Letalität

Tödlichkeit einer Krankheit bzw. Vergiftung
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Die Letalität (von lat. letalis tödlich) bezeichnet die "Tödlichkeit" einer Erkrankung. L = Anzahl der an der Krankheit Verstorbenen / Anzahl der an dieser Krankheit Erkrankten.

Zur Ermittlung der Letalitätsrate berechnet man das Verhältnis der Menschen, die an einer bestimmten Krankheit in einem bestimmten Zeitraum (z.B. 1 Jahr) verstorben sind, zur Anzahl derer, die innerhalb einer definierten Population an der Krankheit neu und akut erkrankt sind.

Meist wird dieses Verhältnis als Prozentzahl oder in Promille angegeben, seltener als Wert zwischen 0 und 1. "Null" bedeutet in beiden Fällen, dass niemand an dieser Krankheit stirbt.

Beispiel: Lungenkrebsfälle in den USA im Jahr 2001:

  • Zahl der diagnostizierten Fälle 79200
  • Zahl der verstorbenen Fälle 65700
  • Daraus folgt L = 65700 / 79200 × 100 % = 83 %

Anmerkung: Diese Art der Berechnung ist allerdings nur für akute Erkrankungen geeignet, denn nur bei diesen fallen Diagnose und Ausgang der Erkrankung in der Regel in den gleichen Beobachtungszeitraum. Damit Angaben zur Letalität gemacht werden können, müssen prinzipiell alle diagnostizierten Fälle bis zu Tod oder definitiver Heilung des einzelnen Patienten verfolgen werden. Neue Diagnosemöglichkeiten und Heilverfahren können bei einer bestimmten Krankheit über sehr kurze oder sehr lange Zeit zu einer dramatischen Veränderung derer Letalität führen. Umgekehrt kann durch eine drastische Verschlechterung im Gesundheitswesen die Letalität einer Erkrankung deutlich - wenn vielleicht auch erst nach Jahren - zunehmen.

Krankheitsstadium bei Diagnose: Entscheidende Bedeutung bei der Bestimmung der Letalität hat oft das Stadium, in dem eine Erkrankung diagnostiziert wird.

Alter des Erkrankten: Bei Angaben zur Letalität muss das Alter der Erkrankten aus 2 Gründen berücksichtigt werden.

  • 1. Während die Letalitätsrate bei einer Pneumokokken-Bakteriämie bei über 65jährigen bei 30-50% liegt, beträgt diese für alle Altersgruppen zusammen nur 16-36%. Die Letalität einer Erkrankung in der Bevölkerungsgruppe der über 65jährigen ist vor allem beim Vorhandensein von Begleiterkrankungen wesentlich höher als in jüngeren Vergleichsgruppen (mit Ausnahme der Säuglinge).
  • 2. Ist der Patient jung genug, den natürlichen Verlauf seiner Krankheit zur Gänze erleben zu können?

Beispiel: Das Prostata-Carcinom ist eine Erkrankung mit hoher Letalität, tritt allerdings in der Regel im höheren Mannesalters auf. Nachdem die Zeitdauer, die vom Beginn einer Krankheit bis zum Tod an genau dieser Krankheit vergeht, mit der Angabe der Letalität nicht erfasst wird, "erleben" die meisten Patienten den Tod an dieser Erkrankung gar nicht - sie sterben aufgrund anderer Probleme.


Die ermittelten Werte zur Letalität sind somit relative Häufigkeiten: Sie beziehen sich auf eine definierte Population und einen definierten Zeitraum.

Nicht zu verwechseln ist der Begriff "Letalität" mit den Begriffen "Mortalität"und Fatalität.


'siehe auch': Erstdiagnose -- Früherkennung -- Heilungsrate -- Lebenserwartung