Rodolfo Graziani, Markgraf von Neghelli (* 11. August 1882 in Filettino, Provinz Frosinone; † 11. Januar 1955 in Rom) war ein italienischer Heeresoffizier (zuletzt Marschall von Italien) und faschistischer Politiker. Im Zuge seiner kolonialen Eroberungs- und Vernichtungskriege in Libyen und Äthiopien stieg Graziani zu einer Ikone des faschistischen Regimes in Italien auf, während ihn die unterworfenen Bevölkerungen Afrikas als „Schlächter“ verachteten. Nachdem der von ihm befehligte Angriff auf Ägypten 1940/41 desaströs gescheitert war, fiel Graziani bei der Führung in Rom in Ungnade. Jedoch wurde er zwischen 1943 und 1945 wieder als Kriegsminister der von NS-Deutschland abhängigen faschistischen Sozialrepublik von Salò (RSI) eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg forderten sowohl das Kaiserreich Äthiopien als auch das Königreich Libyen seine Auslieferung. Er wurde jedoch niemals für in Afrika stattgefundene Kriegsverbrechen belangt, obwohl ihn auch die United Nations War Crimes Commission als einen der größten italienischen Kriegsverbrecher listete. Für seine Kollaboration mit dem NS-Regime wurde Graziani zunächst zu 19 Jahren Haft verurteilt, allerdings nach vier Monaten begnadigt. Im Anschluss engagierte er sich im neofaschistischen Movimento Sociale Italiano.

Leben
Frühe Jahre (1882–1912)
Rodolfo Graziani wurde am 11. August 1882 als viertes von neun Geschwistern in der kleinen Ortschaft Filettino geboren, die in einer der ärmsten Regionen Mittelitaliens lag. Sein Elternhaus gehörte dem Kleinbürgertum an. Das Bezirksarzt-Gehalt seines Vaters Filippo reichte knapp aus, um den Schulbesuch seiner Söhne zu finanzieren. Seine Mutter, Adelia Climenti, war die Tochter eines Viehzüchter. Seine frühe Kindheit und Jugend verbrachte Graziani mit seiner Familie in Affile, wo der Vater beruflich tätig war. Seine Schulbildung erhielt Graziani zunächst am Gymnasium des Priesterseminar von Subiaco und danach am Torquato-Tasso-Gymnasium in Rom. Anschließend schrieb er sich 1902 für ein zweijähriges Studium an der juristischen Fakultät ein, welches er jedoch nicht abschloss, und stattdessen eine Offizierslaufbahn einschlug.[1]
Da die finanziellen Mitteln seiner Familie für einen Besuch renommierter Militärakademien wie Modena oder Nunziatella nicht ausreichten, war Graziani gezwungen, den Kadettenkurs beim 94. Infantrieregiment in Rom besuchen. Am 4. April 1903 erfolge seine Beförderung zum Gefreiten, am 4. Juli 1903 zum Unteroffizier und am 1. Mai 1904 zum Oberleutnant befördert. Danach wurde Graziania dem 92. Infantrieregiment in Viterbo zugeteilt, und zwei Jahre später gewann er das Auswahlverfahren für die Aufnahme als Offizier im ständigen Dienst für das 1º Reggimento „Granatieri di Sardegna“. Im Oktober 1906 zog er nach Parma, um den Aufbaukurs an der Infanterieschule zu absolvieren.[2]
Ab 1908 diente er als Kolonialoffizier in Eritrea und lernte dort Arabisch und Tigrinya, was ihm für seine spätere Karriere in Afrika dienlich sein sollte. 1911 schwebte er nach einem Giftschlangenbiss längere Zeit in Lebensgefahr.
Im Jahre 1912 nahm er als Infanterie-Offizier am Italienisch-Türkischen Krieg teil, bei dem Libyen mit seinen beiden Landesteilen Kyrenaika und Tripolitanien von Italien besetzt und als Kolonie Italienisch-Libyen annektiert wurde.
Teilnahme am Ersten Weltkrieg (1915–1918)
Während des Ersten Weltkrieges boten die Kämpfe in Norditalien ambitionierten jungen Offizieren der italienischen Armee ein beispielhaftes Betätigungsfeld zur eigenen Profilierung. Graziani trat im Rang eines Hauptmannes in den militärischen Konflikt ein, und sollte bis Kriegsende zum jüngsten Oberst des italienischen Heeres aufsteigen.[3]
Von 1915 an beteiligte er sich wiederum als Infanterieoffizier am Ersten Weltkrieg. Er zeichnete sich an der Isonzo- und später der Piave-Front aus und wurde daraufhin mehrfach befördert.
Feldzüge und Genozid in Nordafrika (1922–1934)
Als jüngster Oberst der italienischen Armee im Oktober 1921 nach Libyen gekommen, kam Graziani das Hauptverdienst bei der Eroberung Tripolitaniens und 1929/30 auch bei der Besetzung des Fessan zu. Als Konterguerrilla-Spezialist modernisierte er die Methoden des Wüstenkrieges und setzte nicht nur auf schnell vorstoßende Verbände mit gepanzerten Fahrzeugen, die aus der Luft unterstützt wurden, sondern auch auf ungehemmte Brutalität. Berüchtigt für seine faschistische Prinzipienfestigkeit, machte sich Graziani einen Ruf als „Araberschlächter“ und ordnete immer wieder Massenexekutionen an. Nachdem er von Mussolini im Frühjahr 1930 zum Vizegouverneur der Cyrenaika ernannt worden war, machte sich Graziani nach altbewährtem Muster auch an die „Befriedung“ des libyschen Landesteils. Die Situation in der Unruheregion verglich er in einem Brief an Generalgouverneur Pietro Badoglio mit einer „Eiterbeule“, die erbarmungslos herausgeschnitten gehöre, damit der infizierte Körper wieder gesunden könne.[4]
Die Parolen des faschistischen Regimes legte Graziani wörtlich aus, und verstand daher die Pazifizierung Libyens als eine Unterwerfung von „Barbaren“ durch „Römer“.[5] General Graziani hob 1930 hervor: „Die Regierung ist in aller Ruhe entschlossen, die Menschen zum elendesten Hungertod zu bringen, wenn sie den Befehlen nicht vollständig gehorchen.“[6]
1930 ließ Graziani auf Anordnung von Generalgouverneur Badoglio 100.000 Menschen der Cyrenaika – die Hälfte der dortigen Gesamtbevölkerung – in Konzentrationslager in Libyen deportieren. Rund 10 % der Deportierten überlebten schon die Strapazen der Deportationen nicht, mindestens 40.000 weitere starben zwischen 1930 und 1933 in den faschistischen Konzentrationslagern. Diese Periode des italienischen Kolonialkriegs wird von zahlreichen Historikern als Völkermord eingestuft. Insgesamt fielen der faschistischen Wiedereroberung Libyens von 1923 bis 1933 rund 100.000 Libyer zum Opfer.
(Siehe auch: italienische Kriegsverbrechen in Libyen)
Giftgaskrieg und Terrorherrschaft in Ostafrika (1935–1937)
Von 1935 bis 1936 nahm Graziani am Italienisch-Äthiopischen Krieg teil und befehligte die Verbände, die Abessinien von Italienisch-Somaliland aus angriffen. Nach der Eroberung Harars ernannte ihn Mussolini zum Marschall von Italien und Marchese di Neghelli. Als Kriegsziel nannte er die „vollständige Vernichtung der abessinischen Führung und Eliten“ und hielt General Guglielmo Nasi, Militärgouverneur von Harar, an, diesen Auftrag in seinem Befehlsbereich „vollständig“ auszuführen.[7] In einem Schreiben vom 10. Januar 1936 an General Mario Bernasconi äußerte sich Graziani befriedigt über den Erfolg des von ihm befohlenen Einsatzes von Senfgas und Phosgen im Vormonat.[8] Zwischen 24. Dezember 1935 und 27. April 1936 setzten Grazianis Streitkräfte an der Südfront insgesamt 44 Tonnen Giftgas ein: 95 schwere C.500.T-Bomben, 186 der 21-Kilogramm-Yperit-Bomben, 325 Phosgen-Bomben.[9] Insbesondere an der Südfront kam es im Ogaden-Gebiet zu außergewöhnlich brutalen „Säuberungsaktionen“ gegen feindliche äthiopische Stellungen. Dazu schrieb General Graziani:
- „Da uns keine Tanks [Panzer] zur Verfügung stehen, muss jede Erdhöhle einzeln erledigt werden, indem man sie zunächst aus einer Entfernung von 30–40 m mit Artilleriefeuer belegt und sie dann mit Benzin übergießt, das durch Handgranaten in Brand gesetzt wird. Nur auf diese Weise ist es möglich, der hartnäckigen Verteidigung Herr zu werden.“[10]
Im Mai 1936 befahl er als Oberkommandierender der Südarmee, alle in Gefangenschaft geratenen „Rebellen“ erschießen zu lassen.[11] Da Pietro Badoglio, der in diesem Krieg die Gesamtoperationen geleitet hatte, auf das Amt des Vizekönigs von Äthiopien verzichtet hatte, übernahm Graziani diesen Posten. Am 19. Februar 1937 wurde er Ziel eines Anschlags, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen und etwa 50 weitere verletzt wurden. Graziani selbst blieb weitgehend unverletzt. In der Folge ließ er in „Vergeltungsaktionen“ Tausende ermorden.[12] Im Massaker von Debre Libanos im gleichnamigen Kloster wurden 500 Mönche, Diakone und Laien umgebracht.[13] (Siehe auch: Italienische Kriegsverbrechen in Äthiopien)
Scheitern in Ägypten und Demontage (1940–1943)
Im November 1939, nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, ernannte Mussolini Graziani zum Generalstabschef des Heeres und (nach Luftmarschall Italo Balbos plötzlichem Tod Mitte 1940) auch zum Generalgouverneur in Libyen und damit zum Oberbefehlshaber der italienischen Truppen in Nordafrika. Daneben führte Graziani persönlich auch die 10. Armee (italienisch 10ª Armata) im Nordosten Libyens, wobei ihm gleichzeitig auch Italo Gariboldis 5. Armee im Nordwesten unterstand. Wegen dieser Ämterhäufung konnte sich Graziani nicht um den Heeresgeneralstab in Rom kümmern. Sein langjähriger Widersacher Badoglio war Chef des Comando Supremo, jedoch fehlte es diesem Stab an der nötigen Infrastruktur, weswegen er sich häufig auf den Heeresgeneralstab des abwesenden Graziani stützen musste. Obwohl Graziani überzeugter Faschist war, war er zugleich (wie Balbo und Rüstungskommissar Carlo Favagrossa) gegen einen italienischen Kriegseintritt an der Seite Hitlers. Durch allerlei Vorwände verzögerte er den von Mussolini befohlenen Angriff auf die Briten in Ägypten, bis dieser drohte ihn abzusetzen.
Unter Grazianis Führung griffen von den zehn kaum motorisierten Divisionen der 10. italienischen Armee vier Infanteriedivisionen zusammen mit einer leicht gepanzerten Kampfgruppe Ägypten an und drangen bis Sidi el Barrani vor, wo sie wegen angeblicher Nachschubprobleme und Wasserknappheit stoppten. Aus politischen Gründen verbot Mussolini bis 1941 die Verlegung der motorisierten und gepanzerten italienischen Divisionen von der Poebene nach Nordafrika, wo sie die einzigen in dieser Region brauchbaren Kräfte gewesen wären. Grazianis langjährige Erfahrung bei der Niederschlagung von Aufständen und bei der Führung von Kolonialkriegen beeinflussten ganz wesentlich seine Operationsführung, wobei er nicht voll erkannte, dass er einen europäischen Krieg in der afrikanischen Wüste nach völlig neuartigen Kriterien zu führen hatte. Der Gegenangriff der britischen Panzerverbände auf die unmotivierten Fußsoldaten Grazianis (→ Operation Compass) führte schnell zum Zusammenbruch der 10. Armee und zur Entsendung des Deutschen Afrikakorps unter Erwin Rommel. Auch die wenigen motorisierten und gepanzerten italienischen Verbände wurden endlich nach Nordafrika verlegt. Graziani kam im Februar 1941 nach Italien zurück, wo man ihn auch seines Postens als Chef des Heeresgeneralstabs enthob (Nachfolger: Mario Roatta) und umgehend Ermittlungen gegen ihn einleitete. Bis zur Verhaftung Mussolinis im Juli 1943 erhielt er kein Kommando mehr.
Kriegsminister der RSI (1943–1945)
Rehabilitiert wurde Graziani von Mussolini erst nach der Gründung der faschistischen Sozialrepublik (RSI). Als „einzig verfügbare Galionsfigur“ des alten faschistischen Regimes wurde Graziani zum Kriegsminister des neuen Staates ernannt. Als Kriegsminister konnte sich Graziani einerseits gegenüber Mussolini und anderen RSI-Faschisten mit der Forderung nach einer „unpolitischen Armee“ durchsetzen. Die offiziell ihm unterstehende Armee Ligurien, die neben drei deutschen Divisionen auch vier in Deutschland ausgebildete italienische Divisionen umfasste, stand jedoch hauptsächlich unter Kontrolle der deutschen Besatzungsmacht. Die italienischen Einheiten wurden zudem nicht an der Front, sondern im Hinterland zur Bekämpfung von Partisanen der Resistenza eingesetzt. Graziani unterzeichnete außerdem die Zwangseinberufung der jungen Jahrgänge von 1924 und 1925 zum Kriegsdienst in der RSI-Armee, und ordnete am 18. Februar 1944 die Hinrichtung aller Verweigerer an.[14] An eine Kapitulation dachte er trotz der ausweglosen Situation bis zuletzt nicht.[15] Insgesamt kamen in der Republik von Salò etwa 30.000 Partisanen der Resistenza bei Kämpfen mit deutschen Besatzungstruppen oder RSI-Soldaten ums Leben. Zusätzlich töten Wehrmacht und RSI-Einheiten zwischen 10.000 und 23.600 unbewaffneten Zivilisten bei Massakern.[16]
Am 29. April 1945, ein Tag nachdem Mussolini von Partisanen erschossen worden war, ergab sich Graziani in Mailand US-amerikanischen Truppen. Am selben Tag unterzeichnete er als Marschall von Italien zusammen mit SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Karl Wolff als „Bevollmächtigtem General der Deutschen Wehrmacht in Italien“ den Waffenstillstand von Caserta, womit die Kapitulation aller deutschen und republikanisch-italienischen Streitkräfte im Norden des Landes in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1945 wirksam wurde.
Grazianis Vollmacht für die Kapitulation Casertas, gezeichnet vom Bevollmächtigten General der Deutschen Wehrmacht in Italien Karl Wolff am 27. April 1945
Inhaftierung, Anklagen und Prozess (1945–1950)
Anders als Mussolini und andere führende Faschisten gelang es Graziani, der Volksjustiz zu entgehen. Am 29. April 1945 wurde er zum Kommando des 4. amerikanischen Panzerkorps in Ghedi gebracht. Später, nach einem kurzen Aufenthalt in Rom, wurde er nach Algerien gebracht, wo er als einfacher „Kriegsgefangener“ festgehalten wurde. Am 16. Februar 1946 übergaben ihn die Alliierten der italienischen Justiz und am nächsten Tag kam er ins Gefängnis von Procida. Ende 1946 wurde er von Procida nach Rom in das Gefängnis von Forte Boccea verlegt und dann, da sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, in das Militärkrankenhaus von Celio. Am 11. Oktober 1948 wurde er vor dem Assisengericht in Rom und anschließend, nachdem er dessen Unzuständigkeit anerkannt hatte, vor dem Sondermilitärgericht in Rom verurteilt. Am 2. Mai 1950 wurde G. „wegen militärischer Kollaboration mit den Deutschen“ zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt, konnte aber dank verschiedener Begnadigungen vier Monate nach dem Urteilsspruch in die Freiheit zurückkehren.[17]
Im Gefängnis, zuerst in US-amerikanischem und später in italienischem Gewahrsam, schrieb Graziani einige Bücher, in denen er seinen „Dienst am Vaterland“ verteidigte. Ungeachtet der von der United Nations War Crimes Commission (UNWCC) vorgelegten Beweise für die von Graziani befohlenen Kriegsverbrechen, verhinderte die britische Regierung die von der äthiopischen Regierung geforderte Auslieferung Grazianis für ein Strafverfahren vor einem äthiopischen Gericht.[18] Ein römisches Gericht erklärte sich am 11. Oktober 1948 für nicht zuständig. Ein Militärtribunal verurteilte Graziani am 2. Mai 1950 schließlich „wegen militärischer Kollaboration mit den Deutschen“ (nicht wegen seiner Verbrechen in Afrika) zu 19 Jahren Haft. Doch nachdem er davon nur vier Monate verbüßt hatte, wurde er noch im selben Jahr begnadigt.[19] Nach seiner Unabhängigkeit 1951 forderte auch das Königreich Libyen die Auslieferung Grazianis (und Pietro Badoglios). Dies wurde von Italien – mit Zustimmung der USA und Großbritanniens – ignoriert.[20]
Letzte Jahre (1950–1955)
Seine letzten Jahre verbrachte Graziani zwischen seinen beiden Wohnsitzen in Arcinazzo und im römischen Stadtteil Parioli. Auf Einladung der Neofaschisten des Movimento Sociale Italiano (MSI) kehrte er in die Politik zurück und versuchte zunächst erfolglos, die diversen rechtsradikalen Gruppierungen Italiens zu vereinen. Im März 1953 übernahm er schließlich den Ehrenvorsitz des MSI. Erkrankt an einem Geschwür im Zwölffingerdarm, starb Graziani am 11. Januar 1955 in Rom.[21]
Publizist
Graziani fand sein literarisches Idol im römischen Historiker Tacitus, dessen Stil zu imitieren versuchte. In Tacitus „Historien“ werden von Soldaten erkämpfte glochreiche Siege beschrieben, die an schließend von intriganten Politikern in der Heimat zunichte gemacht werden.[22]
Bereits zu seinen Feldzügen in Libyen verfasste Graziani zeitnah mehrere Bücher, so Verso il Fezzan („Gegen den Fessan“, 1929), Cirenaica pacificata („Pazifizierte Cyrenaika“, 1932) und La riconquista del Fezzan („Die Rückeroberung des Fessan“, 1934). Diese Werke wurden anschließend in Grazianis Pace romana in Libia („Römischer Friede in Libyen“, 1937) zusammengefasst. In der Arbeit über die Cyrenaika und der anschließenden Zusammenfassung spricht Graziani deutlich von Konzentrationslagern für zehntausende Personen im Sommer 1931, wobei die Veröffentlichungen auch zahlreiche Fotografien der Lager enthalten. Beide Bücher waren in den 1930er Jahren weit verbreitet. Graziani pflegt darin ein apologetisches Narrativ und verteidigt die Internierung der cyrenäischen Bevölkerung als Akt der „Zivilisierung“ und „legale“ Bestrafung für eine widerspenstige und gefährliche Nomadenpopulation.[23] Seinen „faschistischen Limes“ – den hunderte Kilometer langen Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Ägypten – verglich er mit der Chinesischen Mauer.[24]
Rezeption
Der Graziani-Kult
Schon während seiner Feldzüge im Libyenkrieg wurde Graziani in der italienischen Presse als genuin „faschistischer Held“ gefeiert und ihm wurde als Rächer des „Römertums“ gehuldigt.[25]
Einer der führenden faschistischen Intellektuellen, Paolo Orano, erklärte 1936 in seiner Schrift Rodolfo Graziani generale scipionico, dass Graziani ein Soldat im Sinne des Wortes sei, ein „Mann, der befiehlt und gehorcht, Ratschläge erteilt, ermahnt sowie erschießt und – wenn nötig – erhängt“. In einem weiteren Buch aus dem gleichen Jahr von Ugo Caimpenta heißt es: „Männer wie Graziani verstärken die schlummernden oder jedenfalls vernachlässigten Tugenden einer Rasse. Es sind Männer solchen Zuschnitts und solchen Glaubens, die eine Epoche beschließen und eine neue eröffnen.“[26] Auch im „Dritten Reich“ entwickelte sich infolge des Abessinienkrieges ein Heldenkult um Graziani als Inbegriff des neuen faschistischen Heerführers. Seine veröffentlichten Kriegserinnerungen erschienen im „Dritten Reich“ bald in einer deutschen Lizenzübersetzung.[27] Graziani förderte den Kult um seine Person auch gezielt selbst, in dem er sich in seinen zahlreichen Schriften zum „Bannerträger imperialer Expansion in der Nachfolge der Eroberer aus dem antiken Rom und zu einem Führer der Avantgarde des faschistischen neuen Menschen“ stilisierte.[28]
Graziani-Verehrung im heutigen Italien
Am 11. August 2012 wurde in Affile in der Region Lazio im Parco di Radimonte ein mit Subventionsgeldern der Region und der Gemeinde errichtetes Mausoleum zu Ehren von Graziani im Beisein von neofaschistischen Bürgern und dem Bürgermeister Ercole Viri (Fratelli d’Italia) sowie kirchlichen Vertretern eingeweiht, was den Protest einer äthiopischen Delegation vor dem UNO-Hauptquartier in New York auslöste.[29][30][31] Im April 2013 stellte der neugewählte Präsident der Region Latium Nicola Zingaretti (PD) die Finanzierung der Region für das Monument ein. Von einer Rückforderung der bereits größtenteils ausgegebenen Gelder oder einem Abriss, wie aus seiner Partei gefordert, war jedoch keine Rede mehr.[32]
Im November 2017 wurde der Bürgermeister von Affile wegen Verherrlichung des Faschismus zu einer achtmonatigen Freiheitsstrafe und einer Geldstrafe von 8000 Euro verurteilt, gegen zwei weitere Mitglieder des Gemeinderates wurde eine Freiheitsstrafe von jeweils sechs Monaten ausgesprochen. Geklagt hatte die Nationale Vereinigung der Partisanen Italiens ANPI. Das Urteil wurde im März 2019 in zweiter Instanz bestätigt.[33][34][35]
Filmografische Rezeption
1980 entstand das Filmepos Omar Mukhtar – Löwe der Wüste des syrischen Regisseurs Moustapha Akkad als britisch-libysche Koproduktion, die die Geschichte des cyrenäischen Widerstandsführers Omar Mukhtar erzählt. Es handelte sich dabei um den überhaupt ersten Spielfilm, der sich mit italienischen Kriegs- und Besatzungsverbrechen in Afrika auseinandersetzte. Die Figur Grazianis wurde als eine der Hauptrollen im Film von Oliver Reed gespielt. Der Film wurde mit 30 Millionen US-Dollar vom Gaddafi-Regime finanziert und war in Italien lange Zeit verboten, da er als schädlich für die Ehre der Armee galt. Erst 2009 wurde er erstmals im italienischen Fernsehen ausgestrahlt, während des offiziellen Besuchs von Muammar al-Gaddafi in Italien.[36]
Als Kriegsminister der faschistischen Republik von Salò wird Graziani in Carlo Lizzanis Film Mussolini – Die letzten Tage von 1974 dargestellt, wo er als Figur von Rodolfo Dal Pra gespielt wird.
Historische Bewertung
Schon zur Zeit des Mussolini-Regimes bezeichnete man Graziani als den größten Faschisten unter den Generälen des königlich-italienischen Heeres.[37] Der italienische Historiker Amedeo Osti Guerrazzi (2008) ordnet Graziani als überzeugten Faschisten ein. Während der Diktatur ließ er keine Gelegenheit aus, um öffentlich dem Faschismus und dem „Duce“ seine Treue zu versichern. Als Graziani zum Vize-Gouverneur der Cyrenaika ernannt wurde, erklärte in aller Klarheit: „Ich werde getreu den Prinzipien des faschistischen Staates handeln und erkläre als aktiver Generalleutnant des Heeres, dass ich den faschistischen Prinzipien entschieden verpflichtet bin.“ Als er 1938 im römischen Kapitol ausgezeichnet wurde, rief Graziani am Ende der Zeremonie der Menge den verpflichtenden faschistischen Gruß Saluto al Duce („Gruß dem Führer“) zu. Dabei erwähnte er jedoch gegen die Gepflogenheiten den König und Kaiser Viktor Emanuel III. nicht.[38]
Gleichzeitig sieht Osti Guerrazzi den Marschall als ein Spiegelbild des faschistischen Regimes:
- „In den Kolonien kämpfte er erfolgreich gegen einen unterlegenen Gegner, versagte aber, als er es mit gut ausgerüsteten Truppen des britischen Empire zu tun bekam. Die Modernisierung des Heeres und die Fähigkeiten seiner Generäle, die der Faschismus so rühmte, erwiesen sich als tragischer Bluff. Den Pantertruppen der Briten konnte Mussolini wenig mehr entgegensetzen als einen General, der Sallust und Tacitus zitierte.“[39]
Schriften (Auswahl)
- Verso il Fezzan. Cacopardo, Tripolis 1929.
- Cirenaica pacificata. Mondadori, Mailand 1932.
- L’avvenire economico della Cirenaica. Pinciana, Rom 1933.
- La riconquista del Fezzan.Mondadori, Mailand 1934.
- Pace romana in Libia. Mondadori, Mailand 1937.
- Il fronte sud. Mondadori, Mailand 1938.
- Somali-Front. Beck, München 1940.
- Ho difeso la patria. Garzanti, Mailand 1947.
- Africa settentrionale, 1940-1941. Danesi, Rom 1948.
- Processo Graziani. 3 Bände. Ruffolo, Rom 1948.
- La Libia redenta. Storia di trent’anni di passione italiana in Africa. Torella, Neapel 1948.
-
Verso il Fezzan (1930)]]
-
Somali-Front (deutsche Übersetzung, 1940)]]
-
Libia redenta (1948)]]
-
Widmung an die Kolonisten (1948)]]
Literatur
Aufsätze, Enzyklopäische Einträge, Monographien
- Angelo Del Boca: Graziani, Rodolfo. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 58: Gonzales–Graziani. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2002.
- Giuseppe Mayda: Graziani l'Africano. Da Neghelli a Salò. Florenz 1992, ISBN 88-221-1062-5.
- Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. De Gruyter, Oldenbourg, 2008, ISBN 978-3-486-58144-7, S. 21–32.
Sonstige Literatur
- Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. SH-Verlag, Köln 2006, ISBN 3-89498-162-8.
- Angelo del Boca: I gas di Mussolini. Il fascismo e la guerra d’Etiopia. Rom 1996, ISBN 88-359-4091-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Angelo Del Boca: Graziani, Rodolfo. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 58: Gonzales–Graziani. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2002.; Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 21.
- ↑ Angelo Del Boca: Graziani, Rodolfo. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 58: Gonzales–Graziani. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2002.; Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 21.
- ↑ Angelo Del Boca: Graziani, Rodolfo. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 58: Gonzales–Graziani. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2002.; Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 21 f.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. S. 215f.
- ↑ John Wright: A History of Libya. New York 2012, S. 138 f.
- ↑ Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 78.
- ↑ Richard Pankhurst: Italian Fascist War Crimes in Ethiopia. A History of Their Discussion, from the League of Nations to the United Nations (1936–1949). In: Northeast African Studies. ISSN 0740-9133. Jg. 1999, Band 6, Nr. 1–2, 1999 (New Series), Nr. 1–2, S. 83–140, Zitat S. 127.
- ↑ Comando delle Forze Armate della Somalia (Hrsg.): La guerra italo-etiopica. Fronte Sud. Band 3. Addis Abeba 1937. S. 401 (Dokument Nr. 313). Abgedruckt auch bei: Luigi Emilio Longo: La campagna italo-etiopica, 1935–1936. Tomo 2. Ufficio storico – Stato Maggiore dell’Esercito, Rom 2005 ISBN 88-87940-51-7, S. 403.(Online)
- ↑ Angelo Del Boca: Yperit-Regen: Der Giftgaskrieg. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 54.
- ↑ Zitiert nach Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941. Zürich 2005, S. 90 f.
- ↑ Aram Mattioli: Eine veritable Hölle. Giftgas und Pogrome. Vor 60 Jahren endete die beispiellose Terrorherrschaft Italiens über Äthiopien. In: Die Zeit, 13. Dezember 2001, S. 92.
- ↑ Département de la Presse et de l'Information du Gouvernement Impérial d'Éthiopie (Hrsg.): La Civilisation de l'Italie fasciste en Éthiopie. 2 Bände. Addis Abeba 1948. Darin – jeweils in der Gegenüberstellung von italienischem Original und französischer Übersetzung – Dokumente zu von Graziani angeordneten Kriegsverbrechen.
- ↑ Denise Eeckaute-Bardery: La guerre d'Éthiopie et l’opinion mondiale. In: Matériaux pour l’histoire de notre temps. ISSN 0769-3206. Jg. 1986, Nr. 7/8, S. 31–35, hier S. 32.
- ↑ Angelo Del Boca: Graziani, Rodolfo. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 58: Gonzales–Graziani. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2002.; Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 25 u. 32.
- ↑ Dirk Schlümer: Das Mausoleum eines widerwärtigen Menschen in: FAZ vom 14. August 2012, S. 27. (FAZ-Archiv)
- ↑ H. James Burgwyn: Mussolini and the Salò Republic, 1943–1945. The Failure of a Puppet Regime. Cham 2018, S. 335 f.
- ↑ Angelo Del Boca: Graziani, Rodolfo. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 58: Gonzales–Graziani. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2002.
- ↑ Richard Pankhurst: Italian Fascist War Crimes in Ethiopia. A History of Their Discussion, from the League of Nations to the United Nations (1936–1949). In: Northeast African Studies. ISSN 0740-9133. Jg. 1999, Band 6, Number 1–2, 1999 (New Series), Nr. 1–2, S. 83–140.
- ↑ Angelo del Boca: Graziani, Rodolfo. In: Dizionario Biografico degli Italiani. Band 58: Gonzales – Graziani. Rom 2002.
- ↑ M. Cherif Bassiouni: Crimes Against Humanity in International Law. 2., überarbeitete Auflage. Kluwer Law International, The Hague/ London/ Boston 1999, ISBN 90-411-1222-7, S. 549.
- ↑ Angelo Del Boca: Rodolfo Graziani. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
- ↑ Zitiert nach Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 27.
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- ↑ Zitiert nach Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 30.
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- ↑ Berthold Seewald: Mussolinis Vizekönig verwüstete halb Äthiopien. Die Welt, abgerufen am 1. Juni 2013.
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- ↑ Monumento a Graziani: un “oltraggio alla democrazia”. In: patriaindipendente.it. 22. Februar 2018, abgerufen am 24. September 2020 (italienisch).
- ↑ Monumento a Graziani: in appello confermata la condanna. In: patriaindipendente.it. 14. März 2019, abgerufen am 1. Juni 2013 (italienisch).
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 201 u. 202, Anm. 11; Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 81; Ein Epos über die Italiener. In: www.orf.at, abgerufen am 8. Juli 2015; Wolf Jahnke: Omar Mukhtar – Löwe der Wüste (Moustapha Akkad). In: www.getidan.de, abgerufen am 8. Juli 2015.
- ↑ Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 21.
- ↑ Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 26 f. u. 32.
- ↑ Zitiert nach Amedeo Osti Guerrazzi: Rodolfo Graziani. Karriere und Weltanschauung eines faschistischen Generals. In: Christian Hartmann (Hrsg.): Von Feldherren und Gefreiten. Zur biographischen Dimension des Zweiten Weltkriegs. Oldenbourg 2008, S. 21–32, hier S. 32.
Personendaten | |
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NAME | Graziani, Rodolfo |
ALTERNATIVNAMEN | Graziani, Rodolfo Marchese di Neghelli |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer General und Politiker, sowie Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 11. August 1882 |
GEBURTSORT | Filettino, Provinz Frosinone |
STERBEDATUM | 11. Januar 1955 |
STERBEORT | Rom |