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Hinweis: Dieser Artikel befasst sich ausschließlich mit der Entstehung und Verwendung des Begriffs "Roter Holocaust". Zu den im Schwarzbuch des Kommunismus dokumentierten Verbrechen kommunistischer Regierungen, siehe dort. Zur umstrittenen Übertragung des Holocaust-Begriffes, siehe Singularität der Shoah.
Der umstrittene Begriff "Roter Holocaust" wurde in der kritischen Diskussion um das 1998 auf deutsch erschienene Buch Schwarzbuch des Kommunismus in die politisch-historische Debatte eingeführt. Kern der Problematik ist der Vergleich von Verbrechen kommunistischer Regierungen mit dem Holocaust, bei dem die Singularität der Shoah in Frage gestellt werden könnte. Diese Debatte kann als Fortsetzung des in Deutschland sogenannten Historikerstreits aus den 1980er Jahren gesehen werden.
Unter direktem Hinweis auf den Totalitarismus hatte der Herausgeber des Schwarzbuch, Stéphane Courtois, gegen die Auffassung wichtiger Mitarbeiter daran (Werth und Margolin) die ca. 25 Millionen getöteter Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus mit jenen ca. 80 bis 100 Millionen getöteter durch "den" Kommunismus im 20. Jahrhundert verglichen. Begründung war u. a. weil durch die Betonung der "Singularität" der faschistischen Verbrechen die kommunistischen Verbrechen zu wenig beachtet würden. Der in der Geschichtswissenschaft ungebräuchliche Begriff "Roter Holocaust" wurde dann in der kritischen Debatte um das Schwarzbuch des Kommunismus verwendet: Noch 1998 erschien die Aufsatzsammlung »Roter Holocaust«? Kritik des Schwarzbuchs des Kommunismus als kritische Antwort auf das Schwarzbuch und den Vergleich der Folgen von Kommunismus und Faschismus. Die Herausgeber warnten dort ausdrücklich vor einem Vergleich oder gar Gleichstellung der Verbrechen unter den Nationalsozialisten und unter kommunistischen Diktaturen.
1999 wurde vom Historiker Horst Möller, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München und Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, in seinem Buch Der Rote Holocaust und die Deutschen der Begriff wieder aufgenommen. Im Jahr 2000 erschien Erinnerung an den Roten Holocaust. Der Jahrhundertverrat der Intellektuellen von Paul Rothenhäusler und Hans-Ueli Sonderegger (Hrsg.).
Der Umgang und die mit dem Begriff "Roter Holcaust" verbundenen Kontroversen und Missverständnisse verweisen exemplarisch auf die Problematik - gerade für Deutsche - verschiedene Typen vergangener und zukünftiger Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuordnen, ohne den Holocaust zu relativieren, wie sich zeigt ein Kernpunkt im Rahmen der deutschen Vergangenheitsbewältigung.
Literatur
- Ariane Barth, Tiziano Terzani, Anke Rashatusavan, Holocaust in Kambodscha, Rowohlt TB-V., Rnb. November 1982, ISBN 3499330032
- Courtois, Werth, Panné, Paczkowski, Bartosek, Margolin, Das Schwarzbuch des Kommunismus, Unterdrückung, Verbrechen und Terror. Piper-Verlag Mai 1998, ISBN 3492040535
- Jens Mecklenburg / Wolfgang Wippermann (Hrsg.): "Roter Holocaust" ? Kritik des Schwarzbuchs des Kommunismus. Konkret Lit.-Vlg., H. 1998, ISBN 3894581697
- Horst Möller: Der Rote Holocaust und die Deutschen. Piper-Verlag März 1999, ISBN 3492041191
- Paul Rothenhäusler / Hans-Ueli Sonderegger (Hrsg.): Erinnerung an den Roten Holocaust. Der Jahrhundertverrat der Intellektuellen, 415 Seiten, br., 77 Fotos, 8 Lagerkarten, Rothenhäusler Verlag, Stäfa (Schweiz) 2000, ISBN 3-907817-11-7