Karl Wilhelm Ferdinand

Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, regierender Fürst in Braunschweig-Wolfenbüttel (1735-1806)
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Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog zu Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (*9. Oktober 1735- † 10. November 1806) war ein preußischer Feldmarschall.

Karl Wilhelm Ferdinand (1735-1806) übernahm 1773 die Regierung im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Karl Wilhelm Ferdinand wuchs inmitten seiner 13 Geschwister auf und erhielt als Erbprinz eine angemessene Erziehung durch den Abt Jerusalem. Aufgrund seiner engen verwandtschaftlichen Beziehung zu Preußen und eines Subsidienvertrages, in dem das Fürstentum Braunschweig Truppen an Preußen zu Verfügung stellte, kämpfte der 21jährige Erbprinz im Siebenjährigen Krieg in der Schlacht von Hastenbeck tapfer und erfolgreich gegen Frankreich auf preußischer Seite. 1763 heiratete Karl Wilhelm Ferdinand die Schwester des Königs Georg III. von England, Prinzessin Auguste (1734-1813). Das Verhältnis der Ehegatten war konventionell und wahrte die höfischen Formen. Die Ehen der Töchter scheiterten und nur ein Sohn, Friedrich Wilhelm (1771-1815), blieb gesund und konnte dem Vater 1806 in die Regierung folgen. Auf einer Reise nach Italien lernte Herzog Karl Wilhelm Ferdinand 1766 seine langjährige Mätresse Frau Branconi kennen. Aus diese Beziehung entspross ein Sohn, der Graf von Forstenburg.

Die Regierung des Herzogs war Anfangs geschickt geführt. Erfolgreiche Reformen ließen das kleine Fürstentum Braunschweig aufblühen. Unter dem Einfluss von Abt Jerusalem und dem Pädagogen Campe war Herzog Karl Wilhelm Ferdinand ein echter aufgeklärter Fürst. Seine größte Leidenschaft blieb aber das Militär. Im Jahr 1787 wurde der Herzog zum preußischen Feldmarschall ernannt. Es folgte der Oberbefehl über die preußischen und österreichischen Truppen, um die französische Revolutionsarmee zu besiegen. Das Vorhaben scheiterte mit der Kanonade von Valmy und der Herzog legte 1794 sein Amt wieder nieder.

Karl Wilhelm Ferdinand wurde 1806 völlig sinnlos als Oberbefehlshaber für die preußische Armee reaktiviert. Im hohen Alter von 71 Jahren starb er den Folgen einer schweren Verwundung aus dem Kampf gegen Napoleon nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt.

Ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt.