Der ICE S („S“ für Schnellfahrtzug) ist ein Versuchszug der Deutschen Bahn. Er gehört zur Baureihe 410 (aus BR 402) und ist der Nachfolger des InterCityExperimental (ICE V).

Er besteht aus einem Erste-Klasse-ICE-2-Wagen mit Messgeräten und zwei ICE-2-Triebköpfen (410 101-0 und 410 102-8). Auf dem Dach sind Kameras aufgebaut, die das Verhalten der Stromabnehmer erfassen. Der Zug wird für Abnahmefahrten neuer Hochgeschwindigkeitsstrecken, beispielsweise Berlin–Hamburg, und für die dreimal im Jahr stattfindenden Prüffahrten auf den bestehenden Schnellfahrstrecken eingesetzt. Dabei werden neben der Stromabnehmer- und Oberleitungslage auch die Gleislage und andere Parameter überprüft (unter anderem die Oberleitungsfunktionsprüfung F6 auf allen Strecken mit einer Höchstgeschwindigkeit größer als 160 km/h). Da während der Fahrt jeweils nur der Stromabnehmer des hinteren Triebkopfes benutzt wird, sind die Triebköpfe durch eine Hochspannungs-Leitung verbunden.
Ursprünglich wurden mit dem ICE S Komponenten für den ICE 3 erprobt. Dazu verfügte der Zug über zwei zusätzliche Mittelwagen, an denen alle Achsen mit Fahrmotoren ausgestattet waren. In dieser Zusammenstellung verfügte er über eine maximale Antriebsleistung von 13.600 kW. Die größte Geschwindigkeit, die der ICE S erreicht hat, waren 393 km/h auf der Schnellfahrstrecke Berlin–Hannover während Fahrgestelltests der DB AG und Japan Railways im Juli 2001.
Als einziger Mittelwagen des Zugverbandes ist der 810 101 eingereiht, welcher einer der drei Mittelwagen des ursprünglichen ICE S ist. In diesem Wagen befinden sich überwiegend Messgeräte und -einrichtungen. Stationiert war der Zug bis 7. Februar 2006 in Minden/Westfalen, seither in München.
Äußere Erkennungsmerkmale
In der originalen Zusammenstellung erkennt man den ICE S recht schnell, da er sich äußerlich von der restlichen ICE-Familie unterscheidet. Als letzter ICE trägt er noch den „alten“ pastellviolett/orientroten Streifen, den die ICE-1-Züge einmal hatten, bevor diese Zweifarbigkeit durch Neulackierungen endete. Dieser Streifen läuft auf Mittelwagen 1 und 3 in gelb/grau. Gelb ist die Bahn-Farbe für Bahndienstfahrzeuge. Der graue Standard-ICE-Schriftzug wurde mit einem weißen „S“ ergänzt. Das auffälligste Merkmal des ICE S ist ein Kurvendiagramm an Wagen 2, das die grau gestrichelte Linien und gelber Streifen bilden. Darüber hinaus sind Starkstromleitungen an Wagenübergängen angebracht und die Angabe der Höchstgeschwindigkeit an den Messwagen lautet 330 km/h statt 280 km/h. In den Triebköpfen wird sie mit 400 km/h angegeben.
Weblinks
- The Railfaneurope.net Picture Gallery – Bilder
- hochgeschwindigkeitszuege.com – Artikel und Bilder