Österreichische Niederlande

habsburgische Herrschaft nach dem spanischen Erbfolgekrieg 1714, Tausch bis 1795
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Die Österreichischen Niederlande umfassten in etwa das Gebiet der heutigen Staaten Belgien und Luxemburg und existierten vom Ende des Spanischen Erbfolgekriegs im Jahr 1714 bis zur Eroberung durch französische Revolutionstruppen 1795.

Das gesamte Gebiet einschließlich der heutigen Niederlande war im Spätmittelalter Teil des Herzogtums Burgund. Nach dem Tod des letzten Herzogs aus dem Haus Valois, Karls des Kühnen, 1477 wurde das Erbe, das die Niederlande, Flandern, Hennegau, Brabant, Luxemburg, die Picardie, das Herzogtum und die Freigrafschaft Burgund umfasste, geteilt. Karls Tochter Maria und ihr habsburgischer Ehemann, Kaiser Maximilian I. erhielten die Freigrafschaft Burgund (heute: Franche-Comté) sowie die Ländereien, die in etwa den heutigen Benelux-Staaten entsprachen. Alle übrigen Territorien fielen an den König von Frankreich.

Nach der in Brüssel vollzogenen Abdankung von Maximilians Enkel Karl V. 1555 gingen die Niederlande an die spanische Linie des Hauses Habsburg. Während sich der Norden nach langen Kämpfen von Spanien löste, blieb der katholische Süden als Spanische Niederlande in der Hand Madrids. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger und dem daraus resultierenden Spanischen Erbfolgekrieg kam das Gebiet an die österreichische Linie des Hauses. So entstanden 1714 die Österreichischen Niederlande. Bis zur Eroberung durch Frankreich während des 1. Koalitionskriegs wurde das Land durch Provinzstatthalter von Brüssel aus regiert.

Die Bewohner des Landes sträubten sich massiv gegen die Reformen Josephs II. (1765-1790). Auch seinem Bruder und Nachfolger Leopold gelang es nicht, die Gegensätze, die schon damals zwischen Flamen im Norden und fränzösischsprachigen Wallonen im Süden bestanden, zu überwinden.