[1][2]Karasch ist ein Dorf im Nordwesten Bulgariens. Es befindet sich in der Gemeinde Roman, Oblast Wraza.
Geografie
Das Dorf Karasch liegt am rechten hohen Ufer des Flusses Kleiner Iskar. Die Häuser sind amphitheaterartig auf dem Vorbalkan Bergrücken angeordnet. Die Hauptstraße des Dorfes fällt zum Fluss ab, auf dem eine schöne Steinbrücke gebaut wurde, die das Dorf mit der Schlucht verbindet, die sich bis zur Stadt Roman erstreckt.
Geschichte
Gegen die Strömung des Flusses stehen die Überreste der Ruine Krivgrad – eine starke Festung im bulgarischen Mittelalter. Es ist der vierte Turm, umgeben von Verteidigungsvorrichtungen, gebaut aus Kalkstein und Mörtel. Die Ruine ist heute mit Sträuchern bewachsen und schwer zu erreichen. Zur Zeit der nationalen Befreiungskämpfe gab es hier ein revolutionäres Komitee. Eine der illegalen Straßen von Vasil Levski führte durch das Dorf. Das Haus, in dem Levski im August 1872 wohnte, existiert lange nicht mehr, aber an seiner Stelle wurde eine Gedenktafel angebracht. Im frühen 20. Jahrhundert wurde in Karasch eine Grundschule gebaut, in der Kinder aus den umliegenden 16 Dörfern und Siedlungen unterrichtet wurden. Das Gebäude existiert bis heute noch. Im Dorf wurde auch ein Krankenhaus gebaut, das geschlossen wurde, nachdem die Bevölkerung 1958 aufgrund der Nierenkrankheit ausgesiedelt wurde. Seit 1996 werden die Häuser in Karasch vom Ministerium für Gesundheit als Lager genutzt. Heute ist Karasch ein attraktiver Ferienort mit renovierten und neu gebauten Häusern.
Kulturelle und Natursehenswürdigkeiten
Die Kirche Hl. Nikola wurde 1863 aus Stein gebaut. Die Wände sind schlicht und nicht mit Ikonen bemalt. 2013 wurde die Dachkonstruktion erneuert und die Wände außen und innen neu verputzt und gestrichen. Trotzt ihrer kleinen Größe, hat die Kirche eine zarte interne Steintreppe aus italienischem Marmor, die zu einem Balkon für einen Kirchenchor führt. Anlässlich der Aussiedelung der Bevölkerung wurden die Ikonen der Kirche dem Metropoliten Kalinik übergeben und sind noch nicht retourniert. 1948 wurde das Gebäude für das Gemeindezentrums „Pchelin“ und das Rathaus errichtet. An der Decke des Gebäudes ist eine einzigartige Uhr installiert, die jede halbe Stunde die Umgebung mit einem Glockenklang beschallt. Im Gemeindezentrum gibt es einen großen Saal mit Bühne und Orchester (tiefer gelegter Platz für ein Orchester), einen Balkon für einen Chor und eine Kinokabine. Heute ist der Zugang zum Saal des Gemeindezentrums wegen Einsturzgefahr eingeschränkt. Nur die Bibliothek, die Hunderte von Literaturbänden enthält und von einem Bibliothekar betreut wird, ist zugänglich.
Regelmäßige Ereignisse
Am 20. Juli finden Feierlichkeiten für St. Elias mit einem gemeinsamen Tisch und Blasmusik für Bewohner und Gäste des Dorfes statt. Der Kirtag findet jeden ersten Samstag im September statt.
Persönlichkeiten
- Stefan Penchov Grantcharov (1867-1957), Volksbildner, Lehrer, Botaniker, Gründer des Chores „Eiserne Seiten“, Gründer des Kirchenchores zur Kirche „Hl.Nikola“, Publizist in Karasch
- Georgi Avgarski (1917-1991), Schriftsteller
- Nikola Zlatev, Maler
- Vassil Vassilev, Arzt, Gründer des Bulgarischen Roten Kreuzes
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Караш. In: Уикипедия. 27. Oktober 2021 (wikipedia.org [abgerufen am 28. Oktober 2021]).
- ↑ Joto Nitov: Die Geschichte von Dorf Karasch, Vratsa Gegend. Hrsg.: Heini, Vol. 1 1999, Vol. 2 2002. Band 1,2. Heini.