HP Inc.

US-amerikanische Organisation
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. September 2006 um 23:14 Uhr durch 85.16.232.164 (Diskussion) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hewlett-Packard [ˈhjuːlɪt ˈpækəd] (HP) ist eine der größten US-amerikanischen Technologiefirmen mit Sitz in Palo Alto (Kalifornien). HP war das erste Technologieunternehmen im Silicon Valley und gilt als Vorreiter für die von der Computertechnologie geprägten Industrielandschaft der Region.

Logo von Hewlett-Packard

Geschichte

 
„HP“-Garage in Palo Alto

1939 wurde HP von William (Bill) Hewlett und David Packard, beide Absolventen der Stanford University, gegründet. Das erste HP Produkt, ein Tonfrequenzgenerator, wurde in einer Garage in Palo Alto gebaut. Diese Garage gilt heute als Geburtsort des Silicon Valley. Einer der ersten Kunden waren die Walt Disney Studios, die für ihren Trickfilm "Fantasia" acht Tonfrequenzgeneratoren erwarben.

Seither ist HP bekannt für eine große Anzahl verschiedener Produkte. Die Produktpalette reicht von stationären Desktops über Geräte für das mobile Arbeiten wie Notebooks und Handhelds bis zu Servern, Speicher- und Sofwarelösungen. Kein anderes IT-Unternehmen weltweit besitzt ein derart unfassendes Technologieangebot wie HP. Insbesondere hat sich HP durch seine Taschenrechnerreihen einen Namen gemacht. Im Jahre 1972 brachte HP mit dem Modell HP-35 den ersten wissenschaftlichen Taschenrechner auf den Markt.

1959 eröffnete HP die erste Produktionsstätte außerhalb Kaliforniens - in Deutschland. Nach einem Deutschlandbesuch fiel Bill Hewletts Wahl auf Grund der arbeitsamen Schwaben auf Böblingen. Dort begannen 18 Mitarbeiter im Hinterhaus einer Strickwarenfabrik nach Plänen der amerikanischen Muttergesellschaft zu produzieren. Der Standort Deutschland wuchs schnell, 1961 zogen schon mehr als 150 Mitarbeiter in das neue Böblinger Werk. 10 Jahre später waren es bereits 1020 Angestellte.

1964 entwickelte HP eine transportable Atomuhr auf Cäsium-Basis

1967 führte HP als internationaler Vorreiter in Deutschland das Gleitzeitmodell ein, das gerade im Bereich der Produktion als revolutionär angesehen wurde.

Am 5. Januar 1980 gab Hewlett-Packard die Konstruktion seines ersten „personal computer“ (PC) bekannt.

1984 wurde der erste Tintenstrahldrucker "für alle", der HP ThinkJet, eingeführt. Der erschwingliche Drucker basierte erstmals auf der thermischen Tintenstrahltechnologie und löste die geräuschvollen Punktmatrixdrucker ab. Im selben Jahr kam der erste LaserJet Drucker auf den Markt, der sich genauso zu einer eigenen Sachmarke entwickelte wie die Tintenstrahldrucker mit dem Namen Deskjet.

1989 kauft HP den damals sehr renomierten Workstation Hersteller Apollo Computers.

1999 gliederte HP Agilent Technologies Incorporated (Agilent), den ursprünglichen, von Bill Hewlett und Dave Packard im Jahre 1939 gegründeten Instrumentenproduktions-Geschäftsbereich, aus. HP hatte schon zuvor seit den 1980ern einige andere Geschäftsbereiche ausgegliedert und zu erfolgreichen Unternehmen gemacht.

2002 fusionierte die Firma mit Compaq und weitete seine Bedeutung auf dem Computermarkt deutlich aus (mit Digital und Tandem).

Im Frühjahr 2004 kauft HP die deutsche IT-Tochter Triaton vom Stahlkonzern ThyssenKrupp. Durch den Kauf von Triaton gehört HP zu den größten IT-Dienstleistungen auf dem europäischen Markt.

2002 wurde ebenfalls die Firma INDIGO ein Teil von HP. INDIGO produziert hauptsächlich Druckmaschinen, im speziellen Digitaldruck.

2005 wurde der Jena Online-Fotodienst Pixaco in die HP Familie integriert und stärkt somit die Position von HP als führendes Foto- und Druckerunternehmen.

2005 Die weltweit schnellsten Fotodrucker basieren auf der HP Individual Ink Technology.

Technologien

In den siebziger Jahren bot HP im technischen Bereich die Rechnerserie HP 1000 (16 bit) mit dem Multiuser-Betriebssystemen RTE (Real Time Execution) und dem Einzeluser-Betriebssystem DOS (nicht zu verwechseln mit MS DOS) an. Im kommerziellen Bereich gab es die Rechner HP 3000 mit dem Betriebssystem MPE. Etwa im Jahr 1982 folgte die Rechnerserie HP 9000 mit HP-UX als Betriebssystem. Heute ist HP einer der grössten Hersteller für Server. Mit Intel zusammen wurde die moderne 64 Bit Chipgeneration Itanium entwickelt, die die Basis für die HP Enterprise Server darstellt.

Weiterhin war HP lange Jahre als Hersteller im Bereich wissenschaftlicher, programmierbarer Taschenrechner (zum Beispiel HP-48) sowie der Messtechnik tätig.

Heute ist Hewlett-Packard vor allem als Hersteller von Druckern bekannt. Die Drucktechnologie wurde von HP maßgeblich verbessert und ist einer der wichtigsten Geschäftsbereiche. Um diesen wichtigen Umsatzträger zu erhalten wurden Technologien entwickelt und eingesetzt, die die Verwendung von Verbrauchsmaterialien von Drittanbietern (wie Tintenpatronen, Druckköpfe oder Nachfüllpackungen) ausschließen. Dies geschieht zum Beispiel durch in Behältern integrierte Speicherchips, die mittels verschlüsselter Informationen die 'Echtheit' der Tinte dem Drucker mitteilen. Diese Vorgehensweise ist in der EU ab dem Jahre 2007 als Wettbewerbsverhinderung untersagt.

Weit weniger Leute wissen, dass HP auch im Bereich der Softwaretechnik viel geleistet hat. Dazu gehörten Entwicklungen wie Desktop-Erweiterungen, Workflow-Lösungen und eine eigene Java Virtual Machine für HP-UX. Auch im Outsourcing- und Servicegeschäft hat HP sich einen guten Namen erworben.

Mit dem Geschäftsbereich HP OpenView stellt der Konzern Software insbesondere auch für UNIX- und Linux-Betriebssysteme her, mit dem das Unternehmen vor allem in den Bereichen Systemüberwachung und -management eine führende Rolle einnimmt.

Innovation und Forschung haben bei HP einen hohen Stellenwert. Järhlich investiert das Unternehmen rund 3,5 Miliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung.

HP Heute

Mit über 150 000 Mitarbeitern in 170 Ländern und einem Umsatz von 86,7 Mrd. US-Dollar (Geschäftsjahr 2005) gehört HP zu einem der führenden IT-Unternehmen weltweit. Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Hewlett-Packard ist Mark Hurd, vormals Chief Executive Officer (CEO) von NCR. In Jahr 2005 erreichte HP Platz 11 des renomierten Fortune Ranking der 500 wichtigsten Unternehmen.

In Deutschland ist HP in allen Regionen mit Vertriebs- und Service-Niederlassungen vertreten. Darüber hinaus sind in Deutschland internationale HP Entwicklungs- und Marketingbereiche angesiedelt. HP beschäftigt in Deutschland Mitarbeiter aus 67 Nationen. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Uli Holdenried.

Geschäftsbereiche

Hewlett-Packard gliedert sich in drei Geschäftbereiche: (1) die (Personal Systems Group) (PSG), die für die Entwicklung und Auslieferung von Geschäfts- und Privatkunden-PCs sowie Produkten zur mobilen Kommunikation und Workstations verantwortlich ist; (2) die (Imaging und Printing Group) (IPG), die für die Entwicklung und Auslieferung der Produkte und Lösungen rund um Drucken und Bildbearbeitung verantwortlich ist; (3) die (Technology Solutions Group) (TSG), die für die Entwicklung und die Auslieferung der IT-Lösungen (Technologie und Dienstleistungen) für Unternehmenen sowie öffentliche Auftraggeber verantwortlich.

Unternehmenskultur

Die Gründungsväter William (Bill) Hewlett und David Packard glaubten fest daran, dass der Erfolg eines Unternehmens das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Aufgrund dieser Überzeugung und deren humananistischer Grundhaltung entwickelte Hewlett-Packard schon in den frühen Jahren eine eigene Unternehmenskultur - the HP Way.

Feste Bestandteile HP Ways sind Gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit, Teamarbeit, die Verpflichtung zu Qualität und Innovation und Flexibilität. Diese Werte leisten die Mitarbeiter bei der Umsetzung der Unternehmensziele, die eine grundsätzliche Haltung bezüglich Gewinn, Kunden, Betätigungsgebiet, Wachstum, Mitarbeiter, Führungsstil und gesellschaftlicher Verantwortung beschreiben.

Die Unternehmenskultur von HP wirkte sich sehr stark auf die sich nachkommenden Unternehmen in Silicon Valley aus.

Mittlerweile gewinnen die neuen Werte, wie Shareholder Values, auch bei HP deutlich an Bedeutung.

Wissenswertes über HP

  • 538 US-Dollar betrug das Startkapital, mit dem Bill Hewlett und David Packard HP gründeten
  • 75 Prozent der weltweiten SMS (Short Messaging Services) werden über die HP OpenCall-Lösungen gesteuert
  • Zwei Drittel aller Kreditkartentransaktionen weltweit werden mit Hilfe von HP durchgeführt
  • HP verkaufte bereits 2004 mehr als einen Drucker pro Sekunde
  • 100 der weltweit größten Börsen vertrauen auf HP Lösungen
  • 167 Millionen Bilder werden täglich mit HP Kameras fotografiert
  • Eine neue skalierbare Tintenstrahltechnologie beinhaltet einen Druckkopf mit 3.900 mikroskopisch kleinen Tintendüsen, die bis zu 140 Millionen Tintentropfen pro Sekunde ausstoßen.

Literatur

  • David Packard: Die Hewlett Packard Story. Wie Bill Hewlett und ich unser Unternehmen aufbauten. Heyne 2001, München. ISBN 3453141830

Vorlage:Navigationsleiste Dow Jones Index