Der blutige Pfad Gottes

Film von Troy Duffy (1999)
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Film
Titel Der blutige Pfad Gottes – Missionare des Todes
Originaltitel The Boondock Saints
Produktionsland Kanada
USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1999
Länge ca. 104 Minuten
Stab
Regie Troy Duffy
Drehbuch Troy Duffy
Produktion Chris Brinker
Robert N. Fried
Elie Samaha
Lloyd Segan
Musik Jeff Danna
Kamera Adam Kane
Schnitt Bill DeRonde
Besetzung

Der blutige Pfad Gottes – Missionare des Todes aus dem Jahre 1999 ist ein kanadisch-US-amerikanischer Pulp-Actionthriller von Autor und Regisseur Troy Duffy über zwei Brüder aus Boston, die in vermeintlich göttlicher Mission Selbstjustiz ausüben und dabei zu Killern werden.

Handlung

In einem von Iren geprägten Stadtviertel South Bostons setzen sich die beiden irischstämmigen Brüder Connor und Murphy MacManus gegen einige Schläger der Russen-Mafia zur Wehr, die ausgerechnet am St. Patrick's Day den Lieblings-Pub der beiden ebenso trinkfesten wie tiefgläubigen Katholiken „schließen“ wollen. Zwei Russen bleiben dabei auf der Strecke und die Gebrüder MacManus sind plötzlich die Heiligen (engl. Saints) ihres Bezirks. Dadurch bestärkt, und zusätzlich noch durch eine nächtliche Vision animiert, fühlen sich die beiden nun dazu berufen, auch gleich gegen das gesamte organisierte Verbrechen der Stadt Boston zu Felde zu ziehen. Unter dem Motto „Thy Kingdom Come! Thy Will Be Done!“ (dt. „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe!“) werden immer mehr „böse Buben“ in die ewigen Jagdgründe befördert – später auch mit nicht wirklich erwünschter Hilfe des vertrottelten Ex-Mafiosos Rocco. Die örtliche Polizei tappt im Dunkeln, nur der homosexuelle FBI-Agent Paul Smecker durchschaut schon bald den Selbstjustiz-Kreuzzug der „Missionare des Todes“. Dabei kommen ihm die „Aufräumarbeiten“ der brachialen Iren scheinbar alles andere als ungelegen ...

Altersfreigabe und Veröffentlichungsprobleme

Der Film ist in Deutschland nie in den Kinos angelaufen und erschien hierzulande im Jahre 2000 als so genannte Video-Premiere, von der Firma Columbia TriStar Home Video vorläufig einzig als VHS-Verleihversion über das Label Helkon publiziert. Die ca. 104 Minuten lange und weitläufig als uncut angesehene Version hatte keine Altersfreigabe der FSK, durfte deswegen nur an Erwachsene vermietet und/oder verkauft werden und war in einem Gutachten der Juristenkommission (JK) der SPIO als strafrechtlich unbedenklich eingestuft worden. Im April 2001 stand der die Selbstjustiz glorifizierende Film dann, für Cineasten nicht unerwartet, auf dem Index. Es dauerte danach noch zwei Jahre, bis Columbia eine identische Version des unter „Eingeweihten“ längst zum Kultfilm avancierten Streifens auf DVD veröffentlichte.

Ein Autorenfilm?

Der blutige Pfad Gottes ist der bisher einzige Film von Troy Duffy. South Boston ist seine Heimat und angeblich habe er in diesem Film seine eigenen Eindrücke von der starken Kriminalität dort verarbeitet. Der Beschluss, das Drehbuch zu schreiben, soll nach einem einschneidenden Erlebnis gefallen sein: Aus einer Nachbarwohnung sei eine Leiche heraustransportiert worden, begleitet vom ständig fluchenden Hausbesitzer.

Troy Duffy ist somit für das Drehbuch (zusammen mit seinem Bruder Taylor Duffy) und die Regie gleichermaßen verantwortlich, dazu bedient sich der Film nach Tarantino-Art bei einigen berühmten Vorbildern, die das Kino auf ihre ganz eigene Art prägten und weiterhin prägen (z. B. Sam Peckinpahs typische Zeitlupen-Effekte, die Tatsache, dass der Kommissar in diesem Film (William Dafoe) Klassik liebt, Francis Ford Coppolas Darstellung der Mafia und Religiosität in Der Pate und eben Quentin Tarantinos Ezechiel-Gebet sowie die lockeren Dialoge in Pulp Fiction). Es bestehen obendrein Anspielungen auf John Woos Filme, da gewalttätige Szenen oft mit feierlich-klerikaler Chormusik unterlegt werden.

Ob The Boondock Saints als Autorenfilm eingeordnet werden kann, ist vom jeweiligen Standpunkt der Begriffsdefinition abhängig. Troy Duffys Auftreten und das niedrige Budget des Films lassen jedenfalls den Schluss zu, dass sein Werk das Werk eines Autorenfilmers ist.

Sequel

Im Jahre 2003 begann Regisseur und Drehbuchautor Troy Duffy die Arbeit an dem Sequel Boondock II – All Saints Day (All Saints Day = Allerheiligen). Nach einigen Produktionskomplikationen sollte der Film Mitte 2005 in den USA endlich in die Kinos kommen. Trotzdem wurde er bisher noch nicht veröffentlicht, weder in den USA noch in Europa.

Zitate im Film

"Mein flammendes Schwert und meine Hand sollen euch richten. Ich werde Rache nehmen an meinen Feinden und Vergeltung üben an jenen, die mich hassen. Oh Vater, erhebe mich zu Deiner Rechten und zähle mich zu Deinen Heiligen!" (frei nach 5. Mose 32,41)

[...]

"Wer auch immer das letzte Blut vergossen hat, dessen Blut soll vergossen werden. Und sein Richter wird vor Gott Vergebung finden!" (frei nach 1. Mose 9,6)

[...]

"Als Hirte erlaube mir, zu dienen mein Vater Dir. Deine Macht reichst Du uns durch Deine Hand, diese verbindet uns wie ein heiliges Band. Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut. In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti!"


[...]

"Niemals soll unschuldig Blut vergossen werden, doch das Blut der Gottlosen soll fließen in Strömen. Die Drei sollen ihre schwarzen Flügel spreizen und werden der Hammer sein, der Rache Gottes!"