Saline

Anlage zur Salzgewinnung durch Verdunstung aus Meerwasser oder Verdampfung von Sole
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Eine Saline ist eine Anlage bzw. ein Betrieb zur Gewinnung von Salz. Wir kennen Anlagen

  1. am Meer, die das Salz durch natürliches Verdunsten von Meerwasser erzeugen (Salzgärten).
  2. die Salz aus Sole durch Verdampfen des Wassers in Pfannen - diese waren im Besitz der Pfänner - produzierten.

Zur Gewinnung der Sole wird in vielen Salinen Wasser durch die unterirdischen Salzlagerstätten gepumpt, das das Salz herauslöst (z.B. Schweizer Rheinsalinen).

Nicht als Saline bezeichnet werden Entsalzungsanlagen für Meerwasser, in denen das Salz als Nebenprodukt anfällt sowie Salzbergwerke, in denen das Salz im Bergbauverfahren gewonnen wird.

Bei der Gewinnung von Salz aus Sole nutzte man früher aus ökonomischen Gründen die natürliche Verdunstung und Reinigung über Gradierwerke (diese werden oft fälschlicherweise als Salinen bezeichnet).

Geschichte

Zu den älteren chemischen Gewerben gehört die Gewinnung von Salz.

Die Salinen von Einbeck und Halle (Saale) waren seit dem 10. Jahrhundert in Betrieb. In der Regel waren die Solquellen Eigentum der Landesherrn, der Siedebetrieb dagegen war an Pfänner verpachtet, die das Salz gewerbsmäßig herstellten und in Kooperation vertrieben. Das Salz wurde in großen Pfannen eingedampft. Während des Siedens setzte man Blut zu, das die Verunreinigungen zum Ausschäumen brachte. Der hohe Verbrauch an Brennmaterial hat beispielsweise in den Salinen von Lüneburg, die von 956 bis 1980 in Betrieb waren, zum Entstehen einer eigentümlichen Landschaft geführt, der Lüneburger Heide ohne jegliche große Waldgebiete.

Ab dem 16. Jahrhundert reinigte man durch Gradieren, das heißt, man ließ die Salze über Stroh oder Dornengestrüpp rieseln. Die Einrichtungen erforderten aber ebenso wie die Pumpanlagen und die immer größer werdenden Siedeeinrichtungen einen hohen Kapitalaufwand, der von den Pfännern um so weniger aufgebracht werden konnte, als der Landesherr über Steuern den Hauptgewinn aus der Salzproduktion erhielt. So erfolgte die Salzproduktion immer mehr in staatlichen Monopolunternehmen (zum Beispiel Königliche Saline in Arc-et-Senans), die im 18. Jahrhundert wesentliche Merkmale der Fabrik ausbildeten. Die Pfänner wurden Lohnarbeiter, die Obrigkeit fungierte als Kapitalist.


siehe auch: Salinenvertrag zwischen Bayern und Österreich