Käfersteige

Bergwerk in Deutschland
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In der Grube Käfersteige wurde bis 1997 Fluss- und Schwerspat abgebaut. Im Bereich der Käfersteige wird das größte Flussspatvorkommen Europas angenommen. Die Stollen und die modernere, mit straßentauglichen Lastkraftwagen befahrbare Rampe liegt bei Pforzheim, Ortsteil Würm im Würmtal in Richtung Tiefenbronn. In der Gegend gibt es weitere Fluss- und Schwerspatlagerstätten bei der Burg Liebeneck, Dillweißenstein und Huchenfeld, die teilweise auch kurzzeitig abgebaut wurden.

Geschichte

 
Das Stollenmundloch von 1960

Im Jahr 1920 wurde man im Rahmen der Erkundung von Schwerspatvorkommen im Pforzheimer Raum auf diesen Gang aufmerksam. Der erste Pachtvertrag wurde am 10. Mai 1932 zwischen dem Land Baden und Alois Hartmann abgeschlossen. Hartmann überließ seine Rechte am 1. Dezember 1933 der von dem Goldwarenfabrikanten Döppenschmitt gegründeten und finanzierten Firma Fluß- und Schwerspatwerke Pforzheim, Döppenschmitt & Co. in Pforzheim. Die Betriebsaufnahme erfolgte Anfang des Jahres 1934. 1940 gehen die Werke an die IG Farben, 1951 an Bayer Leverkusen.

1997 gibt der Konzern den Abbau der Mineralien in der Grube Käfersteige auf. Als Gründe werden Konkurrenz durch billigere Importe, der Rückgang der europäischen Fluorkohlenwasserstoffindustrie und ungünstige Wechselkurse genannt.

Gegenwart

 
Das Mundloch der Rampe von 1990

Die Stollen, Schächte und die Rampe im Würmtal sind inzwischen verwahrt, d.h. mit Plomben und mit Toren versehen, die jedoch Wetteröffnungen besitzen. Die Grube ist bis zum Grundwasserstand abgesoffen. Insbesondere die LKW-Rampe steht fast vollständig unter Wasser. Der Stollen an der Straße nach Tiefenbronn wurde seit 1997 wiederholt zur wilden Befahrung aufgebrochen, da er noch eine Fördermaschine enthält. Die Befahrung dieses Stollens durch Unbefugte ist jedoch nicht nur rechtlich bedenklich, sondern auch gefährlich.

Zukunft

Inzwischen ist der Bedarf an Flussspat wieder so weit angestiegen, dass auch ein Abbau an der Käfersteige wieder interessant wird. Interesse zeigt vor allem der chinesische Markt. Ein kanadisches Konsortium hat Mutungsantrag für die Käfersteige gestellt. Mit einer Wiederaufnahme des Abbaubetriebes ist wohl im Jahr 2006 zu rechnen.

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