Betonhalle

Veranstaltungsstätte in Leipzig
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Der Eventpalast Leipzig (mitunter auch Volkspalast) ist ein als Veranstaltungsort genutzte ehemalige Messehalle. Das Ausstellungsgebäude entstand in Leipzig 1913 für die Internationalen Baufachausstellung (IBA).

Das Pantheon Leipzig, ehemalige „Betonhalle“ für die IBA 1913
Bau der Betonhalle (1913)
Betonhalle im Lageplan der IBA 1913
Die damalige Messehalle 12 zur Herbstmesse 1951

Geschichte

Der unter Denkmalschutz stehende Bau wurde vom Architekten Wilhelm Kreis als „Betonhalle“ für die IBA 1913 konstruiert und unter Führung des Bauunternehmers Rudolf Wolles errichtet. Er ist der einzige Bau auf dem Ausstellungsgelände, der von der IBA noch erhalten ist. Er sollte die Leistungsfähigkeit der jungen Stahlbetonbautechnik demonstrieren. Der mit zwei Flügelbauten 125 Meter lange Baukörper hat in der Mitte eine Rotunde mit vorgelagertem Portikus. Diese wird von einer Kuppel mit 32 Meter Durchmesser sowie 28 Meter Höhe überspannt und die zusammen mit der Frontgestaltung an das römische Pantheon erinnert. In einer Bauzeit von nur sechs Monaten über den Winter 1912/1913 wurden 24.000 Tonnen Beton und 400 Tonnen Stahl verbaut. Durch die Gestaltungselemente der Halle aus steinmetzmäßig bearbeitetem Vorsatzbeton sollte die „Architekturfähigkeit“ des Stahlbetons demonstriert werden.

Zur IBA fanden hier die Präsentationen der Betonindustrie, der Stadt Leipzig, des preußischen Staats und die wissenschaftliche Abteilung der Ausstellung ihren Platz. Außerdem enthielt die Halle die so genannte Leipziger Jahresausstellung, eine Kunstausstellung über die letzten 30 Jahre.[1]

Im Jahre 1914 diente sie der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (BUGRA), bevor sie ab dem Jahre 1920 Ausstellungshalle der Bauindustrie fester Bestandteil des Technischen Messegeländes wurde. Ende 1921 wurde der nordwestliche Flügel nach Plänen der Architekten Tschammer und Caroli errichtet und damit der quadratisch geschlossene Grundriss geschaffen. Bei einem schweren Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde die Betonhalle teilweise zerstört. Sie war aber schon 1949 wieder instandgesetzt. In den 1930er Jahren erhielt sie die Nummer 12 der Messehallen und bei der letzten Umnummerierung der Gebäude auf dem Messegelände die Nummer 16.

Nutzung seit 2006

Seit dem 29. März 2006 wird das Gebäude vorderen Teil nach einem Umbau zusammen mit weiteren Bereichen als eigenständiges Veranstaltungszentrum genutzt, zunächst unter dem Namen Volkspalast, ab 2010 als Pantheon Leipzig. Eine moderne technische Ausstattung in Kombination mit zahlreichen Bestuhlungsvarianten ermöglicht die Nutzung der Halle für unterschiedliche Veranstaltungen. Auf den rund 780 m2 finden bis zu 2000 Personen Platz. Die Location bietet den Rahmen für außergewöhnliche Licht- und Laserinszenierungen. Da die Tragkonstruktion nicht brennbar ist, ist auch der Einsatz von Pyrotechnik möglich.

Seit Februar 2012 wird das Haus unter dem Namen Eventpalast geführt.

Der Mitteldeutsche Rundfunk nutzt den Eventpalast seit Januar 2014 als Aufzeichnungsort für die Sendung Meine Schlagerwelt mit Ross Antony als Moderator im Wechsel mit anderen Schlagersängern.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Klaus-Dieter Heidrich, Herold Hofmeister, Herbert Ricken: Die IBA 1913. In: Leipziger Blätter Nr. 13, 1988, ISSN 0232-7244, S. 14–18
Commons: Eventpalast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 18′ 57,4″ N, 12° 24′ 0″ O