Su|de̱|ten, die; -, nur Pl.; <poln., tschech. Sudety>
Die Sudeten sind ein Gebirgszug zwischen Deutschland (Sachsen), Polen (Schlesien) und Tschechien. Die Sudeten gliedern sich in mehrere Teilgebirge und ziehen sich etwa 330 Kilometer in Nordwest-Südost-Richtung vom Elbetal zur mährischen Pforte. Die höchste Erhebung ist die Schneekoppe im Riesengebirge mit 1602 Metern ü.NN.
Teilgebirge der Sudeten sind die
In den Sudeten befinden sich verschiedene Kessellandschaften:
- Hirschberger Kessel
- Glatzer Kessel
In Tallagen herrscht Mischwald vor. Ab 600 m findet sich Fichtenwald. Ab 1200 m (Waldgrenze) wird Almwirtschaft betrieben, gelegentlich finden sich Hochmoore. Die niederschlagsreichen Sudeten sind eine bedeutende Wasserscheide. Wichtige Quellflüsse sind die Elbe (Labe) und die Oder (Odra). Der Norden wird über die Oder zur Ostsee, der Süden über die Elbe zur Nordsee und der Südosten über die March (Morava) zur Donau (Dunaj) ins Schwarze Meer entwässert. Schneesichere Winter sind die Grundlage als bedeutendes Wintersportgebiet (besonders das Riesengebirge). Auch Wander- und Erholungstourismus sind wichtige Bereiche. Traditionelle Erwerbszweige sind Weberei, Glasherstellung, Papierindustrie, Textilindustrie.
Der Name Sudeten wurde von der Bezeichnung Sudetayle (dt. "Wildschweinberge") abgeleitet, die der griechische Geograph Claudius Ptolemäus im Jahre 150 für die heutigen nördlichen tschechischen Gebirge verwendete.
Nach den Sudeten wurde zwischen 1918 und 1945 die deutsche Minderheit in der damaligen Tschechoslowakei benannt - die Sudetendeutschen. Ihr Siedlungsgebiet wurde Sudetenland genannt, umfasste aber nicht nur das Gebiet der Sudeten, sondern das gesamte Grenzgebiet der Tschechoslowakei zu Deutschland und Österreich.