde zusammengeschlossen.

Emmerthal gliedert sich heute in folgende Ortschaften:

a) Ortschaft Amelgatzen aus den bisherigen Gemeinden Amelgatzen, Hämelschenburg und Welsede

b) Ortschaft Börry aus den bisherigen Gemeinden Bessinghausen, Börry, Brockensen, Esperde, Frenke, Hajen und Latferde

c) Ortschaft Emmerthal aus den bisherigen Gemeinden Emmern, Hagenohsen, Kirchohsen, Ohr und Voremberg

d) Ortschaft Grohnde aus dem bisherigen Flecken Grohnde und aus der bisherigen Gemeinde Lüntorf

Geschichte

In Ohsen soll Karl der Große um 780 eine Mission gegründet haben. Die Grafen von Everstein hatten hier Besitzungen. Die Bedeutung von „Ohsen“ im Frühen Mittelalter ist weit größer, als viele annehmen. Die nahe gelegene Stadt Hameln wird hierbei fälschlich zu hoch eingeschätzt. Hameln bekam das Stadtrecht erst im Jahre 1277. Das Kloster St. Bonifatuis bestand zwar schon seit ca.800, aber der Bischof von Minden hat aus guten Gründen Ohsen als Sitz seines Archidiakons bzw. Stellvertreters gewählt. In Ohsen befand sich ein brauchbarer Weserübergang und ein Anschluss an das Verkehrsnetz. So kann man die Wirkung des Ortes in der Territorialgeschichte in drei große Phasen einteilen:

  1. Das Archidiakonat Ohsen von 800 bis 1200
  2. Das Amt Ohsen des Fürstentum Calenbergs von 1408 bis 1859
  3. Das Dorf Kirch“ohsen“ als Sitz der Verwaltung im Kernbereich der „Gemeinde Emmerthal“ seit 1973.


Die Gemeinde Emmerthal wurde zum 1. Januar 1973 durch das "Gesetz zur Neugliederung der Gemeinde im Raum Hameln" vom 20. November 1972 aus bis dahin 17 selbständigen Gemeinden gebildet: , Flecken Grohnde, den Gemeinden Amelgatzen, Bessinghausen, Börry, Brockensen, Emmern, Esperde, Frenke, Hämelschenburg, Hagenohsen, Hajen, Kirchohsen, Latferde, Lüntorf, Ohr, Voremberg und Welsede.

Landschaftlich besteht Emmerthal nicht nur aus dem " T(h)al der Emmer", sondern bewaldete Bergrücken und auch die TaIbereiche der Weser und IIse geben der Gemeinde ihr Gepräge. Das Emmertal mit seinem bekannten Schloss Hämelschenburg ist eines der schönsten Seitentäler weit und breit. Aber auch der Bückeberg, der Scharfenberg, der Hellberg, der Ruhberg, der Baßberg und die Grohnder Forst haben ihre landschaftlichen Reize. Vergessen darf man nicht den 1810 angelegten "Ohrbergpark'" mit seinen Azaleen-, Rhododendron- und exotischen Baumgruppen.

Historisch umschließt Emmerthal ein geschichtsträchtiges Gebiet mit zahlreichen Zeugnissen aus der Vergangenheit bis hin zum fränkischen" Tilithi-Gau". Karl der Große selbst soll um 780 in "Ohsen" ein Missionszentrum mit Kirche gegründet haben, das zum Archidiakonat des Bistums Hildesheim wurde.

Im Spannungsfeld der Auseinandersetzungen zwischen Franken, Sachsen und Welfen ("Heinrich der Löwe") entfalteten die tüchtigen "Grafen zu Everstein" von ihrer auf dem Everstein zwischen Lobach und Negenborn (westlich von Stadtoldendorf) gelegenen Burg aus Selbständigkeit und Macht. Mit ihren Burgen zu Hermersen (Hämelschenburg), der Burg zu Ohsen und dem Rittergut Ohr prägten sie im 12. und 13. Jahrhundert den Emmerthaler Raum. Eine Burg Grohnde wird erst um 1421 erwähnt.

Lt. Überlieferung haben die Bewohner dieses Raumes unter Kriegen aller Art, besonders auch dem 30jährigen, stark leiden müssen. Immer wieder haben sie mit Zähigkeit und neuem Mut ihre Siedlungen und Häuser neu aufgebaut und ihre Äcker weiter bestellt.

Als die Ämter Grohnde und Ohsen das Gebiet im späteren Mittelalter verwalteten, war bereits eine gewisse Konsolidierung eingetreten.

1823 wurde zunächst das kleinere Amt Ohsen dem Amt Grohnde und 1859 das Amt Grohnde dem Amt Hameln eingegliedert, bis 1885 der preußische Kreis Hameln entstand. Die Gemeinde Emmerthal besitzt günstige Voraussetzungen für den Fremdenverkehr und Ansiedlungsvorhaben jeder Art. Preiswertes Bauland aus Gemeindevermögen sowie erschlossenes Gelände ist für Gewerbeansiedlungen vorhanden. Über die Bundesbahn-Hauptstrecke Altenbeken-Hameln-Hannover sowie die B 83 hat die Gemeinde eine günstige Verkehrsanbindung zwischen den Räumen Hannover-Hildesheim im Osten und Ostwestfalen/ Lippe im Westen. Metall- und holzverarbeitende Industrie, Apparatebau, Chemische Industrie, Arzneimittelproduktion, u. a. haben sich in der Gemeinde im Städtedreieck Hameln-Bad Pyrmont-Bodenwerder bereits angesiedelt, ebenso das bedeutsame Kernkraftwerk Grohnde, eine Windkraftanlage im OT Börry und das Solarforschungsinstitut im OT Ohr. Den rd. 11.000 Bürgern der Gemeinde, die auf einer Fläche von 115 km² wohnen, stehen als örtliche Einrichtungen zur Verfügung: Haupt- und Realschule, Grundschulen, Sporthallen, Hallenbad, Sport- und Tennisplätze, Kindergärten und Kinderspielkreis, Alten- und Pflegeheime, Einrichtungen für betreutes Wohnen, Kirchen.

Im OT Börry lädt das Museum für Landtechnik und Landarbeit zu einem Rundgang durch die Geschichte der Landwirtschaft ein.

Politik

Gemeinderat

Wappen und Gemeindefarben

Wappenbeschreibung:

Gespalten durch eine steigende einschweifige goldene Spitze, darin ein schwarzes Mühlrad; rechts in blau ein links gewendeter steigender rot gekrönter und rot bewehrter silberner Löwe, links in blau ein silberner Schrägrechtswellenbalken.

Gemeindefarben:

Die Farben der Gemeinde sind gold und blau (auch Flaggenfarben).


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde wird verkehrstechnisch durch die Bundesstraße 83 erschlossen. Die Bahnlinie Hannover-Paderborn durchschneidet die Gemeinde am nordwestlichen Rand. Eine S-Bahn-Linie verbindet Emmerthal über Hameln mit Hannover und in der Gegenrichtung über Bad Pyrmont mit Paderborn.

Ansässige Unternehmen

In Grohnde befindet sich ein Kernkraftwerk.
Kleinere Unternehmen im Ort sind unter anderem die Emmerthaler Apparatebau (Tochtergesellschaft der Aerzener Maschinenfabrik GmbH),
Lohmapharm / Lohmann / Neudorf.