Ameisen

Familie der Ordnung Hautflügler (Hymenoptera)
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Dieser Artikel behandelt das Tier Ameise. Für weitere Bedeutungen des Begriffs Ameise siehe Ameise (Begriffsklärung).


Ameisen
Ernteameise im Rasterelektronenmikroskop
Vorlage:Taxonomy
Unterstamm: Tracheentiere (Tracheata)
Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Familie: Ameisen (Formicidae)
Vorlage:Subfamilian (nach Bolton, 2003)
Ameisenhügel in den Alpen
ein kleiner, aktiver Ameisenhügel
Ameise auf einem Ast trägt ein Blatt
Bau der Roten Waldameise

Ameisen (von althochdeutsch: ameiza das Abgeschnittene) (Formicidea) sind Insekten (Insecta) und gehören zusammen mit Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen in die Gruppe der so genannten Hautflügler (Hymenoptera). Alle Ameisen sind eusozial, das heißt staatenbildend.

Es gibt allerdings einige wenige parasitische Arten, wo es sekundär keine Arbeiterinnen, sondern nur noch Geschlechtstiere gibt. Da diese aber immer in anderen Ameisennestern parasitisch oder gar parasitoid auftreten, werden diese nicht als wirkliche Ausnahme der eusozialen Lebensweise betrachtet.

Die Ameisenevolution

Die Ameisen gehören zu den seit der Kreidezeit bekannten Insekten und zu den erfolgreichsten (im evolutionären Sinn) Lebewesen der Erde. Dieser Erfolg liegt in ihrer perfekten Zusammenarbeit und der vollständigen Unterordnung des Individuums (siehe Verhalten der Ameisen).


Der Körperbau

Kennzeichnend für den Körperbau der Ameisen ist die deutliche Teilung des Körpers in Kopf, Brust, und Hinterleib, wobei letzterer bei den meisten Arten durch ein so genanntes Stielchen (Petiolus, bestehend aus ein bis zwei Segmenten) vom Brustabschnitt abgesetzt ist. Die Fühler ("Antennen") sind abgewinkelt. Die Hauptmasse eines Ameisenstaates werden durch unfruchtbare Arbeiterinnen gebildet. Diese erledigen alle Aufgaben im Nest, von der Aufzucht der Brut über Jagd und Verteidigung bis zum Nestbau. Bei vielen Arten sind die Arbeiterinnen vom Schlupf an auf bestimmte Aufgaben spezialisierte Kasten und auch im Körperbau angepasst. So gibt es Soldatinnen, die die Verteidigung des Nestes übernehmen, Außendienst-Ameisen, die das Futter heranschaffen, Ammenameisen, die sich um die Aufzucht der Larven und Puppen kümmern. Bei den Honigtopfameisen gibt es spezielle Arbeiterinnen, deren Hinterleib als Vorratsbehälter aufgebläht ist.

Ernährung und Verdauung

Die Nahrung wird meist in der Umgebung gesammelt. Einige Arten haben besondere Symbiosen entwickelt. Mehrere Arten halten Blattläuse ähnlich wie Vieh. Sie beschützen die Blattläuse und tragen sie sogar zu passenden Futterpflanzen. Diese Ameisen ernähren sich von dem zuckerhaltigen Kot der Blattläuse.

Die Ameisenkommunikation

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Das Leben in der Kolonie

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Zur Verteidigung und zum Angriff besitzen viele Ameisenarten Drüsen, mit denen sie toxische Stoffe (bei der Unterfamilie Formicinae die bekannte Ameisensäure) produzieren können. Zahlreiche Arten besitzen Stacheln. Bei den Soldatinnen ist der Kopf vergrößert und die Mandibeln sind besonders ausgeprägt. Damit sind sie in der Lage, äußere Zugänge zum Nest zu verschließen.

Ameisen legen von ihrem Bau zu den Futterquellen so genannte Ameisenstraßen an, die durch Pheromone markiert sind.

Einige Ameisen Mitteleuropas

  • Lasius niger (schwarze Wegameise),
  • Lasius flavius,
  • Solenopsis fugax (Feuerameise),
  • Myrmica rubra (Knotenameise),
  • Formica rufa (große rote Waldameise),
  • Formica polyctena (kleine rote Waldameise),
  • Messor barbarus (Ernteameise,

Andere

Blattschneiderameisen schneiden mit ihren Mandibeln Blattstücke ab und bringen diese in ihren Bau. Dort werden die Blattstücke zerkleinert und mit Pilzsporen beimpft. Die wachsenden Pilzfäden werden von den Ameisen blumenkohlartig zurechtgebissen und regelrecht geerntet.

Waldameisen sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald. Dabei sind ihre Rollen insbesondere bei der Verbreitung von Samen und Früchten zu sehen. Einige Pflanzen bilden spezielle Samenanhänge, die von den Ameisen gesammelt und gefressen werden. Die nicht gefressenen Samen keimen auf den Ameisenstrassen. Ihre markanten Ameisenhaufen, die eine Höhe von mehreren Metern erreichen können, werden hauptsächlich aus Tannennadeln und kleinen Steinchen gebaut. Eine Ameise kann bis zum 40-fachen des eigenen Körpergewichtes tragen.

Literatur

Wissenschaftliche Literatur

  • Bert Hölldobler und Edward O. Wilson: The Ants Springer Verlag, Berlin - Heidelberg, 1990, ISBN 3-540-52092-0 "Es handelt sich hier um ein rein wissenschaftliches Buch, das als Enzyklopädie und Handbuch der Myrmekologie dienen soll, es bildet eine erschöpfende Behandlung dieses Fachgebietes" (Hölldobler u. Wilson)

Populärwissenschaftliche Literatur

  • Bert Hölldobler und Edward O. Wilson: Ameisen. Die Entdeckung einer faszinierenden Welt, aus dem Amerikanischen von Susanne Böll, Birkhäuser Verlag, Basel - Boston - Berlin, 1995, die Originalausgabe erschien 1994 unter dem Titel "Journey to the Ants, A Story of Scientific Exploration" bei Harvard University Press, Cambridge, Masschusetts, USA, ISBN 3-7643-5152-7
  • Walter Kirchner: Die Ameisen., ISBN 3-406-44752-X

Siehe auch

Formicarium