Irak

Staat in Westasien
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Datei:Flagge von Irak.png

Die Republik Irak (Al-Jumhuriyah al-'Iraqiyah) ist ein Staat in Asien. Er grenzt an Kuwait, Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien, die Türkei, Iran und den Persischen Golf.

Die Landesflagge ist rot-weiß-schwarz gestreift, im weißen Feld zeigt sie nebeneinander drei grüne Sterne sowie in arabischer Schrift die Inschrift "Allahu Akbar" (Allah ist groß). Die Sterne beziehen sich auf das Jahr 1963, als sich Irak, Ägypten und Syrien um die Gründung einer "Vereinigten Arabischen Republik" bemühten. Sie wurden nach dem Scheitern der Verhandlungen beibehalten. Der Schriftzug "Allahu Akbar" wurde 1991 hinzugenommen.


Geografie

 

Im Nordosten befindet sich eine ca. 3.000 m hohe Bergkette. Diese Kette gehört zum alpinen Gebirgszug, der sich vom Balkan aus ostwärts in die Türkei, den nördlichen Irak und Iran und dann weiter nach Afghanistan erstreckt.

Die Temperaturen schwanken zwischen 48°C im Sommer und etwa dem Nullpunkt im Januar. Frost ist möglich, insbesondere im Bergland. Regen fällt etwa 10 bis 18 cm im Jahr: Ein großer Teil des Iraks besteht aus Wüste bzw. Steppe. Hauptregenmonate sind Dezember bis April. Die an den Golf angrenzenden Gebiete sind etwas feuchter.

Irak wird von zwei wichtigen Flüssen durchzogen, dem Euphrat und dem Tigris. Sie kommen vom Nordwesten aus Syrien bzw. der Türkei und durchqueren das Land bis in den Südosten. Bei al-Qurnah im Süden des Irak fließen Tigris und Euphrat zusammen. Sie bilden dort den 193 Kilometer langen Schatt el Arab, dieser mündet in den persischen Golf. Euphrat und Tigris sind im Grunde die Lebensadern des Landes, die Becken sind sehr fruchtbar.

Im Südosten des Landes ragt die Halbinsel Fao zwischen dem Iran und Kuwait in den Persischen Golf und stellt damit den einzigen Zugang des Irak zum Meer dar.

Politik

Der Irak befindet sich politisch derzeit (April 2003) in einem Übergangszustand: Nach dem dritten Golfkrieg sind die früheren Machtstrukturen, insbesondere der Revolutionäre Kommandorat nicht mehr vorhanden, die neuen Machtstrukturen durch die den Irak derzeit besetzenden Nationen USA und Großbritannien noch nicht endgültig etabliert. Nach den ersten Planungen sollte der ehemalige US-General Jay Garner den Vorsitz über eine vorläufige Regierung im Irak übernehmen. Wenige Wochen nach der Etablierung von Garner wurde umdisponiert: US-Präsident George W. Bush hat am 6. Mai 2003 L. Paul Bremer III als Sondergesandten für den Irak benannt. Garner ist nunmehr Bremer unterstellt.

Über den Verbleib des früheren, mit diktatorischer Machtfülle augestatteten Präsidenten des Iraks, Saddam Hussein, ist derzeit nichts bekannt.

Bevölkerung

Besiedelung

Irak hat nach eigenen Angaben ca. 23 Mio Einwohner. Die zentralen Provinzen Bagdad und Babylon sind am dichtesten besiedelt.

Ethnien

Etwa 80% der Bevölkerung sind Araber, 16% Kurden. Weitere Bevölkerungsgruppen sind Turkmenen, Assyrer, Armenier und Türken.

Religionen

Über 95% der Bevölkerung ist muslimisch. Davon sind 54% Schiiten und 46% Sunniten. Zwischen beiden Konfessionen kommt es immer wieder zu Konflikten: Die Sunniten stellen die Regierungsfraktion, der schiitische Süden bildet eine starke Oppositionsgruppe. Zwischen den beiden Hauptrichtungen des Islam haben sich zahlreiche altorientalische Splitterreligionen erhalten (Jezidi, Mandäer, Sabäer). Es gibt vereinzelte Angehörige orientalisch-christlichen Glaubens: Khaldäer, Nestorianer, Gregorianer, römische und syrische Katholiken, armenische Christen, Altsyrisch-Orthodoxe usw. (insg. 3% der Gesamtbevölkerung). Im Irak leben desweiteren noch schätzungsweise 2.500 Juden.

Wirtschaft

Wichtigster Wirtschaftszweig des Landes ist die Erdölförderung. Der Irak ist Gründungsmitglied der am 14.9.1960 gegründeten OPEC und hat nach Saudi-Arabien die größten erkundeten Erdölvorräte (113 Mrd. Barrel). Man schätzt, dass sich die gesamten Vorräte auf bis zu 250 Mrd. Barrel belaufen könnten. 2001 wurden fast 98 Millionen Tonnen gefördert.

Irak steht zur Zeit unter einem UN-Sanktionsregime, das die Außenwirtschaft des Landes strengen Regelungen unterwirft. Der Öl-Export des Landes ist im Rahmen des so genannten "Öl für Lebensmittel"-Programmes limitiert. Gleiches gilt für die Einfuhr: Güter, die für die Produktion von Massenvernichtungswaffen verwendet werden könnten, dürfen nicht eingeführt werden. Das gilt zum Beispiel auch für bestimmte Medikamente, die potentiell zur Entwicklung chemischer Waffen eingesetzt werden könnten.

Aufgrund des Sanktionsregimes ist die Wirtschaft des Landes fast zusammengebrochen, die Versorgungssituation der Bevölkerung auch aufgrund des herrschenden politischen Systems sehr schlecht.

Die Vereinten Nationen haben am 22.03.2003 die Sanktionen gegen den Irak aufgehoben. Die USA und Großbritannien werden bis zur Einsetzung einer Regierung als Besatzungsmächte anerkannt und erhalten als solche auch Vollmachten bei der Verwaltung der irakischen Erdölreserven.


Geschichte

Von der Frühzeit bis ins 20. Jahrhundert

Der Irak liegt auf dem Gebiet des alten Mesopotamien; auf dem Territorium des heutigen Iraks sind also einige der frühen Hochkulturen der Menschheit entstanden (Sumerer, Babylonier, Assyrer).

331 v. Chr. eroberte Alexander der Große das Land. Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde es Teil des Persischen Reiches. Diesen Status behielt das Land, bis die arabischen Muslime im 7. Jahrhundert, nach dem Tod Mohammeds, sich des Gebietes bemächtigten (656); Bagdad wurde 762 Hauptstadt des abbasidischen Kalifats (bis 1258). Ab 1055 eroberten die Seldschuken das Land.


1258 eroberten die Mongolen das Land und die Herrschaft der Ilkhane begann und der Niedergang der Kultur ging damit einher. Ab 1335 entstanden Einzeldynastien. 1401 wurde Bagdad durch Timur Lenk verwüstet.

1534 fiel das Gebiet des Zweistromlandes an das Osmanische Reich.

Neuere Zeiten (20./21. Jahrhundert)

Siehe auch: die detaillierte Chronik der Ereignisse im Irak (1921 bis ins 21.Jh.).
Die Listen weiter unten muessen noch gekürzt und in Fließtest gebracht werden!

Während des 1. Weltkrieges marschierten britische Truppen ein und besetzten 1917 Bagdad.

1920 löste Großbritannien aus dem ehemaligen osmanischen Reich die Provinzen Bagdad, Mosul und Basra heraus und verschmolz sie zum heutigen Irak. Der Völkerbund sanktionierte diese Maßnahme und übertrug Großbritannien das Mandat über den Irak.

Die Rechte am Erdöl des Landes teilten Großbritannien, die Niederlande, Frankreich und die USA (je 23,75%) unter sich auf; 5% gingen an ein privates Unternehmen. Die irakische Regierung erhielt nichts. An diesem Zustand änderte sich bis 1958 nichts.

Irakische Monarchie

Um einen Hauptverbündeten aus dem ersten Weltkrieg abzufinden, wandelte Großbritannien das Land formal in eine haschemitische Monarchie um. Faisal Ibn Hussein, der den arabischen Aufstand gegen das osmanische Reich angeführt hatte, wurde am 23. August 1921 König des Irak. 1924 wird das erdölreiche von Kurden und Christen bewohnte Gebiet um Mosul und Kirkuk angegliedert. Im Jahr 1932 wird der Irak konstitutionelle Monarchie und Mitglied des Völkerbundes. Zwar ist der Irak damit formal unabhängig, doch sichern sich die Briten eine wirtschaftliche Sonderstellung.

Am 22. März 1945 war Irak Gründungsmitglied der Arabischen Liga. Die Regierung wechselte in der Folgezeit häufig. Truppen aus Syrien, Libanon, Jordanien, dem Irak und Ägypten intervenierten gegen den neugegründeten Staat Israel; sie wurden jedoch bis 1949 zurückgeschlagen. 300.000 Juden flohen nach Israel, über 1 Mio. Araber verlassen Israel bzw. die israelisch okkupierten Gebiete.
Siehe auch: Palästinakrieg.

1955 unterzeichnete der Irak den Bagdad-Pakt.

Am 14. Februar 1958 wurde die "Arabische Föderation" mit Jordanien als Gegengewicht zur VAR gegründet.

Beginn der Republik Irak (1958-1979)

Am 14. Juli 1958 putschte die Armee. Der 23 Jahre alte König Faisal II und seine Familie wurden umgebracht, der Premierminister Nuri as-Said, der als Symbolfigur der Bindung an Großbritannien galt, von der aufgebrachten Bagdader Bevölkerung gelyncht. Die Vereinigung mit Jordanien sowie die Monarchie wurden beendet und die Republik Irak gegründet.

Dem Putsch folgten im Sommer 1958 zunächst sehr schnell einige soziale und demokratische Reformen: Es wurde eine neue Verfassung verabschiedet, Parteien und Gewerkschaften zugelassen. Im folgenden Machtkampf zwischen den Putschisten behielt Qasim die Oberhand und Arif wurde verhaftet. Qasim führte zunächst die Reformen fort, (Landreform am 30. September 1958), herrschte in der Folge jedoch immer diktatorischer. Binnen kurzer Zeit wurde ein Militärregime errichtet.

Außenpolitisch löste sich der Irak von seinen westlichen (Zwangs-)Bindungen: Im März 1959 Austritt aus dem Bagdad-Pakt, Abschluss eines Beistandspakts mit VAR, Unterstützung durch die Sowjetunion.

In den 60er folgten mehrere Putsche, bis die Baath-Partei 1968 schließlich die Macht an sich riss und Ahmed Hasan al-Bakr President wurde.

Im Juni 1972 wurde die irakische Ölgesellschaft verstaatlicht; sie war bis dahin im Eigentum britischer, französischer und amerikanischer Konzerne sowie der Gulbenkian-Stiftung.

Am 15. Juli 1979 trat Ahmed Hasan Al-Bakr zurück und Saddam Hussein übernahm die Führung.

1980-1988: Iranisch-Irakischer Krieg (Erster Golfkrieg)

Im Verlauf des am 22. September 1980 begonnenen iranisch-irakischen Krieges (Erster Golfkrieg) kam es am 7. Juli 1981 zur Zerstörung eines im Bau befindlichen irakischen Kernkraftwerk durch israelische Bomber.

  • Ab 1983 verstärkte Flottenpräsenz der USA im Persischen Golf. Irak wird durch Kuwait, Saudi-Arabien und die Golfstaaten gegen Iran unterstützt
  • Februar 1986 Die irakische Halbinsel Fao wird von iranischen Truppen besetzt.
  • 16. März 1988. Saddam Hussein lässt die kurdische Stadt Halabdscha mit Giftgas bombardieren.
  • 20. August 1988 Ende des irakisch-iranische Kriegs. 250.000 Tote auf irakischer Seite.
  • September 1988 Feldzug Saddam Husseins gegen Kurden, die den Iran unterstützt hatten; Unter dem Einsatz chemischer Waffen (Giftgas), das amerikanischen Quellen stammt, sterben zehntausende. Die USA stellen den Iran als Verursacher dar.

1990-2001: Zweiter Golfkrieg und danach

  • 2. August 1990 Besetzung Kuwaits, das durch Saddam Hussein zur 19. irakischen Provinz erklärt wird.
  • 17. Januar 1991 Zweiter Golfkrieg gegen Irak unter Führung der USA.
  • 27. Februar 1991 Die Alliierten erklären Kuwait für befreit und verkünden einseitg einen Waffenstillstand.
  • März 1991 Aufstände der Schiiten und der Kurden gegen Präsident Hussein. Flugverbote für irakische Maschinen zum Schutz von Schiiten und Kurden in Zonen südlich des 32. Breitengrades bzw. nördlich des 36. Breitengrades werden erlassen. Die Flugverbotszonen werden weder von UN noch Irak anerkannt. Die Zerstörung aller Massenvernichtungswaffen unter Kontrolle der UN wird angeordnet.
  • April 1991 Abschuss von Kampfflugzeugen durch US-amerikanische Luftwaffe
  • Mai 1991 Gründung einer UN-Kommission für Abrüstung des Irak (UNSCOM).
  • Oktober 1991 Beschluss des Weltsicherheitsrates, die Rüstungsprogramme einer ständigen internationalen Aufsicht zu unterstellen
  • Oktober 1992 Proklamation eines kurdischen Teilstaats durch die Kurden.
  • November 1992 Türkische Militäroperationen gegen die PKK im Nordirak.
  • Januar 1993 Raketenstationierung in den Schutzzonen, erneute Übergriffe auf Kuwait lösen Militärschläge der Alliierten aus.
  • 27. Juni 1993 USA-Raketenangriffe auf Bagdad mit zivilen Opfern
  • September 1993 Ahmed Hussein Al-Khodair Regierungschef.
  • Mai 1994 Absetzung Hussein Al-Khodairs, Saddam Hussein wieder selbst Regierungschef
  • November 1994 Anerkennung der Souveränität Kuwaits
  • 1995 Niederschlagung einer Militärrebellion gegen Hussein
  • 23. Februar 1996 Hinrichtung der Schwiegersöhne Saddam Husseins
  • Mai 1996 Beginn des oil for food-Programms
  • Juli 1996 Verträge über Erdgas kommen trotz Embargo mit der Türkei zustande .
  • September 1996 Übergriffe auf die kurdische Schutzzone lösen USA - Raketenangriffe aus.

1997

  • Juni 1997 Der Weltsicherheitsrat plant Verschärfung die wirtschaftlichen Sanktionen, solange keine UN-Inspektionen irakischer Militäranlagen möglich sind.
  • August 1997 Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Syrien
  • 29. September 1997 Übergriffe iranischer Flugzeuge auf irakisches Gebiet.
  • 29. Oktober 1997 Nachdem US-Mitglieder wegen Spionageaktivität der UNSCOM des Landes verwiesen werden, verlassen alle UNSCOM Mitarbeiter den Irak.
  • 4. November 1997 Einlenken nach der Androhung von UN-Militäraktionen
  • 21. November 1997 Rückkehr der UN-Inspekteure
  • 23. November 1997 Verweigerung der Zutritts der UN-Inspekteure zu den Palästen Saddam Husseins
  • 26. November 1997 Einlenken und Einladung in die Paläste
  • 27. November 1997 Der Zutritt wird auf "Experten und Diplomaten" des UN-Sicherheitsrats beschränkt

1998

  • Anfang Januar 1998 Treffen zwischen Außenministern des Iran und des Irak in Teheran
  • 14. Januar 1998 Stationierung zweier US- Flugzeugträger im Persischen Golf
  • 17. Januar 1998 Attentat in Amman auf irakische Diplomaten
  • 23. Februar 1998 Unterzeichnung eines Abkommen zur Beilegung des Irak-Konflikts durch Kofi Annan und Tarik Asis in Bagdad
  • 26. März 1998 Inspektion von acht Palästen
  • 30. Juni 1998 Abschuss einer irakischen Stellung durch US-Rakete
  • 17. Juli 1998 Vertrag mit Syrien über Erdöllieferungen
  • 28. Oktober 1998 Feststellung von Nervengasspuren an irakischer Rakete
  • 31. Oktober 1998 Die UNSCOM Ativitäten werden vom Irak beendet. UN-Mitarbeiter verlassen das Land. Verstärkung der US - Truppen in der Golfregion
  • 14. November 1998 Einlenken Husseins; UN-Inspektoren setzen Kontrollen fort.
  • 16. Dezember 1998 US - Luftangriffe ("Operation Wüstenfuchs") mit britischer Untertützung. Einspruch Frankreichs, Chinas und Russlands
  • 17. Dezember 1998 zweite US - Angriffswelle
  • 20. Dezember 1998 Clinton beendet "Operation Wüstenfuchs"; Hussein erklärt den Irak zum Sieger
  • 28. Dezember 1998 US-Luftangriffe auf militärische Stellungen

1999

  • 5. Januar 1999 US-Maschinen beschießen irakische Kampfflugzeuge
  • 9. Januar 1999 Ägypten und Saudi Arabien erklären sich gegen Saddam Hussein
  • 10. Januar 1999 Aufforderung der irakischen Nationalversammlung an die irakische Regierung, UN Sanktionen zu ignorieren. Großbritannien droht mit neuen Angriffen.
  • 13. Januar 1999 Vorschlag Frankreichs, die Sanktionen zu lockern, sofern Waffenkontrollen wieder erlaubt werden. US-Luftangriffe. Der Waffeninspektor Scott Ritter bezichtigt den Leiter der UNSCOM der Spionage für die USA.
  • 24. Januar 1999 Die Arabische Liga fordert den Irak zur Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsrat auf
  • 25. Januar 1999 Schwere US - Luftangriffe, auch zivile Opfer
  • 26. Januar 1999 Clinton verstärkt militärischen Druck. Hussein schwört Rache für getötete Zivilisten.
  • 10. Februar 1999 US-Luftangriffe auf Flugabwehrstellungen.
  • 19. Februar 1999 Nach Attentat auf Schiitenführer Ayatollah Mohammed Sadik al Sadr schiitische Demonstrationen gegen Hussein.
  • 28. Februar 1999 US-Luftangriffe
  • 25. Mai 1999 Treffen der US-Aussenministerin Madeleine Albright mit Vertretern irakischer Oppositionsgruppen in Washington
  • 16. Dezember 1999 Absage des geplanten Papstbesuchs durch Bagdad
  • 17. Dezember 1999 Einrichtung der neuen Inspektionskommission UNMOVIC unter Hans Blix

2000

  • 2000 US- und britische Luftangriffe weitergeführt, internationale Proteste.
  • 1. August 2000 Die Wiederöffnung der Bahnverbindung von Mossul nach Aleppo, (Syrien) verbessert die bilateralen Beziehungen.
  • 18. September 2000 Gesetz gegen Kritiker: Kritik an Saddam Hussein wird mit Abschneiden der Zunge geahndet.
  • 28. September 2000 OPEC- Gipfel in Caracas unter irakischer Beteiligung
  • 13. Oktober 2000 Erster Besuch eines iranischen Außenminister seit 1990.

Das Regime macht sich weiterhin schwerer Menschenrechtsverletzungen schuldig (vgl. die Vorwürfe von Amnesty International vom 30. November 2000).

Ereignisse von 2001 bis zum Dritten Golfkrieg

2001

Am 16. Februar 2001 führten die USA und Großbritannien Luftangriffe auf irakische Radar- und Luftabwehrstellungen durch; gegen diese Aktionen protestierten die arabischen Länder sowie Russland, China und Frankreich. Am 5. September 2001 wurden fünf der UN-Mitarbeiter des "Öl-für-Lebensmittel"-Programms ausgewiesen. Am 29. November 2001 wurde das "Öl-für-Lebensmittel"-Programm um sechs Monate verlängert.


2002 - 2003

Saddam Hussein und sein Machtapparat zeigten sich bereit, den Forderungen der internationalen Gemeinschaft nach Waffenkontrolle nachzukommen; so übergab man am 8. Dezember 2002 eine 12.000 Seiten umfassenden Dokumentation über die irakischen Waffensysteme an die UN. Die USA bezweifelten jedoch den Wahrheitsgehalt und die Vollständigkeit dieser Dokumentation.

Am 20. März 2003, nachdem es bereits im Vorfeld zu militärischen Aktionen gekommen war (z.B. griffen am 27. Dezember 2002 US- und britische Flugzeuge Ziele im südlichen Irak an) begann der Dritte Golfkrieg durch Angriff der USA und Großbritanniens auf den Irak. Zuvor hatte Colin Powell, der Außenminister der USA, am 5. Februar 2003 im UN-Sicherheitsrat fragwürdige Geheimdienstinformationen vorgelegt, die Verstöße gegen die UN-Resolution 1441 beweisen sollten.

Nach dem für die USA und Großbritannien gewonnenen Krieg wurde am 3. Mai beschlossen, den Irak in drei Besatzungszonen einzuteilen. Eine Zone soll von den USA, eine weitere von Großbritannien und die dritte von Polen verwaltet werden.

Im Mai 2003 kündigen die USA die irakische Erdöl-Förderverträge auf, die zur Zeit des Regimes von Staatschef Saddam Hussein mit Ölgesellschaften aus Russland, China und Frankreich geschlossen wurden.

Seit dem Juni werden beinahe täglich US-amerikanische Einheiten oder Stützpunkt angegriffen und es kommt vielfach zu Verletzten und Toten auch auf seiten der Amerikaner.

Am 22.7.2003 kommen bei einer amerikanischen Militäraktion in Mosul die beiden Söhne Saddam Husseins, Uday und Qusai ums Leben.


Zur Geschichte im 20./21. Jahrhundert siehe auch die detaillierte Chronik der Ereignisse im Irak (1921 bis ins 21.Jh.)

Siehe auch: Irak-Konflikt, Irak-Invasionsplan der USA

Sonstiges

Botschaften

Diplomatische Vertretungen

Botschaft in Deutschland: Riemeisterstraße 20, D-14169 Berlin

Literatur

  • Günter Kettermann: Atlas zur Geschichte des Islam, Darmstadt 2001