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Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteige | 5 |
Gleise | 9 |
Baujahr | 1846 |
Verkehrsverbund | AVV |
Fernverkehr | ICE, IC, EC, EN |
Regionalverkehr | RE, RB |
Nahverkehr | Bus, Straßenbahn |
Bahnhofsplan | bei der BEG |
Der 1843 bis 1846 errichtete Augsburger Hauptbahnhof verfügt über das älteste sich noch im Betrieb befindliche Bahnhofsgebäude einer deutschen Großstadt. Es ist eine Dreiflügelanlage mit erhöhtem Mittelbau und seitlichen Querflügeln, der Architekt war Friedrich Bürklein. Zuletzt umfassend renoviert wurde das Bahnhofsgebäude 1983/84.
Fernverkehr
Der Fernverkehrs-Bahnhof in Augsburg ist Endbahnhof der meistbefahrenen Zugstrecke Deutschlands, der Schnellfahrstrecke Augsburg–München (Teil der Bayerischen Maximilianbahn). Neben EC/IC-Zügen verteilen sich hier die ICE-Züge aus München in Richtung Stuttgart und Nürnberg.
Diese Strecke befindet sich zur Zeit im Ausbau zu einer viergleisigen Hochgeschwindigkeitsstrecke. Sie soll zusammen mit der Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg Teil der Europäischen Hochgeschwindigkeitsmagistrale von Paris über Straßburg, Stuttgart, Ulm nach München, Salzburg und schließlich Wien sein.
Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München im Juni 2006 und deren vollständige Einbindung in das deutsche ICE-Netz zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006, wird zukünftig ein Großteil der Verbindungen in Richtung Norden über die um rund 40 Minuten schnellere Strecke über Ingolstadt geführt.
Regionalverkehr
Vom Augsburger Hauptbahnhof aus verkehren Regionalexpress- bzw. Regionalbahn-Züge nach Buchloe, Donauwörth, Ingolstadt, München, Nürnberg, Treuchtlingen, Ulm und Weilheim. Vor allem auf der Strecke nach München kommt es durch den starken Pendlerverkehr regelmäßig zu überfüllten Zügen, weshalb hier Züge mit Doppelstockwagen eingesetzt werden, die fast 1.000 Passagiere befördern können.
Daneben dient der Bahnhof im Tarifgebiet des Augsburger Verkehrsverbundes als zentraler Umstiegsplatz sowie als Ausgangspunkt aller sechs AVV-Regionalbahnen. Diese fahren von hier aus:
- in Richtung Nannhofen bzw. Schmiechen als R1
- in Richtung Aichach bzw. Radersdorf als R2
- in Richtung Donauwörth als R4
- in Richtung Dinkelscherben als R6
- in Richtung Schwabmünchen als R7
- in Richtung Klosterlechfeld als R8
Nahverkehr
Wie in jeder anderen Großstadt hat auch in Augsburg der Hauptbahnhof eine herausragende Stellung im Nahverkehr und dient als einer der zentralen Knotenpunkte, weshalb hier zahlreiche Linien des Augsburger Verkehrsverbundes halten bzw. enden.
Diese sind an zwei Orten zu erreichen: In der nahegelegenen Halderstraße befindet sich eine Straßenbahnhaltestelle für die Linien 2 und 3 sowie eine Bushaltestelle für die Stadtbuslinien 22, 23, 26, 32, 33, 51/52/54 und die Nachtbuslinien 91 und 93.
Direkt auf dem Bahnhofsvorplatz ein Busbahnhof mit mehreren Bussteigen zu finden. Dort beginnen/enden insgesamt 34 Regionalbuslinien, die von dort aus in alle Himmelsrichtungen verkehren und teilweise bis in den letzten Winkel des Tarifgebietes des AVV führen.
Güterverkehr
Zusätzlich zum Personenbahnhof besteht hier ein teilweise stillgelegter Rangierbahnhof, der heute nur mehr zur Bedienung des örtlichen Güterverkehrs benützt wird.
Aufbau
Der Bahnhof ist ein Durchgangsbahnhof mit 4 Mittelbahnsteigen, die nicht behindertengerecht ausgebaut sind, und 9 Durchgangs-Bahnsteiggleisen, sowie 6 weiteren Stumpfgleisen. Westlich des Personenbahnhofes befindet sich der Güter- und ehemalige Rangierbahnhof.
Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich ein Busbahnhof für Linien des Augsburger Verkehrsverbunds sowie angrenzend eine Straßenbahn- und Busstation, die von den Linien 2 und 3 (Straßenbahn) und 22, 23, 26, 32 und 33 (Bus) der Stadtwerke Augsburg bedient wird. Des Weiteren halten hier bis Ende diesen Jahres die Busse der Stadtwerke Gersthofen (Linien 51, 52, 54).
Zukunft
Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof
Unter dem Projekt "Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof" sind mehrere bauliche Maßnahmen zusammengefasst, die sowohl das Gebäude an sich als auch das direkte Umfeld des Bahnhofs erheblich modernisieren und ausbauen sollen. Offizieller Startschuss für den Um- und Ausbau ist das Jahr 2007, allerdings darf der momentane Zeitplan aufgrund der schleppenden Fortschritte angezweifelt werden.
Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs
Der Augsburger Hauptbahnhof soll vor allem durch seine in den letzten Jahren gewachsene Bedeutung endlich barrierefrei ausgebaut werden. Bisher ist nur die Bahnhofshalle durch eine Rampe für Rollstuhlfahrer ohne Hilfe zu erreichen, sämtliche Bahnsteige dagegen sind durch einen Tunnel zu betreten, zu dem bisher nur Treppen führen. Hier sollen Aufzüge und Rampenbauwerke Abhilfe schaffen, so dass am Ende der Maßnahmen alle Gleise barrierefrei zu erreichen sind.
Erweiterung der Bahnsteige
Schon heute besitzt der Bahnhof neben den regulären Gleisen 1 bis 9 zwei weitere "Zwischengleise" (101 und 501 benannt), die an den Enden der Bahnsteige von Gleis 1 bzw. 5 zu finden sind. Durch die Einführung einer S-Bahn für den Großraum Augsburg wären die Kapazitäten der heute vorhandenen Bahnsteige endgültig überschritten. Durch den Bau eines sechsten Bahnsteiges mit den Gleisen 10 und 11 soll dieses Problem ausgemerzt werden.
Bau einer unterirdischen Straßenbahnhaltestelle
Zeitgleich mit dem Umbau des Tunnels unter den Gleiskörpern, von dem aus die Bahnsteige betreten werden, soll ein weiterer Tunnel eine Ebene tiefer gebohrt werden, in dem sich dann eine Straßenbahnhaltestelle befindet. Der Zugang soll durch die Treppen und Aufzüge, die auch zu den Bahnsteigen führen, erfolgen.
Anschließend sollen die Streckenpläne der Augsburger Straßenbahnen so verändert werden, dass dann alle zukünftig sechs Linien (momentan bestehen nur vier; die Linien 5 und 6 sind in der Planungsphase) den Hauptbahnhof im 5-Minuten-Takt anfahren und so für eine optimale Verzahnung von Nah-, Regional- und Fernverkehr sorgen.
Einführung eines S-Bahn-ähnlichen Regionalverkehrs
Um das Augsburger Umland besser an sein Oberzentrum anzubinden, ist die Einführung einer S-Bahn Augsburg geplant, die sich allerdings noch in ferner Zukunft befindet. Konkreter sind da die Pläne für den sogenannten "Regio-Schienen-Takt Augsburg", der bereits 2011 eingeführt werden soll.
Hierbei werden die umliegenden Vorstädte (vor allem Bobingen, Friedberg, Gersthofen und Neusäß) und alle Bahnhöfe im Stadtgebiet zu den Hauptverkehrszeiten und teilweise darüber hinaus im 15-Minuten-Takt bedient.
Maßnahmen im Bahnhofsumfeld
Im direkten Umfeld des Bahnhofs sind ebenfalls Umbaumaßnahmen in Planung: Der Bahnhofvorplatz, der heutzutage einen ständig überfüllten Parkplatz sowie einen Busbahnhof für Regionalbusse des Augsburger Verkehrsverbundes beherbergt, soll durch bauliche Maßnahmen verschönert und modernisiert werden.
Auf der Südseite des Bahnhofs befinden sich etliche leerstehende Hallen und Gebäude, welche die Deutsche Bahn schon seit langer Zeit nicht mehr nutzt, weshalb sie abgerissen werden sollen. Dort soll dann ein völlig neues Stadtviertel mit einer Multifunktionsarena (unter anderem für die Heimspiele des DEL-Eishockeyvereines Augsburger Panther gedacht) entstehen.
Durch die unterirdische Straßenbahnhaltestelle werden ferner in den umliegenden Straßen neue Rampenbauwerke nötig, über welche die einzelnen Straßenbahnen wieder an die Erdoberfläche zurückkehren können.
Derzeitiger Status der Maßnahmen
Momentan befinden sich noch alle angesprochenen Projekte in der Planungsphase, auch wenn vor allem die Stadtwerke Augsburg bei ihren Maßnahmen (Bau der Straßenbahnlinien 5 und 6) Fortschritte erreichen.
Stark in der Diskussion steht derzeit der Umbau des Augsburger Königsplatzes, der neben dem Hauptbahnhof als zweiter zentraler Knotenpunkt für den Nahverkehr dient. Die Stadt Augsburg macht das Gelingen der Mobilitätsdrehscheibe Augsburg direkt von diesem umstrittenen Projekt (u.a. sollen Buslinien aus dem Umland an Park&Ride-Plätzen am Stadtrand gebrochen werden, was für viele Passagiere einen Umstieg unumgänglich macht) abhängig.
Siehe auch
Weblinks
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