Eberhard Schöler

deutscher Tischtennisspieler
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Eberhard Schöler (*22. Dezember 1940 in Flatow / Ostpreußen) ist ein deutscher Tischtennisspieler. Nach Ende seiner aktiven Laufbahn übernahm er Aufgaben innerhalb des DTTB und des Weltverbandes ITTF.

Größte Erfolge

Schöler's größte Erfolge sind die Vizeweltmeisterschaft 1969, der 3 Platz bei der WM 1965 und der 9-malige Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Viermal gewann er die Internationale Deutsche Meisterschaft. Daneben wurde er mit seiner Mannschaft TuSA Düsseldorf und Borussia Düsseldorf mehrfach deutsche Mannschaftsmeistr. Zwischen 1961 und 1973 spielte er 155 mal in der Nationalmannschaft.

Spielweise

Schöler war ein Defensivspieler. Meist stand er weit hinter dem Tisch, ließ den Gegner angreifen und wehrte die Bälle mit variablen Schnitt ab. Dabei konnte er auch mit harten Schmetterbällen kontern. Während des Spiels verbarg er jede Gefühlsregung, daher nannte man ihn Mr. Pokerface.

Werdegang

Schöler war Kaufmann und Fachmann für Glasbausteine. Seine aktive Tischtennis-Zeit begann 1960 beim Verein TuSA Düsseldorf. Anfang 1966 heiratete er die englische Tischtennisspielerin Diane Rowe. 1968 wechselte er zu dem Verein Borussia Düsseldorf. 1974 beendete er seine internationale Karriere, im August 1979 zog er sich auch vom aktiven nationalen Leistungssport zurück. Lediglich 1986 trat er noch einmal bei den Senioren-Weltmeisterschaften an und belegte in der Klasse Ü40 den 2.Platz.

Nach 1974 übernahm er Ehrenämter beim DTTB und auch bei internationalen Verbänden:

  • 1981 - 1983 Sportwart beim DTTB
  • 1993 Vizepräsident Leistungssport beim DTTB
  • 1994 Vorstand/Council beim Weltverband ITTF
  • 1994 Vizepräsident beim europäischen Verband ETTU

Ehrungen

Schöler erhielt wegen seiner Verdienste um den Tischtennis-Sport und wegen seines vorbildlichen sportlichen Verhaltens mehrere Auszeichnungen.

1969 wurde ihm das Silberne Lorbeerblatt der Bundesrepublik Deutschland für herausragende sportliche Leistungen verliehen. Nach der Weltmeisterschaft in München 1969 erhielt er die Barna-Trophy des Swaythling Club International für Fair-Play. Im gleichen Jahr wurde er auf Rang 2 zum Sportler des Jahres gewählt. Im Auftrag der deutschen Sportjournalisten überreichte ihm Max Schmeling den Fair-Play-Pokal. 1997 zeichnete man ihn mit dem Georg-von-Opel Preis für "unvergessene Sieger" aus.

Unvergessene Spiele

Länderkampf gegen China 1963

Der Weltmeister China trat mit seiner stärksten Mannschaft an. Schöler aber gewann alle 3 Einzelkämpfe gegen die Chinesen aus der Weltspitze.

WM 1965

Bei der Weltmeisterschaft 1965 in Ljubljana spielte Schöler im Viertelfinale gegen Chang Shih-Lin aus China. Nach knapp 2 Stunden Spielzeit kämpfte man im entscheidenden 5.Satz. Der Chinese führte bereits 17:13, aber Schöler holte diesen Vorsprung auf und führte schließlich 20:19. Nach beiderseitigen Netz- und Kantenbällen gewann er schließlich glücklich mit 27:25.

Bereits eine Stunde später musste Schöler dann das Halbfinale bestreiten. Hier war er ohne Chance und verlor.

Deutsche Meisterschaft 1969

Am 19. Januar 1969 stand Schöler bei der deutschen Einzelmeisterschaft im Endspiel Bernt Jansen gegenüber. Im entscheidenden 5.Satz führte Jansen bereits 20:15, aber Schöler wehrte alle Matchbälle ab und gewann diesen Satz mit 24:22. Damit war Schöler erneut deutsche Meister.

WM-Endspiel 1969

Bei der Weltmeisterschaft 1969 in München erreichte Schöler das Endspiel. Hier stand er dem Japaner Shigeo Ito gegenüber. Das System sah 3 Gewinnsätze vor. Schöler gewann die beiden ersten Sätze, doch Ito konnte das Blatt noch einmal wenden, er gewann im 3.Satz knapp mit 21:19 und im 4.Satz mit 21:15. Den 5.Satz verlor Schöler dann chancenlos mit 21:9. Somit war er Vizeweltmeister.

Erfolge

  • Nationale deutsche Meisterschaften
    • 1961 Wolfsburg - Doppel 3.Platz (mit Dieter Forster)
    • 1962 Freiburg - Einzel 1.Platz, Doppel 2.Platz (mit Dieter Forster)
    • 1963 Lübeck - Einzel, 1.Platz, 2. Platz Mixed (mit Ingrid Kriegelstein)
    • 1964 Siegen - Einzel 1.Platz, Doppel 1.Platz (mit Dieter Forster), 3.Platz Mixed (mit Rosemarie Seidel)
    • 1965 Wiesloch - Einzel 1.Platz, Doppel 2.Platz (mit Dieter Forster), 2.Platz Mixed (mit Ingrid Kriegelstein)
    • 1966 Osnabrück - Einzel 1.Platz, Doppel 2.Platz (mit Dieter Forster), 2.Platz Mixed (mit Agnes Simon)
    • 1967 Berlin - Einzel 1.Platz, 1. Platz Mixed (mit Diane Schöler)
    • 1968 Böblingen - Einzel 1.Platz, Doppel 3.Platz (mit Dieter Forster), 1.Platz Mixed (mit Agnes Simon)
    • 1969 Hagen - Einzel 1.Platz, Doppel 2.Platz (mit Ernst Gomolla), 3.Platz Mixed (mit Diane Schöler)
    • 1970 Frankfurt/Main - Einzel 2.Platz, Doppel 3.Platz (mit Dieter Forster), 3.Platz Mixed (mit Diane Schöler)
    • 1971 Hannover - Einzel 1.Platz, Doppel 3.Platz (mit Dieter Forster), 3.Platz Mixed (mit Diane Schöler)
    • 1972 Karlsruhe - Einzel 2.Platz, Doppel 3.Platz (mit Ernst Gomolla), 3.Platz Mixed (mit Diane Schöler)
    • 1973 München - 1.Platz Mixed (mit Diane Schöler)
    • 1974 Saarbrücken - Einzel 2.Platz, Doppel 3.Platz (mit Ernst Gomolla)
    • 1976 Essen - Einzel 3.Platz
    • 1977 Berlin - 3.Platz Mixed (mit Edith Wetzel)
    • 1982 Seniorenmeisterschaft in Essen - 1.Platz Einzel
  • Internationale deutsche Meisterschaften
    • 1962 St.Ingbert - 1.Platz Einzel
    • 1963 Frankfurt/Main - 1.Platz Einzel
    • 1964 Wolfsburg - 1.Platz Einzel
    • 1965 Frankfurt/Main - 3.Platz Einzel
    • 1966 Lübeck - 3.Platz Einzel
    • 1970 Oberhausen - 1.Platz Einzel
  • Weltmeisterschaften
    • 1963 in Prag: 3.Platz mit der Herrenmannschaft
    • 1965 in Ljubljana: 3.Platz Einzel, 10.Platz mit der Herrenmannschaft
    • 1967 in Stockholm: 3.Platz Einzel, Mixed Viertelfinale, 4.Platz mit der Herrenmannschaft
    • 1969 in München: 2.Platz Einzel, Mixed Viertelfinale, 2.Platz mit der Herrenmannschaft
    • 1971 in Nagoya : 3.Platz Mixed mit Diane Schöler, 6.Platz mit der Herrenmannschaft
    • 1973 in Sarajevo: 9.Platz mit der Herrenmannschaft
    • 1986 in Rimini bei Senioren-WM: 2.Platz im Einzel (Ü40)
  • Europameisterschaften
    • 1962 in Berlin-West: 3.Platz Einzel, 3.Platz Doppel mit Dieter Forster, 2.Platz Mixed mit Agnes Simon, 3.Platz Herrenmannschaft
    • 1964 in Malmö: 3.Platz Einzel, Viertelfinale Doppel, 6.Platz Herrenmannschaft
    • 1966 in London: Achtelfinale Einzel, 7.Platz Herrenmannschaft
    • 1968 in Lyon: Achtelfinale Einzel, 8.Platz Herrenmannschaft
    • 1970 in Moskau: Viertelfinale Einzel, Viertelfinale Doppel, Viertelfinale Mixed, 5.Platz Herrenmannschaft
    • 1972 in Rotterdam: Achtelfinale Einzel, 3.Platz Doppel mit Janos Börzsei (Ungarn), 5.Platz Herrenmannschaft
  • Internationale Meisterschaften
    • 1960 Österreich: 2.Platz Mixed
    • 1961 Italien: 2.Platz Doppel
    • 1961 Niederlande: 1.Platz Einzel, 1.Platz Mixed mit Agnes Simon
    • 1962 Frankreich: 2.Platz Einzel
    • 1962 Niederlande: 1.Platz Mixed mit Agnes Simon
    • 1963 Frankreich: 3.Platz Einzel
    • 1963 Jugoslawien: 2.Platz Einzel
    • 1964 Belgien: 1.Platz Einzel, 1.Platz Doppel mit Conny Freundorfer
    • 1964 Österreich: 1.Platz Doppel mit Ernst Gomolla
    • 1964 Wales: 1.Platz Einzel, 1.Platz Doppel mit Martin Ness, 1.Platz Mixed mit Diane Rowe (Schöler)
    • 1965 England: 1.Platz Einzel
    • 1965 Niederlande: 2.Platz Mixed
    • 1965 Ungarn: 2.Platz Einzel
    • 1966 Jugoslawien: 2.Platz Mixed
    • 1966 Wales: 3.Platz Einzel, 2.Platz Mixed
    • 1967 Belgien: 1.Platz Einzel
    • 1968 Niederlande: 2.Platz Einzel, 1.Platz Mixed mit Diane Schöler
    • 1969 Belgien: 2.Platz Einzel, 2.Platz Doppel, 1.Platz Mixed mit Diane Schöler
    • 1969 England: 1.Platz Mixed mit Diane Schöler
    • 1969 Ungarn: 2.Platz Doppel, 1.Platz Mixed mit Diane Schöler
    • 1969 Skandinavien: 2.Platz Mixed mit Diane Schöler
    • 1970 Italien: 1.Platz Doppel
    • 1970 Schweiz: 1.Platz Doppel, 1.Platz Mixed mit Diane Schöler
    • 1971 Skandinavien: 3.Platz Doppel
    • 1972 Österreich: 2.Platz Mixed
    • 1973 Schweiz: 2.Platz Doppel
  • Deutsche Mannschaftsmeisterschaften jeweils 1.Platz
    • 1962 in Frankfurt/Main: TuSA Düsseldorf
    • 1963 in Frankfurt/Main: TuSA Düsseldorf
    • 1964 in Neuss: TuSA Düsseldorf
    • 1965 in Essen: TuSA Düsseldorf
    • 1967 TuSA Düsseldorf
    • 1969 Borussia Düsseldorf
    • 1970 Borussia Düsseldorf
    • 1971 Borussia Düsseldorf
    • 1974 Borussia Düsseldorf
    • 1975 Borussia Düsseldorf
    • 1978 Borussia Düsseldorf
    • 1979 Borussia Düsseldorf
  • Deutsche Pokalmeisterschaften
    • 1964 in Essen: TuSA Düsseldorf
    • 1965 in Düsseldorf: TuSA Düsseldorf
    • 1966 in Osnabrück: TuSA Düsseldorf
    • 1970 in Düsseldorf: Borussia Düsseldorf
    • 1971 in Nidderau: Borussia Düsseldorf
    • 1974 in Reutlingen: Borussia Düsseldorf
    • 1975 in Bad Segeberg: Borussia Düsseldorf
  • Ranglisten
  • 1962 - 1971: 1.Platz in der deutschen Rangliste
  • 1969: 1.Platz europäischer Verband ETTU
  • 1969: 2.Platz Weltverband ITTF