Beaufortskala

Skala zur Einteilung von Windstärken
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Der Wind wird in der Meteorologie je nach seiner Geschwindigkeit in verschiedene Windstärken eingeteilt.

Sir Francis Beaufort entwickelte dazu eine zwölfteilige Skala. Die nach Beaufort gemessenen Winde werden üblicherweise in die Stärken 0 bis 12 eingeteilt, die sich nach den beobachtbaren Auswirkungen des Windes auf die Umgebung (im Binnenland und auf See) bemessen.

Beaufort-Skala mit Windart und Beschreibung

Windstärke    m/s       km/h    Bezeichnung Beschreibung
0 0,0–0,2 0–1 Windstille Keine Luftbewegung, Rauch steigt senkrecht empor
1 0,3–1,5 1–5 Leiser Zug Rauch zeigt Windrichtung an, Blätter unbewegt
2 1,6–3,3 6–11 Leichte Brise Blätter rascheln, Wind im Gesicht spürbar
3 3,4–5,4 12–19 Schwache Brise Blätter und dünne Zweige bewegen sich, Wimpel werden gestreckt
4 5,5–7,9 20–28 Mäßige Brise Zweige bewegen sich, loses Papier wird vom Boden gehoben
5 8,0–10,7 29–38 Frische Brise größere Zweige und Bäume bewegen sich, Schaumköpfe auf Seen
6 10,8–13,8 39–49 Starker Wind Dicke Äste bewegen sich, hörbares Pfeifen an Drahtseilen oder an Ecken
7 13,9–17,1 50–61 Steifer Wind Bäume schwanken, Widerstand beim Gehen gegen den Wind
8 17,2–20,7 62–74 Stürmischer Wind Große Bäume werden bewegt, Zweige brechen von Bäumen, beim Gehen erhebliche Behinderung
9 20,8–24,4 75–88 Sturm Äste brechen, Ziegel werden von Dächern gehoben
10 24,5–28,4 89–102 schwerer Sturm Bäume werden entwurzelt, Häuser beschädigt
11 28,5–32,6 103–117 orkanartiger Sturm Heftige Böen, verbreitet Sturmschäden
12 32,7–36,9 118–133 Orkan schwere Sturmschäden, Verwüstungen

Die 12-teilige Skala wurde 1806 von Sir Francis Beaufort entwickelt, 1949 auf Beschluss der Internationalen Meteorologischen Organisation auf 17 Stufen erweitert; zwischen Windgeschwindigkeit v und Beaufort-Stärke B (kaufmännisch gerundet) besteht dabei in etwa folgender Zusammenhang :

 

Üblicherweise werden die letzten Stellen des Geschwindigkeitsbetrages auf- bzw. abgerundet, je nachdem, ob es sich um die untere oder obere Geschwindigkeitsgrenze der jeweiligen Windstärke handelt. Windstärke 9 Bft (d.h. B zwischen 8,5 und 9,5) entspricht also einer Windgeschwindigkeit zwischen 20,8 und 24,4 m/s, 10 Bft entsprechend 24,5 bis 32,6 m/s usw.

Da dieses Potenzgesetz im Rahmen der in den Tabellen angegebenen Stellenzahl sehr gut wiedergegeben ist, ist eine beliebige Erweiterung auf höhere Windgeschwindigkeiten theoretisch möglich; in der Praxis werden für die Differenzierung von Windstärken oberhalb 12 Beaufort aber gebräuchlicherweise die Saffir-Simpson-Hurrican-Skala und die Fujita-Tornado-Skala verwendet, oder in extremen Fällen oder für Stürme auf anderen Planeten, etwa dem Mars, die Windgeschwindigkeit direkt angegeben.

Anmerkung: Der Winddruck steigt mit dem Quadrat der Windgeschwindigkeit und damit mit dem Kubus der Beaufort-Zahl.

Die höchste Windgeschwindigkeit, die in Deutschland bislang gemessen wurde, lag bei 335 km/h. Sie wurde am 12. Juni 1985 auf der Zugspitze registriert. Sie entsprach rechnerisch dem Beaufort-Wert 23,1.
Die höchste Windgeschwindigkeit in der Schweiz wurde während des Orkans Wiebke auf dem Jungfraujoch mit 285 km/h (Nacht vom 26. auf den 27. Februar 1990) gemessen.


Siehe auch: Windgeschwindigkeit, Windmessung, Windenergie, Windmühle, Windenergieanlage, Windrichtung, , Unwetter, Winde und Windsysteme, Wirbelsturm, Windsack