Fußball in Kolumbien

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Fußball ist in Kolumbien eine der beliebtesten Sportarten.

Geschichte

Wie genau Fußball nach Kolumbien kam, ist nicht genau festgehalten worden. Sicher ist, dass zur Jahrhundertwende (1900) mehrere Ereignisse dazu beigetragen haben. Die The Colombia Railways Company hatte zu dieser Zeit Engländer zum Bau einer Eisenbahnstrecke engagiert, die in ihrer Freizeit dieses Spiel spielten. Im Jahr 1906 werden die ersten Fußballclubs gegründet: Baraquilla Futbol Club, Santander, Juventus und Union Colombia.

Am 12. Oktober 1924 wird die Liga de Fútbol gegründet. Dessen erster Präsident Emilio Royo wurde. Zwölf Jahre später am 8. Juni 1936 wird die Associación Colombiana de Fútbol eingetragen. Conmebol und die FIFA erkannten diese im selben Jahr an. Die Dimayor (Division Mayor del Futbol Colombiano) wird am 27. Juni 1948 gegründet, was dazu führt, dass am 15. August des selben Jahres das erste professionelle Ligaspiel (Campeonato profesional) stattfindet.

Die FIFA enzieht Kolumbien am 25. Oktober 1952 die Lizenz. Es sollen Spieler ohne internationale Zulassung gespielt haben. 1954 erhält Kolumbien die Lizenz wieder. Fedebol (Federación de Fútbol de Colombia) wird auf Grund schlechter Verwaltung aus Protest gegenüber Adefútbol gegründet. Die FIFA muss 1966 eingreifen, da Adefútbol und Fedebol konkurrieren. Es wird nur Fedebol, die ab dann als Colfútbol bekannt ist, die Zulassung gegeben.

Im Juni 1974 wird Kolumbien die Austragung der Fußballweltmeisterschaft für 1984 zugesprochen, die aber nicht stattfindet, da der kolumbianische Staat die nötigen Sicherheiten nicht einräumt und am 5. November endgültig ablehnt.

Struktur

Verband

Der Verband ist die Federación Colombiana de Fútbol. Er wurde 1924 gegründet. Im Verband gibt es 3.685 Vereine und 209.580 Aktive (Stand: 1990).

Vereine

Einige Vereine sind: América de Cali, Atlético Huila, Atlético Nacional Medellín, Atlético Bucaramanga, Atlético Quindio, Chicó Futbol Club, Cucuta Deportivo, Deportes Tolima, Envigado Futbol Club, Deportivo Cali, Deportivo Pereira, Independiente Medellín, Independiente Santa Fé, Junior Barranquilla, Millonarios Bogota, Once Caldas, Real Cartagena, Cortuluá und Union Magdalena.

Vorlage:Navigationsleiste Vereine der kolumbianischen Fußballliga

Liga

Die kolumbianische Liga erreichte ihren Höhepunkt in den 1940er Jahren. Damals galt die Liga als die mächtigste, beste und reichste Liga der Welt und wurde deshalb die "Millionärs-Liga" genannt. 1949 spielten 109 ausländische Fußballprofis in dieser Liga, darunter Neil Franklin und Alfredo di Stefano. Die Spieler verdienten die höchsten Gagen, wobei man bedenken muss, dass in Europa der Lohn damals nicht sehr hoch war (z. B. England - etwa 80 Pfund im Monat).

Heute ist die Liga die drittbeste in Südamerika und unter den 15 besten der Welt.

Nationalmannschaft

Siehe Hauptartikel: Kolumbianische Fußballnationalmannschaft

  • 1930-1954 nicht teilgenommen
  • 1958 nicht qualifiziert
  • 1962 Vorrunde (4.)
  • 1966-1986 nicht qualifiziert
  • 1990 Achtelfinale (1:2 n.V. gegen Kamerun)
  • 1994 Vorrunde (4.)
  • 1998 Vorrunde (3.)
  • 2002 nicht qualifiziert
  • 2006 nicht qualifiziert

(nur die Plätze 1 und 2 sind aufgelistet)

Mafia

Die kolumbianische Drogenmafia mischt sich auch in den Fußball ein. Vor der Fußballweltmeisterschaft 1982 gründete der Drogenmafiaboss Gilberto Rodriguez Orejuela ein Fußball-Toto. Hier wurden auch auf Kleinigkeiten, wie z. B. die Minute der ersten Auswechslungen oder welcher Verein zuerst einen Eckball oder Einwurf erhält, gewettet, ebenso wie dies die deutsche Firma Betandwin heute anbietet.

Vor der Fußballweltmeisterschaft 1990 wurden mehrere Schiedsrichter und Vereinspräsidenten ermordet und die Liga musste daher unterbrochen werden. Während dieser Ereignisse, die national Aufsehen erregten, kam es 1994 zu einem internationalen Skandal: Nach der Fußballweltmeisterschaft 1994 wurde der Verteidiger Andres Escobar am 2. Juli nach seiner Ankunft in Medellín erschossen. Dieser verantwortete das entscheidende Eigentor gegen den Gastgeber USA. Kolumbien verlor 1:2. Ob die Täter Teil der Totomafia waren, bleibt umstritten.

Bekannte Spieler

Einige (legendäre) Spieler: