Willy Graba

deutscher Maler
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Willy Graba, eigentlich Wilhelm Georg Graba (* 14. November 1894 in Wesselburen; † 26. Dezember 1973 auf der Hallig Langeneß) war ein norddeutscher Maler.

Leben

Willy Graba wurde am 14. November 1894 als ältester von vier Brüdern auf einem Bauernhof bei Wesselburen in Dithmarschen geboren. Er besuchte zuerst die Schulen in Wesselburen und Zennhusen, später dann die Realschulen in Husum und Marne.[1] Ab 1903 fuhr er als Matrose zur See und wurde 1914, mit Beginn des Ersten Weltkrieges, von den Engländern im Camp Liverpool bei Sydney in Australien interniert. Dort begann er an einer improvisierten Kunstschule mit autodidaktischen Studien, die er nach Kriegsende und Entlassung 1919 an der Berliner Akademie der Künste fortsetzte.[2] Er soll auch die Hamburger Kunstgewerbeschule besucht haben. In den nächsten Jahren unternahm er mehrere Studienreisen, so nach Dalmatien (1922), Ägypten (1924), Griechenland (1925) und Tunis (1926). Auf der "Großen Herbst-Ausstellung Schleswig-Holsteinischer Künstler" in Kiel 1926 war er bereits mit zwei Ölgemälden vertreten. In dieser Zeit trat er auch der Künstlergruppe De Warft bei. 1930 heiratete er Helene Tabor aus Berlin und bezog mit ihr ein Haus in Heide Am Galgenberg 7. Das Ehepaar hatte vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter, die zwischen 1931 und 1939 in Heide geboren wurden.

1933 stellte auch für Willy Graba eine Zäsur dar. Er stand dem Nationalsozialismus distanziert gegenüber und traf sich mit verfemtem Hamburger Künstlern auf der Hallig Langeneß, um zu malen. Emil Nolde, von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt, wurde von ihm mit Farben und Papier versorgt.[3] Sein Aquarell "Bazar in Tetuan (Mexiko)" soll vorübergehend in der Ausstellung "Entartete Kunst" gehangen haben, bis es dem Landrat von Dithmarschen gelungen sein soll, sich für Graba zu verwenden, so dass sein Werk dort nicht länger gezeigt wurde. In den letzten Kriegsjahren war Graba Kriegsberichterstatter an der Ostfront, insbesondere auf der Krim-Halbinsel.[4]

Nach dem Krieg unternahm Graba wieder ausgedehnte Reisen nach Griechenland, Algerien, in die Türkei, Mexiko, Kuba und Marokko. Ab dem Sommer 1965 lebte er dann ganz auf der Ketelswarft auf Langeneß. Am 26. Dezember 1973 starb Graba und wurde auf der Kirchwarft der Hallig beerdigt.[5]

Ausstellungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

  • Marschlandschaft (Priel), Öl auf Leinwand, 1926, im Bestand der Stadtgalerie Kiel[6]
  • Bauernhof Oken bei Wesselburen, Öl auf Leinwand, 1924, im Bestand des Dithmarscher Landesmuseums[7]
  • Priel bei Ebbe/Hallig Gröde, Öl auf Leinwand, 1932, im Bestand des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, Husum
  • Am Strand bei Nidden/Kurische Nehrung, Öl auf Leinwand, 1935, im Bestand des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, Husum
  • Kurenkähne vor Nidden/Kurische Nehrung, Öl auf Leinwand, 1941, im Bestand des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, Husum
  • Warft auf Hallig Oland, Öl auf Hartfaserplatte, 1953, im Bestand des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, Husum
  • Blick über die Hallig Langeneß (Westerwehl), Aquarell, 1961, Privatbesitz
  • Sylter Landschaft, Öl auf Hartplatte, 1962, im Bestand des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, Husum
  • Haus in den Dünen/Sylt, Öl auf Hartplatte, 1963, im Bestand des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, Husum

Literatur

  • Walter Bamberger: Der Maler Willy Graba (zum 75. Geburtstag). Zwischen Eider und Wiedau, Heimatkalender Nordfriesland, Husum 1969. S. 113 - 115
  • Walter Bamberger: Willy Graba. Zwischen Eider und Wiedau, Heimatkalender Nordfriesland, Husum 1975. S. 26
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Malerei in Schleswig-Holstein - Katalog der Gemäldesammlung des Städtischen Museums Flensburg. Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide 1989, ISBN 3-8042-0467-8. S. 94
  • Nordfriesisches Museum Nissenhaus Husum (Hrsg.) Willy Graba - Maler in fünf Kontinenten (Kataloge der Museen in Schleswig-Holstein, Band 18), Husum 1994, ISBN 3-7793-6900-1
  • Uwe Haupenthal (Hrsg.): Nord-Kunst - Schleswig-Holstein im 20. Jahrhundert (Ausstellungskatalog), Wachholtz Verlag, Neumünster 2003, ISBN 3-529-02784-7, S. 132
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Föhr, Amrum und die Halligen in der Kunst, Boyens Buchverlag, Heide 2004, ISBN 3-8042-1118-6, S. 21 f., S. 245 f.
  • Charmanter Nachtschwärmer. In: Nordfriesland Tageblatt. 1. September 2020 (online).
  • Nordfriesland.info Nordfriesland und andere Schönheiten https://www.nordfriesen.info/index.php/kultur/79-nordfriesland-und-andere-schoenheiten
Commons: Willy Graba – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Nordfriesisches Museum Nissenhaus Husum Hrsg.: Willy Graba - Maler in fünf Kontinenten. Husum 1994, S. 6.
  2. Nordfriesisches Museum Nissenhaus Husum Hrsg.: Willy Graba - Maler in fünf Kontinenten. Husum 1994, S. 7.
  3. Nordfriesisches Museum Nissenhaus Husum Hrsg.: Willy Graba - Maler in fünf Kontinenten. Husum 1994, S. 9.
  4. Nordfriesisches Museum Nissenhaus Husum Hrsg.: Willy Graba - Maler in fünf Kontinenten. Husum 1994, S. 18.
  5. Nordfriesisches Museum Nissenhaus Husum Hrsg.: Willy Graba - Maler in fünf Kontinenten. Husum 1994, S. 10.
  6. Marschlandschaft (Priel). In: museen-sh.de. Abgerufen am 29. Juni 2021.
  7. Bauernhof Oken bei Wesselburen. In: In: Freundeskreis Dithmarscher Landesmuseum. Abgerufen am 6. Juli 2021.