Wikipedia:Meinungsbilder/Ausführung von Checkuser-Abfragen
Mit diesem Meinungsbild soll geklärt werden, ob ein Checkuser-Antrag gegen Accounts ohne allgemeine Stimmberechtigung unter erleichterten Bedingungen möglich sein soll. Gemäß des Vorschlags sollen solche Anfragen auch gegen einzelne, nicht stimmberechtigte Accounts möglich sein, solange ein missbräuchliches Verhalten vorliegt und mehrere Indizien für die Eigenschaft als Sockenpuppe sprechen – ohne dass ein konkreter Sockenspieler benannt werden muss. Weiter soll klargestellt werden, dass es im Ermessen der Checkuser-Beauftragten liegt, bei Aufdeckung eines Sockenzoos auch dazugehörige Accounts zu benennen, die isoliert betrachtet (noch) harmlos sind - zum Beispiel angemeldete Accounts ohne nennenswerte Aktivität („Schläfersocken“) oder Accounts mit vielen Mini-Edits zur Erlangung der Sichterrechte.
Initiatoren und Unterstützer
- Initiatoren
- Unterstützer
Die Unterstützer sind mitverantwortlich dafür, dass dieses Meinungsbild nur startet, wenn es zur Abstimmung geeignet ist. Bitte trage dich deshalb erst ein, wenn das Meinungsbild startbereit und auch grundsätzlich sinnvoll ist. Solltest du das Meinungsbild unterstützen wollen, es aber noch unfertig vorfinden, beteilige dich stattdessen an der Fertigstellung, bevor du dich einträgst. Falls du feststellen solltest, dass du dich bereits vor Ausformulierung des Meinungsbildes eingetragen hast, solltest du deinen Eintrag hier zurückziehen. Nach Start des Meinungsbildes ändern Ein- oder Austragungen nichts mehr an der Gültigkeit des Meinungsbildes. Die Unterstützung ist unabhängig von der Befürwortung oder Ablehnung der Fragen im inhaltlichen Teil des Meinungsbildes (mind. 10 stimmberechtigte Unterstützer erforderlich; Unterstützer-Stimmberechtigung überprüfen, dabei gilt der Eintragungszeitpunkt, diesen beim Tool in UTC-Zeit eintragen).
- --Trollflöjten αω 17:16, 17. Sep. 2021 (CEST)
- --Conan (Eine private Nachricht an mich? Bitte hier lang.) 17:21, 17. Sep. 2021 (CEST)
- --MGChecker – (📞| 📝| ) 19:04, 17. Sep. 2021 (CEST)
- Ghormon • Disk 08:24, 18. Sep. 2021 (CEST)
- ~ ToBeFree (Diskussion) 10:44, 18. Sep. 2021 (CEST)
- --Count Count (Diskussion) 12:27, 19. Sep. 2021 (CEST)
- --Itti 12:48, 19. Sep. 2021 (CEST)
- -jkb- 12:52, 19. Sep. 2021 (CEST)
- --Fiona (Diskussion) 15:12, 19. Sep. 2021 (CEST)
- --freundliche Grüße von Thüringer Chatte öffentlicher Briefkasten 19:42, 19. Sep. 2021 (CEST)
- --Oesterreicher12 (Diskussion) 20:13, 19. Sep. 2021 (CEST)
- --ObersterGenosse (Diskussion) 00:19, 20. Sep. 2021 (CEST) #guterPlan
- --Michileo (Diskussion) 17:26, 21. Sep. 2021 (CEST)
- --Tom (Diskussion) 07:18, 22. Sep. 2021 (CEST)
- --Gardini 16:30, 22. Sep. 2021 (CEST)
Hintergrund
Aktueller Zustand
Derzeit wird eine Checkuser-Anfrage nur dann ausgeführt, wenn mit geradezu forensischem Fachwissen und mittels einer akribischen Dokumentation die Identität zweier oder mehrerer Benutzer-Accounts dargelegt wird. Das Aufspüren von Sockenspielern und den dazugehörigen Sockenpuppen erfordert viel Erfahrung und Zeit, ebenso wie die Formulierung der Checkuser-Anfrage aufwendig ist. Im Gegensatz dazu kostet die Anlage von Einzweckkonten nur ein paar Minuten. Und wenn ein solches Einzweckkonto mal wegen missbräuchlichem Verhalten gesperrt wird - na und, einfach ein neues Einzweckkonto anlegen. Wer sich an die Regeln hält, ist der Dumme. Unter diesen uns selbst auferlegten Regeln gleicht der Kampf gegen Sockenpuppen-Missbrauch dem Kampf gegen Windmühlenflügel.
In der en:WP gibt es diese Beschränkung nicht:
"Fishing" is to check an account where there is no credible evidence to suspect sockpuppetry. Checks are inappropriate unless there is evidence suggesting abusive sock-puppetry. For example, it is not fishing to check an account where the alleged sockmaster is unknown, but there is reasonable suspicion of sockpuppetry, and a suspected sock-puppet's operator is sometimes unknown until a CheckUser investigation is concluded.
„„Sockenfischen" bezeichnet die CU-Abfrage eines Kontos, bei dem keine schlüssigen Indizien für den Verdacht auf missbräuchlichen Sockenpuppeneinsatz vorliegen. CU-Abfragen dürfen nur dann ausgeführt werden, wenn Indizien auf missbräuchliches Sockenpuppenspiel vorliegen. Es handelt sich nicht um Sockenfischen, wenn ein Konto abgefragt wird, dessen mutmaßlicher Betreiber unbekannt ist, solange ein begründeter Verdacht auf missbräuchliches Sockenpuppenspiel vorliegt. Eine solche Abfrage ist zulässig, auch wenn der mutmaßliche Betreiber einer verdächtigen Sockenpuppe vor Durchführung der CheckUser-Untersuchung noch unbekannt ist.“
Der Vorschlag ändert unsere CU-Richtlinie ein Stück weit in diese Richtung, beschränkt ihn aber auf nicht-stimmberechtigte Accounts. Keiner der hier Abstimmenden ist davon selbst betroffen, denn die Teilnahme an einem Meinungsbild erfordert die Stimmberechtigung.
Problembeschreibung
Es gibt zunehmend Fälle von bezahltem Schreiben durch Agenturen entgegen den Nutzungsbedingungen (Terms of Use) der Wikimedia Foundation, die im Abschnitt „Bezahlte Beiträge ohne Offenlegung“ die Unzulässigkeit bezahlter Beiträge ohne Offenlegung festlegen. Manche dieser Agenturen fliegen völlig unter dem Radar, d.h. sie deklarieren ihr Tun nicht, und verwenden pro Auftraggeber einen anderen, neu angelegten Account. Diese Accounts schaden dem Ansehen der Wikipedia als zuverlässige Wissensquelle nachhaltig und demotivieren die freiwilligen und unbezahlten Mitarbeiter, die ihre Zeit im Kampf gegen PR-Accounts verschleißen. Aufgrund der je nach Auftragsarbeit divergierenden Themen ist es praktisch unmöglich, mehrere dieser Accounts zu einem Betreiber zuzuordnen. Dass ein Account missbräuchlich eingesetzt wird, ist anhand von Indizien der Artikelarbeit und des Auftretens in Meta-Diskussionen per Ententest leicht nachweisbar:
- Schönschreiben, PR-Sprache
- Auslassen von leicht zugänglichen, negativen Tatsachen
- Zugang zu internen oder schwer zugänglichen Quellen
- Verwendung von PR-Fotos oder Hochladen von solch Fotos
- Immense Energie beim Anlegen des Artikels und beim Verteidigen in LD, beim Ausschöpfen des Verfahrensweges, kurz Einsatz, der in keiner Relation zum Artikelgegenstand steht
Das Zulassen von Checkuser-Anfragen auch gegen einzelne dieser in der beschriebenen Art auftretenden Accounts soll die Machtbalance zuungunsten der PR-Schreiber verändern. Da eine wasserdichte Festlegung der Indizien nur schwer möglich ist, soll stattdessen die Stimmberechtigung als Proxy für das Vorliegen eines neu angelegten Accounts dienen. Bei älteren Accounts, die die Stimmberechtigung durch Inaktivitäät verloren habe, sind per Check-User keine Daten verfügbar.
Das hier beschriebene Prozedere kann ebenso gegen (auch) einzelne Single-Purpose-Accounts angewendet werden, die VMs, Spperrprüfungen oder andere Meta-Diskussionen anheizen. Auch der missbräuchliche Einsatz von solchen Accounts ist anhand von Indizien per Ententest leicht nachweisbar:
- Account ist frisch angelegt oder nur äußerst sporadisch aktiv, findet aber prompt den aktuellen Konfliktherd bzw. Honeypot auf Meta
- Der Account ergreift ohne Umschweife Partei und greift einzelne Gegner an - ganz als sei dies die Fortsetzung eines bestehenden Konflikts unter anderem Namen
- Bezugnahme auf lange zurückliegende Ereignisse und Äußerungen im Meta-Bereich der WP, die ein wirklich neuer Benutzer nur schwerlich kennen kann
- Einsatz von Deeplinks, Archiv-Links und anderen technischen Möglichkeiten zeugen von WP-Erfahrung
- Duktus und fehlerfreie Formatierung zeugen von WP-Erfahrung
Es gibt kein Recht auf anonymes Trollen. Wer sich bei einer Meta-Diskussion äußern will, sollte seinen stimmberechtigten Account benutzen.
Vorschlag
Wenn eine Checkuser-Anfrage zu einem einzelnen Benutzer-Account („Sockenpuppe“) gestellt wird, der zum Zeitpunkt des Stellens der Checkuser-Anfrage noch keine allgemeine Stimmberechtigung besitzt, so kann die Anfrage durch Checkuser-Beauftragte ausgeführt werden, ohne dass in der Anfrage die vermutete Identität mit einem weiteren Benutzer-Account („Sockenpuppen-Betreiber“) darzustellen wäre. Notwendig bleibt die schlüssige Darlegung des Sockenpuppen-Anfangsverdachts gegen den verdächtigten Benutzer-Account, die sich auf mehrere Indizien stützen muss. Der potenzielle Sockenpuppen-Missbrauch im Fall der Bestätigung des Anfangsverdachts ist durch den Antragsteller ebenfalls weiter darzustellen.
Liegt nach Durchführung der Checkuser-Anfrage ein bestätigter Sockenpuppen-Missbrauch vor, so können die Checkuser-Beauftragten alle aufgedeckten Benutzer-Accounts veröffentlichen, auch wenn einzelne dieser Accounts noch nicht eingesetzt wurden („Schläfersocken“) bzw. deren bisherige Edits isoliert betrachtet noch keinen Missbrauch darstellen würden, z.B. nur Rechtschreibkorrekturen zur Erlangung der Sichterrechte („Socken in Aufzucht“). Diese Klarstellung gilt auch für Checkuser-Anfragen gegen mehrere Benutzer-Accounts, eingeschlossen Accounts mit allgemeiner Stimmberechtigung.
Die Richtlinien und Erläuterungen auf WP:CU und WP:CUA sind bei Erfolg dieses Meinungsbildes entsprechend anzupassen. Bereits durchgeführte bzw. abgelehnte CU-Anfragen bleiben von dieser Änderung bzw. Klarstellung unberührt.
Pro
- Es handelt sich nicht um Sockenfischen, da ein begründeter Anfangsverdacht auf Sockenpuppen-Missbrauch weiter dargelegt werden muss, auch wenn der Betreiber noch nicht bekannt ist.
- Sockenpuppen zur Anlage von kommerziellen Artikeln sind schnell angelegt. Agenturen brauchen naturgemäß viele Sockenpuppen für viele Kunden. Der Vorschlag hilft bei der Bekämpfung.
- Sockenpuppen zum Anheizen von Konflikten sind schnell angelegt aber schwer zuzuordnen. Der Vorschlag könnte Benutzer davon abschrecken, solche Sockenpuppen einzusetzen
- Der Einsatz von Sockenpuppen sollte schwerer sein als das Stellen einer Checkuser-Anfrage. Das ist derzeit nicht der Fall, der Vorschlag verschiebt das Gleichgewicht
- Ein Checkuser veröffentlicht keine persönlichen Daten im Sinne der Datenschutzrichtlinie, sondern gruppiert nur anonym angelegte Accounts zu einem unbenannten Betreiber
Kontra
- Sockenfischen ist nicht zulässig, weil Sockenfischen nicht zulässig sein soll.
- Auch frisch angelegte Accounts, die mehrere Merkmale eines bezahlten und undeklarierten Agentur-Accounts aufweisen, haben ein Recht auf AGF und Datenschutz
- Auch frisch angelegte Accounts in Konfliktfeldern, die mehrere Merkmale eines erfahrenen Benutzers aufweisen, haben ein Recht auf AGF und Datenschutz
- Accounts, die durch Inaktivität ihre Stimmberechtigung verloren haben, fallen nominell unter die Regelung. In den allermeisten Fällen sind von diesem Account allerdings wegen der Aufbewahrungsfrist von maximal 90 Tagen keine CU-Daten mehr vorhanden.
- Wer bisher harmlose Socken offenlegt, die dann gesperrt werden, schadet der Wikipedia. Zur Erlangung der Sichter-Rechte durchgeführte Rechtschreibkorrekturen oder typographische Änderungen können in der Summe wertvoll sein.
Auswertung
Die Abstimmung über das Meinungsbild gliedert sich in zwei Teilabstimmungen. Stimmberechtigt sind nur allgemein stimmberechtigte Benutzer.
- Formale Gültigkeit
- Hier wird über die Zulässigkeit, die formale Korrektheit des Verfahrens und die inhaltliche Korrektheit des Antragstextes entschieden. Allgemein stimmberechtigte Benutzer haben in dieser Teilabstimmung eine Stimme. Entfallen auf die Annahme des Meinungsbildes mehr Stimmen als auf die Ablehnung, so ist dieses Meinungsbild formal angenommen (einfache Mehrheit). Wird diese Mehrheit verfehlt, so hat die unter Inhaltliche Abstimmung getroffene Entscheidung keine Gültigkeit. Enthaltungen werden nicht berücksichtigt. Selbstverständlich können auch diejenigen, die bei der Abstimmung über die formale Gültigkeit mit Nein abstimmen, an der inhaltlichen Abstimmung teilnehmen.
- Inhaltliche Abstimmung
- Zur Abstimmung steht der oben formulierte Vorschlag, demnach ein Checkuser-Antrag gegen Accounts ohne allgemeine Stimmberechtigung unter erleichterten Bedingungen möglich sein soll. Weiter wird klargestellt, dass es im Ermessen der Checkuser-Beauftragten liegt, bei Aufdeckung von Sockenpuppenmissbrauch auch solche dazugehörigen Accounts zu benennen, die isoliert betrachtet (noch) nicht missbräuchlich eingesetzt wurden.
- Es kann für oder gegen die Umsetzung dieses Vorschlags abgestimmt werden. Jeder allgemein stimmberechtigte Benutzer hat in dieser Teilabstimmung eine Stimme. Der Vorschlag gilt als angenommen, wenn mindestens doppelt so viele Stimmen dafür wie dagegen abgegeben wurden (Zweidrittelmehrheit). Enthaltungen dienen der Information und werden nicht gewertet.
Abstimmung
Formale Gültigkeit
Ich nehme das Meinungsbild an
- …
Ich lehne das Meinungsbild ab
Enthaltung bezüglich der Annahme
- …
Inhaltliche Abstimmung
Ich bin für die Umsetzung des Vorschlags
- …
Ich bin gegen die Umsetzung des Vorschlags (Status quo)
- …
Enthaltung bezüglich des Vorschlags
- …
Ergebnis
Diskussion
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