Siddhartha Gautama wurde um 563 v. Chr. in Lumbini, nahe der Stadt Kapilavastu (Nepal) geboren. Als Buddha, ein Erwachter, gilt er als Begründer des Buddhismus. Er lebte 80 Jahre lang, sein Tod wird allgemein auf das Jahr 483 v. Chr. datiert. Allerdings gibt es in der Forschung auch andere, zum Teil deutlich abweichende Einschätzungen über seine Lebenszeit.
Siddhârtha Gautama ist die Sanskrit-Form des Namens; im Pali-Dialekt lautet er Siddhattha Gotama. Neben der Bezeichnung als Buddha hat man Siddharta Gautama noch andere Ehrennamen verliehen, darunter Tathâgata ("der So-Dahingelangte") und Shâkyamuni ("der Weise aus dem Geschlecht der Shakya").
Er war der Sohn eines reichen Grundbesitzers und nach der Legende war er schon als Kind sehr außergewöhnlich. Mit 29 Jahren folgte er seiner inneren Berufung, lehnte ein Leben im Überfluss ab und wurde Asket. Doch er fand weder die innere Ruhe noch die ersehnten Antworten. Nahe am Hungertod erkannte er, dass nur der "mittlere Pfad", jener zwischen Luxus und Askese, zur Erleuchtung führen würde. Deshalb widmete er sich von diesem Zeitpunkt an der Meditation.
Im Alter von 35 Jahren saß er in einer Vollmondnacht in tiefster Versenkung unter einem Pappelfeigenbaum (Bodhibaum), als er die Erleuchtung (bodhi) erlangte. Hass, Begierde und Unwissenheit fielen von ihm ab. Er wurde zum "Buddha", zum Erleuchteten.
45 Jahre lang lehrt er im Nordosten Indiens. Von seinem Tod berichtet das Mahaparinirvanasutra, das "Große Sutra vom Pari-Nirvana": 80-jährig bricht der Buddha zu seiner letzten Reise auf, wohl um in seine Heimatstadt Kapilavastu zurückzukehren. Er wird begleitet von Anhängern, die seinen Lehrreden lauschen.
Eine (wahrscheinlich legendäre) Geschichte erzählt, wie er kurze Zeit vor seinem Ableben auf dem Geierberg vor den versammelten Mönchen eine Lotosblume schweigend in der Hand dreht. Alle Mönche sind ratlos, bis auf Maha-Kasyapa, welcher darüber lächelt. Daraufhin erklärt Buddha, all seine Weisheit und sein Geist seien nun Maha-Kasyapa übergeben. Diese Geschichte ist der Gründungsmythos des Zen-Buddhismus.
In einem Wald bei Kushinagara, einem kleinen, unbedeutenden Städtchen, stirbt er und geht in das Pari-Nirvana (das endgültige Nirvana) ein.
Siehe auch:
Literatur
- Hesse, Hermann: Siddhartha. Eine indische Dichtung. Berlin, S. Fischer, 1922. (eine belletristische Interpretation des Stoffes der Buddhalegende)
- Schneider, Ulrich: Der Buddhismus. Eine Einführung, Darmstadt: Primus Verlag, 1997.