Wörgl ist eine Stadt mit 14.487 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Inntal des Bezirks Kufstein in Tirol, etwa 55 Kilometer (Luftlinie) östlich der Landeshauptstadt Innsbruck gelegen. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kufstein.
Stadtgemeinde Wörgl
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Kufstein | |
Kfz-Kennzeichen: | KU | |
Fläche: | 19,74 km² | |
Koordinaten: | 47° 29′ N, 12° 4′ O | |
Höhe: | 511 m ü. A. | |
Einwohner: | 14.487 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 734 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 6300, 6302 (Postfiliale Brixentaler Straße / nicht adressierbar) | |
Vorwahl: | 05332 | |
Gemeindekennziffer: | 7 05 31 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Bahnhofstraße 15 6300 Wörgl | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hedwig Wechner (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (21 Mitglieder) |
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Lage von Wörgl im Bezirk Kufstein | ||
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Die Stadt Wörgl vom Grattenbergl aus gesehen. | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Wörgl wurde mit dem Namen Uuergile 1116 erstmals urkundlich erwähnt, es befand sich jedoch schon in der Römerzeit eine Siedlung in diesem Gebiet. 1416 wurde das Gemeindegebiet in zwei Landgerichte aufgeteilt, 1815 wurden die Gemeinden Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg politisch eigenständig. 1911 erfolgte nach der Gemeindevereinigung die Erhebung zur Marktgemeinde, 1951 wurde Wörgl zur Stadtgemeinde erklärt. Während des Tiroler Freiheitskampfes 1809 wurde in Wörgl eine entscheidende Schlacht geführt. In den 1930er Jahren wurde Wörgl durch sein Freigeldexperiment weltweit bekannt, im Zweiten Weltkrieg erlitt der Ort eine starke Zerstörung. Wirtschaftlich nimmt Wörgl im Dienstleistungssektor eine in Tirol herausragende Stellung ein, der Großraum Wörgl beheimatet etwa 31.000 Einwohner.
Geografie
Lage
Wörgl schmiegt sich in einem sanften Bogen an die südlichen Talseiten des Inntales und Brixentales und liegt am Schnittpunkt von Brixental, Sölllandl, Inntal und dem Hochtal Wildschönau bzw. am Zusammenfluss der Brixentaler Ache mit dem Inn. Die Stadt befindet sich auf dem breiten Schwemmkegel des Wörgler Baches, der Brixentaler Ache und einiger kleinerer Bergbäche. Wörgl ist bezogen auf die Einwohnerzahl die sechstgrößte Gemeinde Tirols, liegt flächenmäßig mit 19,73 km² aber nur auf Rang 171.
Gemeindegliederung und Stadtumgebung
Von den 1973,28 Hektar Gemeindegebiet entfallen 1181,71 auf die Katastralgemeinde Wörgl-Kufstein (KG-Nummer 83020) und 791,57 auf die Katastralgemeinde Wörgl-Rattenberg (KG-Nummer 83021). Wörgl wird in die Stadtteile Wörgler Boden, Mayrhofen, Lahntal und Söcking eingeteilt, zudem befinden sich noch die Siedlungen Boden- und Friedensiedlung, Winkl, Egerndorf, Mühlstatt, Haus, Pinnersdorf, Gießen und Einöden im Gemeindegebiet.
Stadtteile Wörgls (Zählsprengel) | ||||
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Stadtteil | Einwohner | Wohnungen | Gebäude | |
1. | Wörgl-Zentrum | 825 | 381 | 144 |
2. | Zentrum-Umgebung-West | 1.117 | 501 | 268 |
3. | Zentrum-Umgebung-Nord | 1.312 | 572 | 151 |
4. | Bahnhofsviertel | 2.412 | 1.096 | 182 |
5. | Zentrum-Umgebung-Nordost | 1.267 | 644 | 208 |
6. | Zentrum-Umgebung-Südost | 2.489 | 1.017 | 374 |
7. | Wörgl-Ost | 729 | 303 | 213 |
8. | Wörgl-West | 734 | 317 | 208 |
Einwohnerzahlen Stand 2001[1] |
Das Gemeindegebiet wird im Westen zu Kundl hin durch den Lahnbach, im Norden gen Angerberg vom Inn und im Osten zu Kirchbichl von der Brixentaler Ache begrenzt. Die Grenze zu Wildschönau im Süden von Wörgl verläuft über die Bergkämme des 1109 m hohen Möslalmkogels und des 1108 m hohen Eissteins.
Südlich des Stadtzentrums werden steilere Abhänge von den vier Klammen Müllnertal, Latreinbach-, Aubach- und Gschießklamm durchschnitten. Nördlich des Stadtzentrums befinden sich der Hauptbahnhof und der Autobahnverteilerknoten Wörgl-Ost. Im Osten erstreckt sich die Gemeinde in das Brixental mit dem Ortsteil Wörgler Boden, der Ruine Wehrburg, einem kleinen Wasserkraftwerk sowie der neuen Unterflurtrasse Bruckhäusl der Loferer Straße. Westlich des Zentrums senkt sich die Talsohle teilweise auf unter 500 m. ü. A. zum sogenannten Wörgler Becken ab, das zuletzt beim Hochwasser 2005 vollständig überschwemmt wurde.
Flächennutzung
Von der 19,73 km² großen Gemeindefläche sind (Stand 2011):

55,4 % der Fläche Wörgls (das sind 10,94 km²) gelten als Dauersiedlungsraum.
Die Länge aller Gemeindestraßen Wörgls zusammen beträgt etwa 72 km, die Länge aller Bundes- und Landesstraßen (B 171, B 170 und L 3) 12,2 km. Im Gemeindegebiet befinden sich 19 Straßenbrücken und 6 Bahnbrücken bzw. Überführungen.
Nachbargemeinden
Angerberg, Breitenbach am Inn | Angath, Kirchbichl | Kirchbichl |
Kundl | Itter, Hopfgarten im Brixental | |
Kundl, Wildschönau | Wildschönau Hopfgarten im Brixental |
Hopfgarten im Brixental |
Stadtregion Wörgl
→ Hauptartikel Liste der Gemeinden in der Stadtregion Wörgl
Der Tiroler Planungsverband 29 Wörgl und Umgebung besteht aus den acht Gemeinden Angath, Angerberg, Bad Häring, Breitenbach am Inn, Kirchbichl, Kundl, Mariastein und Wörgl mit insgesamt etwa 31.000 Einwohner, womit die Region etwa so viele Einwohner wie das gesamte Zillertal aufzuweisen hat. Die Stadtregion zeichnet sich als einer der dynamischsten Wachstumsräume Tirols aus. Sie ist vom baulich übergeprägten breiten Talboden des Inntales durch die Gemeinden Kirchbichl, Kundl und Wörgl gekennzeichnet, während am nördlich gelegenen Mittelgebirgsrücken des Angerberges eine weitgehend agrarisch geprägte Landschaft erhalten blieb. Mit Bad Häring befindet sich auch ein Kur- und Rehabilitationsort in der Region, im Mittel ist der Tourismus jedoch nur gering ausgeprägt.
Schutzgebiet und Naturdenkmal
Am Westrand des Stadtgebietes befindet sich ein nach dem Tiroler Naturschutzgesetz 2005 geschützter Feuchtgebietskomplex aus Hoch-, Übergangsmooren, Kleinseggenrieden, Nasswiesen und Hochstaudenfluren. Aufgrund der Lage inmitten des dicht besiedelten Talbodens zwischen Wörgl und Kundl, stellt die Filz mit ihrem großen Artenreichtum ein wertvolles Relikt der in der Inntalniederung ehemals großflächig verbreiteten Feuchtgebietsvegetation dar. Auch das Vorkommen zahlreicher geschützter und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, davon sind elf Pflanzenarten in Tirol regional und zwei Arten in Tirol stark gefährdet, unterstreicht den Schutz dieses Moores. Das Feuchtgebiet dürfte ein Überbleibsel eines früheren Innarmes sein, an dem bei Hochwässern toniges, wasserundurchlässiges Material abgelagert wurde. Durch die Innregulierungen entstand ein isoliertes Biotop, das jetzt nur noch von Hangwässern gespeist wird. Das Feuchtgebiet besitzt eine Torfauflage von 10 bis 30 cm Mächtigkeit. Nach in den 1960er Jahren eingeleiteten Entwässerungsmaßnahmen, die sich sehr negativ auf den Feuchtigkeitskomplex auswirken, pachtete die Stadt 1986 den östlichen Biotopbereich zu Schutzzwecken, 1992 kamen weitere Teile hinzu. 1994 richtete die Ökologiegruppe Wörgl einen Schaupfad mit Schautafeln ein. Das Schutzgebiet leidet noch an den Entwässerungsmaßnahmen und ist vom umliegenden intensiv genutzten Grünland und dem angrenzenden Gewerbegebiet gefährdet. Das Schutzgebiet hat gegenwärtig eine Fläche von 5,22 Hektar.[2]
Im Stadtzentrum, zwischen Pfarrkirche und Musikschule (ehemalige Volksschule), befindet sich die Kaiserjubiläumslinde. Anlässlich des fünfzigjährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. pflanzte der Wörgler Verschönerungsverein zwanzig Winterlinden zu einer Allee, von denen eine im Stadtzentrum als Jubiläumslinde gesetzt werden sollte, um bei den Feierlichkeiten enthüllt zu werden. Doch der Jungbaum wurde zerstört, daraufhin pflanzte der Direktor der Volksschule eine Linde vor dem Schulgebäude. Am Baumstamm erinnert eine Tafel an das Thronjubiläum und das Setzjahr 1898.[3]
Gewässer im Gemeindegebiet
Das Hauptgewässer im Wörgler Gemeindegebiet ist der Fluss Inn, der es im Norden gegen Angerberg hin begrenzt. Der Fluss entwässert bis hierhin etwa 9.000 km² und besitzt eine Breite von rund 120 m (Innsteg) der Durchfluss-Tagesmittelwert liegt zwischen 100 m³/s im Winter und 600 m³/s im Sommer. Bei Hochwassersituationen tritt der Inn selbst nicht über die Ufer, jedoch kann es aufgrund von Rückstauungen der in den Fluss mündenden Gewässer zu Überbordungen kommen. Für die Stadt hatte der Inn mit seiner bis ins 20. Jahrhundert andauernden Innschifffahrt kaum Bedeutung, an Stelle des heutigen Innsteges befand sich die letzte Innfähre in Tirol.
Die Brixentaler Ache passiert auf ihren letzten Flusskilometern die Stadt. Die Ache erreicht dabei im Südosten, nachdem sie die Itterschlucht verlassen hat und von der Wehranlage des Kraftwerkes Bruckhäusl aufgestaut wird, das Gemeindegebiet und fungiert bis zur Mündung in den Inn als dessen Grenze zu Itter, Kirchbichl und Angath. Mehrere seit den 1950er Jahren errichtete Uferbefestigungen schützen das Achenbett vor Erosionen bei hohem Wasserstand, Hochwässer sind entlang der Ache bis auf dem Mündungsbereich sehr selten.
Das drittgrößte Gewässer in der Gemeinde ist der Wörgler Bach, der mit einer Entwässerungsfläche von etwa 20 km² die Niederau (Gemeinde Wildschönau) entwässert und durch das Müllnertal auf Wörgl trifft. Der den Ort von Süden nach Norden durchquerende Bach hatte seit jeher eine wesentliche Bedeutung für die Stadt als ehemalige Gemeindegrenze sowie Wasserquelle für das erste Schwimmbad und aktuell als Kraftwerksstandort und Katastralgemeindegrenze. Der Bach überflutete immer wieder das Stadtgebiet, wodurch seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts ständige Regulierungen und Uferverbauungen einen heute guten Hochwasserschutz schafften.
Im Westen durchqueren ebenfalls von Süden nach Norden der Latreinbach, der Aubach und der Lahnbach das Gemeindegebiet bis sie in den Gießenbach münden. Dieser sammelt das anfallende Grundwasser, das insbesondere vom Wasserstand des Inn abhängt, sowie die genannten Gebirgsbäche entlang der Bahnstrecke westlich des Hauptbahnhofs. Durch das Pumphebewerk Gießen wird er in den Inn geführt. In Wörgl Boden (Brixental) gibt es nur kleinere Bäche mit kaum nennenswerten Wassermengen, die in regulierter Form in die Brixentaler Ache münden. Sonstige kleinere Bäche erreichen die Vorfluter nur nach stärkeren Regengüssen bzw. Unwettern, können dann jedoch erhebliche Schäden verursachen. Nach einem verheerenden Unwetter im Jahr 1956, bei dem sämtliche Bäche im Stadtgebiet ein außerordentliches Hochwasser führten, begannen umfangreiche Schutzmaßnahmen. Dabei wurden an den Schluchtausgängen Geschieberückhaltemauern errichtet und die Bäche in steinerne Gerinne geleitet.
Bis auf einen etwa 8.200 m² großen Anglersee im Westen des Schutzgebietes "Filz" und kleinere Sumpftümpel, befinden sich keine weiteren Seen im Gemeindegebiet.
Klima
Da sich die Stadt im Gebiet der Nordstaulage befindet, sind die Jahresniederschläge entsprechend hoch. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge belief sich im Beobachtungszeitraum von 1971 bis 2000 auf 1.135,2 mm. Die Hauptniederschlagszeit liegt zwischen April und Oktober mit Höchstwerten in den Monaten Juni, Juli und August. In dieser Zeit ziehen häufig Starkregen- oder Gewitterwolken, die bis zu Hagelunwettern heranwachsen können, von Westen kommend über Wörgl. Die Niederschläge konzentrieren sich jedoch meist nördlich der Stadt und ziehen weiter nach Nordosten. Wörgl liegt kaum mehr im Föhngebiet, starke Winde sind daher selten, wodurch es zu stärkeren Schadstoffbelastungen und im Sommer zu höheren Temperaturen kommen kann. Die Winter sind aufgrund der Nordstaulage niederschlagsreich, doch die Temperaturen liegen meist ungünstig für stärkere Schneefälle.
Wörgl | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Wörgl
Quelle: Klima.org
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Geologie
In der letzten Eiszeit schob sich der etwa 1400 Meter dicke, größte und längste ostalpine Eisstrom über das heutige Wörgler Becken. Nach dem Gletscherrückzug füllte sich das Inntal im Laufe mehrerer Jahrmillionen auf. Die Schuttsohle des Inntales bei Wörgl ist in etwa zwei Kilometer breit. Die feste Talsohle befindet sich laut Bohraufschlüssen in circa 90 bis 150 Meter Tiefe. Dazwischen befinden sich unterschiedliche Materialien, wie Sand, Ton, Zementmergel, bituminöser Mergel und Stinksteinschichten. Im Gemeindegebiet findet man u. a. Dolomit, Buntsandstein, Kalk und Schiefer.[4][5]
Bevölkerung
Demografie
Von den 12.723 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2012) zählten ca. 16 % zur Altersgruppe unter 15 Jahren, etwa 14 % waren älter als 65, der größte Bevölkerungsanteil war zwischen 45 und 49 Jahre alt.
15,7 % waren keine österreichischen Staatsbürger, wovon 4,7 % bzw. 94 Einwohner (im Vergleich zur Gesamtbevölkerung 0,7 %) nicht aus Europa stammten. Die Verteilung zwischen der weiblichen und männlichen Bevölkerung in der Stadt ist nahezu ausgewogen.[6]
Familien
Die Volkszählung 2001 ermittelte etwa 3000 Familien, wovon der Großteil dem Typ „Ehepaar“ entsprachen. Die Anzahl der Familien mit keinem bzw. einem Kind war beinahe gleich hoch, etwa 30 % meldeten zwei Kinder in der Familie. Die ca. 4500 Haushalte bestanden hauptsächlich aus Ein-Personen-Haushalten, wobei die meisten Wörgler in Vier-Personen-Haushalten lebten.[7]
Der Anteil an ledigen und verheirateten Personen in der Wörgler Bevölkerung hielt sich 2001 mit 45,1 % zu 42,2 % annähernd die Waage.
Religion
In der Stadtgemeinde Wörgl wurden bei der Volkszählung 2001 10.855 Einwohner registriert, davon bekannten sich ca. 78 % der Einwohner zur römisch-katholischen Kirche, etwa 8 % zum Islam und etwa 2 % waren ohne religiöses Bekenntnis.[8]
Bildung
Von den 8880 Bewohnern Wörgls, die 2001 älter als 15 Jahre waren, hatten 13 % eine Matura absolviert, wobei 4 % noch zusätzlich eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen haben. Etwa die Hälfte der relevanten Bevölkerungsgruppe verfügte über einen Lehrabschluss oder den Abschluss einer berufsbildenden mittleren Schule. 40 % hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.
Von den ca. 1700 Schüler und Studenten besuchte der Großteil eine Pflichtschule, ein Fünftel wurde in Schulen mit Maturaabschluss unterrichtet. Der Anteil an Schülern einer BMS bzw. Studenten an einer Universität, Fachhochschule oder Akademie lag jeweils unter 10 %.[9]
Bevölkerungsentwicklung
Wörgl war bis zur Errichtung der Giselabahn ein einfaches Bauerndorf, das größtenteils von der Landwirtschaft und den durchfahrenden Reisenden lebte. Nach dem Bau der Eisenbahn durch das Inntal und dem ein wenig später erfolgten Anschluss ins Brixental, erlebte Wörgl als Eisenbahnknotenpunkt einen gewaltigen Aufschwung. So hatte die damalige Dorfgemeinde im Jahr 1900 bereits über 3000 Einwohner, alleine zwischen 1880 und 1890 erhöhte sich die Bevölkerungszahl um 56,2 %. In den 1920er und 1930er Jahren blieb die Bevölkerungsentwicklung beinahe stehen, im Jahr der Stadterhebung 1951 folgte wieder ein stärkerer Anstieg der Einwohnerzahl (+33,2 %). Bei der Volkszählung 1991 durchbrach die Stadtgemeinde erstmals die 10.000-Einwohner-Grenze. Der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahrzehnts wurde zwischen 2001 und 2011 mit 1760 neuen Einwohnern registriert.
Wörgl zählt zu den am schnellsten wachsenden Gemeinden Tirols, die Bevölkerung hat sich seit 1869 mehr als verzehnfacht, während die Bevölkerung in Tirol bzw. im Bezirk etwa ein Drittel dieser Entwicklung aufweisen kann.[10]

Geschichte
Wörgl vor der ersten Namensnennung
Das Gebiet von Wörgl war nach dem Befund von Ausgrabungen schon seit der frühen Eisenzeit (1000 v. Chr.) besiedelt[11]; auch reger Handel wurde damals bereits getrieben. Hier existieren die umfassendsten prähistorischen Grabungsplätze Nordtirols (Grattenbergl, Egerndorfer Feld, Wimpissinger Schottergrube). Ein Anziehungspunkt lag in den Erzabbauten des hier ausstreichenden Schwazer Dolomits, doch sicher gab auch die Verkehrslage (Weg von den Kupfergruben um Kitzbühel zum Inntal) den Anreiz zum Entstehen dieser Siedlungen. Bereits damals führte eine römische Hauptstraße von Veldidena nach Iuvavum durch Wörgl, welche später als „Landtstraße Ordinarii“, „Wörgler Gassen“, „Kriegsstrassen“ oder „Salzburger Reichsstraße“ denselben Verlauf wie die heutige B 171 Tiroler Straße als „Innsbrucker Straße“, „Andreas-Hofer-Platz“ und „Salzburger Straße“ durch den Ort beschrieb.
Bei der Ausgrabungsstätte im Egerndorfer Feld wurden etwa 500 rund 2500 Jahre alte Urnengräber frei gelegt und detailliert untersucht.
Eine römerzeitliche Siedlung im heutigen Stadtgebiet ist nachweisbar. 1842 kamen im Anger des Unterkrumbacherhofes die Reste eines römischen Landhauses des 2. Jahrhunderts n. Chr. zum Vorschein, wovon eine Terra sigillata-Schale und bemalte Mauerteile heute in den Vitrinen der Hauptschule Wörgl 1 zu finden sind. Die aus Geröllsteinen errichteten Wände hatten eine Mächtigkeit von etwa 70 cm. Die Ausstattung war durchaus luxuriös, der Fußboden bestand aus festem Estrich, in fünf Räumen wurden Wandmalereien gefunden. Ein Raum besaß eine Fußbodenheizung (Hypokaustum), die benötigte Warmluft wurde auch innerhalb der Wände zur Beheizung hochgeführt. Möglicherweise wurde die Heizung auch für ein Warmwasserbad (Caldarium) verwendet.[12]
St. Laurentius, der Pfarrpatron, weist auf eine vorgermanische Christianisierung hin und selbst noch in den Flurkarten der Jahre vor dem Bahnbau zeigen die Grundstücke an der damaligen Reichsstraße jene Quadratform und Größe, wie sie vom römischen Ackermaß her bekannt sind. Heute befinden sich am südlichen Stadtrand der Dallnhof, der städtische Bauhof, eine Bushalle und der neue Friedhof Süd innerhalb eines im heutigen Kataster erkennbaren römischen Ackermaßes (230 x 230 m). Im späten 6. Jahrhundert drangen die Bajuwaren in den Raum Wörgl vor.
12. Jahrhundert bis Tiroler Freiheitskampf
Die erste Nennung Wörgls als Uuergile findet man in einer Urkunde aus im Jahre 1116, in der von einem Hartwich de Uuergile (Hartwich von Uuergile) die Rede ist.[13]
1255 wird in der Wiltener Urkunde erstmals die Wehrburg als ein castellum (lateinisch für „Festung“) erwähnt. Heute sind von ihr nur noch spärliche Mauerreste vorhanden, sie befindet sich oberhalb des Ortsteiles Haus im Osten der Stadt. Ab 1310 wurde die Burg immer wieder als wichtiger Stützpunkt der herzoglich-bayrischen Herrschaft im Unterinntal erwähnt. Auch im Laufe des 14. Jahrhunderts taucht sie immer wieder in Urkunden und Dokumenten auf, bis 1363 das Haus Österreich die gefürsteten Grafen von Tirol stellte. Man konzentrierte sich von nun an auf die Burg Rattenberg und die Festung Kufstein. Die 1892 noch als „Burgstätten am Pfaffenberg“ bezeichnete Ruine wurde nicht mehr besetzt und geriet in Vergessenheit.[14] Heute erinnert noch das Wörgler Stadtwappen an die einstige regionale Bedeutung der Wehrburg.
1416 erfolgte eine administrative Aufteilung des Raumes Wörgl auf zwei Landgerichte. Die Grenzlinie des Wörgler Bachs soll auf die beiden Siedlungskerne – Wörgl-Kufstein besitzt einen germanischen, Wörgl-Rattenberg einen romanischen – zurückgehen.
Erst 1504 fiel das Land unterhalb der Zillermündung endgültig an die Gefürstete Grafschaft Tirol (Eroberung der Festung Kufstein durch den deutschen König und späteren Kaiser Maximilian).
Trotz der Zweiteilung waren ältere Gemeinsamkeiten weiterhin lebendig geblieben. Es gab wohl zwei Dorfmeister (gewählte Dorfvorsteher) und zwei „Trüchl“ (Gemeindekassen), doch einen Namen, eine gemeinsame Kirche und eine einheitliche Wirtschaftsgemeinde, die Flur und Wald gemeinsam nutzte und miteinander die Lasten trug, wie der Dorfbrief von 1609 beweist, der ein aufschlussreiches Rechtsdokument über die Lebensumstände dieser Zeit ist.[15] Der Wörgler Dorfbrief erklärt gleich zu Beginn die Gemeindeordnung und die Stellung der zwei Dorfmeister:
„Anfenglichen und zwar vor allen alldieweilen wir gemelt das Torf abgethailt und under zweierlei Botmäsigkeit Jurisdiction ist, also sollen auch ein ganz Gemain und Dorfschaft alda zu Wörgl auß und unter ihr selbst, gleich wie es von alters her alwögen beshero geschehn, zwen Dorfmaister gesetzt werden.“
Die Wahl der Dorfmeister fand jedes Jahr um den Martinstag (11. November) statt, die Gemeindeversammlungen wurden abwechselnd in den drei Gaststätten Kögltafern (heute Hotel Alte Post), Gratltafern (heute Neue Post) und Lamplhof (heute Gasthof zum Weißen Lamm) abgehalten.
1786 wurde die erste Wörgler Poststation in der Kögltafern eingerichtet, der erste Postmeister war der Wirt des Gasthauses. Bis dahin musste die Post stets in Kundl abgegeben bzw. geholt werden. 60 Jahre später besaß die Poststation acht Pferde und zwei Kutschen mit Postillionen, die das Gebiet von Kirchbichl bis Westendorf versorgten. Die „Post im Kögl“ (Alte Post) war bis 1891 in Betrieb, bis die Station über den Kirchplatz zur Gradltafern (Neue Post) übersiedelte.[16]
1815 wurden die beiden Ortschaften Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg zu zwei eigenständigen politischen Gemeinden erklärt.
Mehrere namhafte Persönlichkeiten wählten in dieser Zeit die Gasthöfe von Wörgl als Übernächtigungsstätte während einer Durchreise. Beispielsweise nächtigten Kaiser Ferdinand II. und seine Gemahlin Eleonora, Herzogin von Mantua am 4. und 10. Februar 1622 auf der Hin- und Rückreise von Innsbruck im Ort. Auch Leopold Mozart und sein Sohn Wolfgang Amadeus Mozart quartierten sich auf ihrer Reise von Salzburg nach Italien am 17. Dezember 1769 in einem Wörgler Hof ein. Von hier aus verfasste der junge Wolfgang seinen ersten Brief an seine Schwester Nannerl. Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart besuchten noch 1771, 1772 und 1773 Wörgl.
Weiters reisten Kaiser Maximilian I. (1514 und 1515 je zweimal sowie 1518 „todkrank“)[17], Kaiser Leopold I. (1665), Herzog Karl von Lothringen-Commercy (mehrmals 1681/90), Prinz Eugen von Savoyen (1701 und 1717), Kaiserin Maria Theresia (1739 und 1765) und Kaiser Josef II. (1765 und 1777) u. a. entlang der Hauptstraße durch den Ort.[18]
Wörgl im Tiroler Freiheitskampf
Am 13. Mai 1809 fand die entscheidende „Schlacht bei Wörgl“ im Tiroler Freiheitskampf unter Andreas Hofer statt. Um vier Uhr morgens brach Generalfeldmarschall Carl Philipp von Wrede von Ellmau aus mit seiner von Napoleon entsandten Truppen zur Rückeroberung Tirols mit über 10.000 Mann, die vor allem aus bayrischen und sächsischen Soldaten bestand in Richtung Wörgl auf. Die Tiroler Truppen unter Führung von General Chasteler waren alsbald umstellt und konnten durch das rasche Eingreifen einer verbündeten Kompanie befreit werden, die napoleonischen Truppen von Wredes wägten sich jedoch bereits in Siegeslaune. Um etwa 10 Uhr überschritten die österreichischen und bayerischen Truppen die Brixentaler Ache und es begannen heftige Abwehrkämpfe am Grattenbergl, in Egerndorf und an der Grattenbrücke, der bei Wörgl einzigen Straßenbrücke über die Ache. Nachdem die Österreicher die verrammelte Brücke überschreiten konnten, begann eine weitere Schlacht in den östlichen Feldern vor Wörgl gegen die Bayern. Von Wrede's Reiter konnten jedoch die österreichischen überrennen und die bayerische Artillerie begann den Ort zu beschießen. Nachdem von Wrede das Dorf nördlich (zwischen Söcking und Kirche) umgangen hatte und die österreichische Linie von Westen her beschoss, waren die Österreicher um Mittag genötigt den brennenden Ort zu räumen. Der Rückzug artete in eine Hetzjagd rings um Wörgl aus, bei der hohe Verluste zu beklagen waren. Die heimischen Schützen, welche am südlichen Bergrand aufgestellt waren, um Truppen, welche den Ort südlich zu umgehen versuchten aufzuhalten, konnten den schwachen Truppen nicht mehr zu Hilfe eilen. Das Aufeinandertreffen kostete den Österreichern 38 Offiziere, etwa 1.000 Mann wurden verwundet, von denen 655 starben. Die Höhe der Verluste des napoleonischen Lagers ist nicht bekannt, es dürften aber insgesamt etwa 1.000 Soldaten gefallen sein. Das Dorf musste etliche Brände und Plünderungen erleiden[19]. Die Bayern, Sachsen und Franzosen zogen daraufhin brandschatzend und mordend durch das Unterinntal gegen Innsbruck, wo daraufhin die Zweite Bergiselschlacht stattfand. Das von Christian Plattner gestaltete und zum 100-jährigen Jubiläum 1909 eingeweihte Denkmal „Wörgler Reara“ vor der Stadtpfarrkirche erinnert an diesen Tag.
Aufstieg Wörgls während der Zeit Kaiser Franz Joseph I.
1842 starben mehr als 40 Menschen in Wörgl an einer Choleraepidemie. Immer wieder kursierten in Wörgl schwere Krankheiten, die von durchreisenden Menschen in den Ort verschleppt wurden. 1896 folgte eine Typhusepidemie.
In den Jahren 1863/64 wurde das Siedlungsgebiet Wörgl zu zwei selbstständigen Gemeinden erhoben, Wörgl-Rattenberg und Wörgl-Kufstein, nachdem diese 1815 eigenständig politisch und 1854 als unselbstständige Fraktionen den Nachbargemeinden Kundl bzw. Kirchbichl angeschlossen worden waren.[20] Der Wörgler Bach bildete die Grenze zwischen den beiden Gemeinden und gleichzeitig zwischen den Gerichtsbezirken Rattenberg und Kufstein. Bis heute erinnert an diese bis 1910 bestehende Teilung, dass Wörgl aus zwei Katastralgemeinden besteht und daher zwei Grundbücher entsprechend den alten Gemeindegebieten besitzt.
Der wirtschaftliche Aufstieg Wörgls begann mit dem Bau der Giselabahn in den Jahren 1873 bis 1875 und deren Anbindung an die 1858 gebaute Unterinntalbahn, wodurch Wörgl zum Eisenbahnknoten wurde. Der Wörgler Hauptbahnhof ist aus diesem Grund heute nach dem Innsbrucker Hauptbahnhof der meistfrequentierte in Tirol.
Kaiser Franz Joseph I. dürfte etwa zehnmal mit der Eisenbahn Wörgl passiert haben, wobei er auch mit seiner Gemahlin Kaiserin Elisabeth dem Ort und der Dorfkirche einen Besuch abstattete. Nach der Ermordung der Kaiserin in Genf hielt der „Hofleichenzug“ am 24. November 1898 im Wörgler Bahnhof für eine Trauerfeier. Kaiser Karl I. passierte ebenfalls mehrmals per Bahn den Markt, am 5. Juli 1917 wurde er mit seiner Gattin Kaiserin Zita am Bahnhof empfangen. Auch Königin Victoria von England passierte ebenso wie Kaiser Wilhelm II. den Ort mit der Eisenbahn. Adolf Hitler wurde bei einem Zwischenstopp in Wörgl am 6. April 1938 von zahlreichen Anhängern am Bahnhof begeistert begrüßt.
1891 erhielt Wörgl ein Pfarramt, als durch Order Kaiser Franz Josephs I. alle Vikariate der Monarchie zu Pfarren befördert wurden. In diese Zeit fällt auch ein erheblicher Bevölkerungszuwachs, so dass 1912 die Pfarrkirche erweitert wurde.
Am 31. Dezember 1910 wurden die Gemeinden Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg („entern und herentern Bach“) vereinigt. Schwierigkeiten gab es dabei die Gemeinde Wörgl-Rattenberg zum Zusammenschluss überzeugen zu können, da diese in der größeren Nachbargemeinde Wörgl-Kufstein aufgehen werde. 1910 gelang es dem Wörgl-Rattenberger Dorfvorsteher Franz Gruber seinen Gemeinderat zu überzeugen, woraufhin dieser am 4. Juli der Fusion zustimmte. Wörgl-Kufsteins Zustimmung erfolgte bereits am 23. Juni 1910. Am 10. September tagten die beiden Gemeindevorstände gemeinsam zur Erklärung der Rechtsgültigkeit, der Tiroler Landtag stimmte am 3. November 1910 zu[21] und einen Tag später willigte das k.k. Ministerium des Inneren ein.[22] Zum Zeitpunkt der Ortsvereinigung besaß Wörgl 4.232 Einwohner, von denen waren nur 1.280 Wörgler (etwa 30 %), etwa 1.200 Bewohner kamen aus allen Teilen Tirols und Vorarlbergs, ca. 800 Menschen waren Bürger verschiedener Österreich-Ungarischer Kronländer und weitere 700 stammten aus anderen Gemeinden im Bezirk. Bemerkenswert ist, dass schon damals etwa 200 ausländische Staatsbürger in Wörgl lebten. Am 28. März 1911 wurden die beiden vereinigten Dorfgemeinden Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg unter Anwesenheit des Kaisers zum Markt erhoben. Zwischen Bahnhof und Dorfkern bot sich damals das Bild einer Pioniersiedlung im hitzigen Fortschrittsoptimismus der Gründerzeit. Im Zuge der Markterhebung übersiedelte der Gemeindevorstand in das erste Gemeindehaus, welches ein umgebauter Bauernhof war und an Stelle des heutigen Raiffeisenplatz im Stadtzentrum stand.
Zwischenkriegszeit
Am 12. Februar 1934 griffen in Wörgl wie auch in anderen Städten Österreichs junge Sozialdemokraten zur Waffe, da sie nach der Machtergreifung Hitlers nicht mehr an eine friedliche Umgestaltung Österreichs glaubten. Wörgl war somit der westlichste Kampfschauplatz im österreichischen Bürgerkrieg. Im Bereich des Bahnhofes und der ehemaligen Zellulosefabrik kam es zu heftigen Schusswechseln zwischen dem sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbund und der Heimwehr. Bürgermeister Michael Unterguggenberger und ein Kooperator konnten vom Landesgendarmeriekommandanten eine Verschiebung des Standrechtes auf 90 min erreichen. In dieser Zeit konnten die Schutzbundleute zur Aufgabe bewegt werden, wodurch es auf beiden Seiten zu zwei verletzten Männern, jedoch keinen Todesopfern kam. Das eintreffende Bundesheer konnte restliche Widerstände einstellen. Zwölf "Radelsführer" wurden vom Landesgericht zur Strafe des schweren Kerkers verurteilt, Bundespräsident Miklas stellte jedoch 1935 das Strafverfahren gegen die 77 Arbeiter, die an den Kämpfen im Raum Wörgl beteiligt waren ein.[23][24]
Bereits am 12. März 1939 rückten deutsche Soldaten, gefolgt von der SS-Standarte "Deutschland" in Wörgl ein, wobei die SS-Männer bereits am 17. März wieder nach München abzogen. Nach zuerst einigen positiven Veränderungen wie dem Bau von Volkswohnungen und dem großen Arbeitsangebot durch weitere Projekte sowie aufblühenden Fremdenverkehr folgten rasch besorgniserregende Umstände wie der Ausbau des Garnisionsstandortes in Wörgl, die Auflösung einiger Vereine oder die Inhaftierung politischer Funktionäre.
Der Zweite Weltkrieg in Wörgl
Durch den Zweiten Weltkrieg wurde Wörgl schwer gezeichnet. Ab Ende 1943 war Wörgl im Luftkrieg alliierten Bombardements ausgesetzt, welche in den Wörgler Bombentagen am 22. und 23. Februar 1945 gipfelten. Im Rahmen der Operation Clarion (deutsch: „Fanfarenstoß“) starteten zahlreiche Luftangriffe ins Tiroler Unterland, welche am 22. Februar Wörgl erreichten. Die Alliierten beabsichtigten den Bahnhof zu zerstören, doch aufgrund des dichten Nebels und der damit verbundenen schlechten Sicht verursachten 16,5 Tonnen abgeworfene Bomben eine großflächige Zerstörung, der anvisierte Bahnhofsbereich hingegen wurde kaum getroffen. Am darauffolgenden Tag fielen weitere circa 390 Tonnen in Form von über eintausend Bomben auf den Bahnhof, der dadurch vernichtet wurde. Die Bombardements dieser beiden Tage veränderten das Stadtbild Wörgls für immer und forderten 69 Menschenleben, davon 46 in Wörgl wohnhafte Menschen und 23 Fremde. 43 Häuser wurden gänzlich zerstört, 105 Häuser und auch die Pfarrkirche erheblich beschädigt.[25] Noch heute werden bei Bauarbeiten, insbesondere in der Bahnhofsumgebung, immer wieder Fliegerbombenblindgänger gefunden.
Mindestens zwölf Wörglerinnen und Wörgler starben in Konzentrationslager und sonstigen Gefängnissen. Während des Zweiten Weltkrieges starben von 1939 bis 1945 an den Kriegsschauplätzen 236 Wörgler, 46 Soldaten gelten als vermisst.[26]
Wörgl nach der Stadterhebung
Nur zehn Tage nach dem Antrag der Gemeinde auf Erhebung zur Stadt erfolgte am 16. Februar 1951 auf Initiative des damaligen Wörgler Bürgermeisters und Vizepräsidenten des Tiroler Landtages, Kommerzialrat Martin Pichler, die Zustimmung des Tiroler Landtags. Der Meilenstein wurde mit einem dreitägigem Festakt (17. bis 19. August) gefeiert. Am 19. August wurde Bundespräsident Theodor Körner am Bahnhof empfangen, es folgte ein Festgottesdienst mit Fürsterzbischof Andreas Rohracher und ein Festumzug durch die Stadt mit 112 beteiligten Gruppen und etwa 30.000 Zuschauern.[27]
Am Dienstag, den 23. August 2005 wurde Wörgl durch ein Jahrhunderthochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen. Um etwa 16:00 Uhr brach hochwasserbedingt am Pumphebewerk Aubach – bei welchem das mitgeführte Wasser einiger Bäche auf das etwas höher gelegene Fließniveau des Inn hochgepumpt wird – der Trenndamm, welcher das Wörgler Becken vom Inn trennte, auf einer Länge von etwa zehn Metern auf. Daraufhin wurde im westlichen Stadtbereich massiver Wassereinbruch registriert. Durch den Dammbruch wurde eine Fläche von etwa 80 ha von geschätzten 1,4 Mio. m³ an schlammigem Wasser aus dem Inn rund zwei Meter hoch überflutet. Die Evakuierung wurde mittels Feuerwehrbooten bewerkstelligt, in den darauffolgenden Stunden eilten Feuerwehren von Südtirol bis Niederösterreich nach Wörgl, um den Wassermassen Herr zu werden. Geplatzte Öltanks erschwerten die Arbeiten. Durch dieses Jahrhundertereignis wurden etwa 200 Gebäude, zwei Einkaufszentren und mehrere Lagerhäuser überschwemmt, einige Gebäude wurden unbewohnbar. Im neuen Erlebnisschwimmbad „WAVE“ im Westen der Stadt wurde die 2.500 m² große Saunalandschaft etwa sechs Meter hoch überflutet. Die Inntal Autobahn musste zwischen den Abfahrten Wörgl West und Wörgl Ost aufgrund Unterspülungen gesperrt werden. Ohne diesen Dammbruch wäre auch Kufstein ein Opfer des Hochwassers geworden, da dort der Innpegel in diesem Zeitraum bereits kritische Höhen erreichte. In Wörgl traten zudem auch die Brixentaler Ache sowie der Wörgler Bach an deren Mündungsbereichen in den Inn über die Ufer. Die Reinigungs- und Wiederaufbauarbeiten nahmen mehrere Wochen in Anspruch. In Folge bemühte sich die Gemeinde, den Hochwasserschutz zu verbessern, beispielsweise wurde der Damm durch mehrere Pumprohre in den Inn ersetzt.[28]
2010 wurde der Bau des lange Zeit geplanten Tyrol Tower ad acta gelegt.
Heute ist die Schulstadt Wörgl die zweitgrößte Stadt im Bezirk Kufstein und eines der wichtigsten Wirtschaftszentren in Westösterreich, sowie in Bezug auf Einzelhandelsumsätze die wichtigste Stadt im Tiroler Unterland. Seit 1992 ist die Stadt Mitglied im Klimabündnis Tirol.
Wappen
Die roten Dachsparren verweisen auf die Wehrburg (47° 28′ 25″ N, 12° 7′ 23″ O ), die zerstört wurde, und das gleichnamige Adelsgeschlecht. Die goldenen, ineinandergreifenden Ringe im Wappen der Stadt Wörgl erinnern daran, dass Wörgl aus der Vereinigung der zwei Gemeinden Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg entstanden ist. Die Flügel symbolisieren den wirtschaftlichen Aufschwung.
Die Verleihung des Wappens erfolgte am 20. Juli 1911 durch Kaiser Franz Joseph I. im Zuge der Zusammenlegung der beiden ursprünglichen Dorfgemeinden und der darauffolgenden Erhebung zur Marktgemeinde durch „Allerhöchste Kaiserliche Entschließung“, da es nach altösterreichischer Art nur in Markt- und Stadtgemeinden üblich war ein Gemeindewappen zu führen.[29]
Das Kaiserliche Patent mit der erstmaligen Blasonierung des Wappens lautet:
„
- Kaiserl. u. königl. Marktverleihungs-Dekret für Wörgl:
- Viribus Unitis.
- Wir Franz Josef der Erste
- Von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, apostolischer König von Ungarn, König von Böhmen, vom Dalmatien, Croatien, Slavonien, Galizien, Lodomerien und Illirien; Erzherzog von Oesterreich; Großherzog von Krakau; Herzog von Lothringen, Salzburg, Steier, Kärnten, Krain, Bukowina, Ober- u. Niederschlesien; Großfürst von Siebenbürgen, Markgraf von Mähren, gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol etc. etc.
- haben Uns in Unserer kaiserlichen und königlichen Machtvollkommenheit bewogen befunden, mit Unserer Entschließung vom 28. März 1911 Unsere getreue Ortschaft Wörgl, in Unserer gefürsteten Grafschaft Tirol, in huldvollster Würdigung ihres geregelten Gemeindewesens und ihres gedeihlichen Aufschwunges, über die Bitte der Gemeindevertretung zu einem Markte zu erheben. Des weiteren haben Wir Unserem getreuen Markte Wörgl die Führung des nachstehend beschriebenen und in Farbendruck gestellten Marktwappens bewilligt als:
- ein von Silber, Schwarz und Rot quer geteilter Schild: Das oberste Feld ist von zwei gestürzten, seitlich aneinander geschobenen roten Sparren durchzogen, in der mittleren Feldung erscheinen zwei ineinandergreifende geflügelte goldene Ringe, das unterste Feld zeigt kein Bild
- Zur Beurkundung dessen haben Wir gegenwärtiges Diplom mit Unserem kaiserlichen Namen Eigenhändig unterzeichnet und Unserer Kaiserlichen Majestäts Siegel beifügen lassen. […]
- Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien am zwanzigsten Juli des Jahres Eintausendneunhundertundelf “
Das Wappen wurde 1951 anlässlich der Stadterhebung Wörgls von der Tiroler Landesregierung bestätigt, das untere rote Drittel des Wappenschildes wurde den beiden verheerenden Weltkriegen und deren Opfer zugesprochen. Der Flaggenhintergrund ist vertikal mit den Wappenfarben Rot, Schwarz und Weiß dreigeteilt.
Der Name Wörgl
Woher der Name Wörgl kommt, ist immer noch nicht lückenlos geklärt. Es sind keinerlei Überlieferungen des Namens der in diesem Bereich um ca. 800 v. Chr. vorhandenen vorgeschichtlichen Siedlung oder der römerzeitlichen Ortschaft vorhanden. Vermutlich stammt der eher ungewöhnliche Ortsname von „twerch“ (zwerch, = quer) vom den Inntalboden querenden Wörgler Bach. Dennoch muss angenommen werden, dass hier die bayrische Landnahme derart gewaltsam und rasch erfolgt war, dass eine Weitergabe des vorbayrischen Ortsnamen von den Altbewohnern nicht mehr stattfinden konnte. Die erste Nennung erfolgte als „Uuergile“ in Zusammenhang eines „Hartwich de Uuergile“ zwischen 1104 und 1116. Weitere Namensnennungen waren „Wergel“ (1196 – 1214), „Wergell“ (1385), „Twergel“ (1390), „Wergl“ (1397), „Zwergl“ (1470) und gelegentlich auch „Wirgl“ (1468 und in Leopold Mozarts Brief 1769). Hauptsächlich durchgesetzt hat sich jedoch „Wergl“ (ab ca. 1515), woraus sich dann im Laufe der Zeit „Wörgl“ entwickelt hat.[30]
Die Wörgler Geldexperimente
Das Wörgler Notgeld
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Scheidemünzen immer rarer, das Staatsamt für Finanzen (das heutige Finanzministerium) erließ eine Erlaubnis, dass Gemeinden bei herrschendem Mangel ihr Kleingeld selber drucken durften. Ab 1919 geschah dies in steigendem Ausmaß. Von Innsbruck aus wurde in Tirol damit begonnen, das Notgeld zu drucken. Die Marktgemeinde Wörgl begann 1919 mit der Ausgabe des Wörgler Notgeldes im Nominale von 10, 20, 30, 50, 75 und 90 Heller, das bis Ende 1920 Gültigkeit hatte. Den Betrag, der bis dahin nicht eingelöst worden war, konnte die Gemeinde als Gewinn verbuchen, die Höhe dieses Gewinnes ist jedoch nicht mehr bekannt. In Wörgl waren aufgrund des großen Erfolges sogar mehrere Auflagen nötig.
- Notgeldscheine
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10-Heller-Schein, welcher in der Mitte getrennt werden konnte und somit zwei 5-Heller-Scheine ergab.
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20-Heller-Schein mit Wörgler Wappen und einem geflügelten Eisenbahnrad, das den Aufstieg Wörgls als Eisenbahnknotenpunkt symbolisiert.
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30-Heller-Schein mit Wörgler Stadtpfarrkirche.
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50-Heller-Schein mit einer Südansicht Wörgls. Im Vordergrund steht das Heizhaus, auch das geflügelte Eisenbahnrad ist wieder abgebildet.
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75-Heller-Schein zeigt eine Ostansicht Wörgls, auf den Seiten sind gekreuzte Säbel sowie eine zerbrochene Glocke zu sehen.
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90-Heller-Schein mit einem Adler, welcher das Wörgler Wappen trägt und auf das Gemälde „Das Treffen bei Wörgl“ blickt.
Das Wörgler Schwundgeld (Freigeld)
In Wörgl war um 1932 die örtliche Zement- und Zellulosefabrikation stark zurückgegangen und die Arbeitslosenquote bedrohlich angestiegen.[31] Die Gemeinde hatte einerseits beträchtliche Steuerausfälle, andererseits hohe Lasten durch Unterstützungsleistungen an Arbeitslose. Die Kasse war leer, und ein Ende war nicht abzusehen. Es wurde ein Wohlfahrtsausschuss gebildet, der die Ausgabe des Notgeldes organisierte. Ab Ende Juli 1932 gab die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Michael Unterguggenberger als Lohn der Gemeindeangestellten eigene sogenannte Arbeitswertscheine aus, den Wörgler Schilling. Die Scheine gab es in Nennwerten von 1, 2 und 5 Schilling. Insgesamt wurden 32.000 Not-Schilling aufgelegt, die Gemeinde, welche das Schwundgeld ausgab, hat allerdings nur insgesamt 8.500 Notschilling vom Ausschuss gekauft, wovon wiederum nur ca. 6.000 Schilling durchschnittlich im Umlauf waren. Allerdings wird angenommen, dass der tatsächliche Geldumlauf innerhalb der vierzehn Monate über 400 Mal stattfand.[32]
Die Arbeitswertscheine waren umlaufgesichertes Freigeld. Ideenlieferant war dabei die Freiwirtschaftslehre Silvio Gesells. Monatlich musste eine Marke zu einem Prozent des Nennwertes der Note gekauft und in ein dafür vorgesehenes Feld auf der Vorderseite des Geldscheins geklebt werden, um ihn gültig zu erhalten. Das Geld war durch Hinterlegung von Schillingen der Gemeinde bei der Wörgler Raiffeisenkasse gedeckt und gleichwertig an den Schilling gekoppelt. Mit diesen Scheinen konnten Gemeindesteuern bezahlt werden. Einheimische Geschäftsleute nahmen Freigeld in Zahlung.
Das Experiment war erfolgreich. Geldkreislauf und Wirtschaftstätigkeit wurden wiederbelebt, während das übrige Land tief in der Wirtschaftskrise steckte. Die Erfolge des Projektes konnten sich sehen lassen: Der Einnahmenrückstand wurde um 34 % verringert, der Abgabenrückstand konnte um über 60 % abgebaut werden. Weiters konnte eine Zunahme des Ertrages an Gemeindesteuern um 34 % und eine Zunahme der Investitionsausgaben der Gemeinde von etwa 220 % verzeichnet werden. Bis in die 1980er zeugte unter anderem die Aufschrift „mit Freigeld erbaut“ auf einer Straßenbrücke davon. In den vierzehn Monaten des Experiments sank die Arbeitslosenquote in Wörgl von 21 auf 15 Prozent ab, während sie im übrigen Land weiter anstieg.
Die positiven Auswirkungen führten dazu, dass der Modellversuch in der Presse als das „Wunder von Wörgl“ gepriesen wurde. Das Interesse daran stieg derart, dass über hundert weitere Gemeinden im Umkreis von Wörgl dem Beispiel folgen wollten. Auch im Ausland und in Übersee fand die Aktion starke Beachtung und Nachahmer. Aus Frankreich reiste der Finanzminister und spätere Ministerpräsident Édouard Daladier nach Wörgl, und in den USA schlug der Wirtschaftswissenschaftler Irving Fisher der amerikanischen Regierung – wenn auch vergeblich – vor, ein Wörgl-ähnliches Geld mit dem Namen Stamp Scrip zur Überwindung der Wirtschaftskrise einzuführen.
Allerdings erhob die Oesterreichische Nationalbank gegen die Wörgler Freigeld-Aktion vor Gericht erfolgreich Einspruch, weil allein ihr das Recht auf Ausgabe von Münzen und Banknoten zustand. Das Experiment von Wörgl und alle weiteren Planungen wurden verboten. Nach Androhung von Armeeeinsatz beendete Wörgl das Experiment im September 1933.
Der Verein „Unterguggenberger-Institut“ unter der Obfrau Veronika Spielbichler[33] hält das Erbe des Wörgler Geld-Experimentes wach und bringt historische Erfahrungen mit aktuellen Projekten zusammen. Gemeinsam mit dem Heimatmuseum und dem Stadtarchiv wird eine Ausstellung bereitgehalten. Zeitgemäße Lösungen rund um das Thema Komplementärwährung werden umfassend zusammengetragen und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
In den Jahren 1951 und 1983 erinnerten Freiwirtschaftskongresse in Wörgl an das Währungsexperiment, ebenso eine Tagung 1996. Das Jahr 2007 wurde von der Stadt Wörgl offiziell zum „Wörgler Freigeldjahr“ erklärt.[34] Ende März 2009 schlug Bürgermeister Abler wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise die Einführung einer Komplementärwährung nach historischem Vorbild vor.
- Arbeitsbestätigungsscheine
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1-Schilling-Schein mit am rechten Rand sichtbaren Klebemarken.
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Blauer 5-Schilling-Schein, ebenfalls mit Klebemarken.
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Roter 10-Schilling-Schein.
-
Einheitliche Rückseite mit Aufruf Unterguggenbergers, sich am Experiment zu beteiligen.
Politik
Bürgermeister
In den 40 Jahren des Bestehens als Marktgemeinde wurden elf Amtsperioden von acht verschiedenen Bürgermeistern bestritten.
Name | Amtszeit | Tätigkeit |
---|---|---|
Josef Steinbacher | 1911-1912 | E-Werk-Besitzer |
Franz Hörhager | 1912-1919 | Kaufmann |
Josef Loinger | 1919-1922 | Mechanikermeister |
Anton von Avanzini | 1922-1928 | Rechtsanwalt |
Josef Gollner | 1928-1931 | Kaufmann |
Michael Unterguggenberger | 1931-1934 | Bundesbahn Revident |
KR Martin Pichler | 1934-1935 | Schneidermeister |
KR Martin Pichler | 1935-1938 | Schneidermeister |
Josef Gollner | 1938-1939 | Kaufmann |
Johann Gschöpf | 1939-1945 | Angestellter |
KR Martin Pichler | 1945-1951 | Schneidermeister |
Acht Bürgermeister standen bis dato an der Spitze der Stadtgemeinde, wovon Fritz Aztl mit 17 Jahren Amtszeit am längsten die Geschicke der Stadt führen konnte. Kommerzialrat Martin Pichler gilt als Gründer der Stadtgemeinde Wörgl und war dreimal Bürgermeister, wobei er der letzte Bürgermeister der Marktgemeinde war und 1951 erstes Stadtoberhaupt Wörgls wurde. Die derzeitige Bürgermeisterin Hedwig Wechner von der SPÖ gewann am 28. März 2010 per Stichwahl gegen ihren Vorgänger Abler mit 2326 zu 2192 Stimmen. Somit steht erstmals in der Geschichte des Bezirkes Kufstein eine Frau an der Spitze einer Gemeinde.
Name | Amtszeit | Tätigkeit |
---|---|---|
KR Martin Pichler | 1951-1953 | Schneidermeister |
NR Johann Astl | 1953-1959 | Elektriker |
Ferdinand Mayr | 1959-1962 | Baumeister |
Rupert Hagleitner | 1962-1974 | Meldeamtsleiter |
Herbert Strobl | 1974-1980 | Stadtamtsleiter |
Fritz Atzl | 1980-1997 | Angestellter |
Arno Abler | 1997-2010 | Steuerberater |
Hedwig Wechner | seit 2010 | Hauptschullehrerin |
Gemeinderat
Der Stadtgemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern. Seit der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 besteht folgende Mandatsverteilung:
- 7 Bürgermeisterliste Arno Abler
- 3 Sozialdemokratische Wörgler Liste (SPÖ)
- 2 Unabhängiges Forum Wörgl – Liste Emil Dander
- 2 Wörgler Grüne (Grüne)
- 4 Freiheitliche Wörgler Liste (FPÖ)
- 3 Team Wörgl
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus fünf Mitgliedern und setzt sich aus folgenden Stadträten zusammen:
- Hedwig Wechner – Bürgermeisterin, Sozialdemokratische Wörgler Liste[35]
- Evelin Treichl – 1. Vizebürgermeisterin, Bürgermeisterliste Arno Abler (Vorsitz im Ausschuss für Soziales und Senioren)[36]
- Andreas Taxacher – 2. Vizebürgermeister, Team Wörgl (Vorsitz im Ausschuss für Stadtentwicklung)[37]
- Daniel Wibmer – Stadtrat, Bürgermeisterliste Arno Abler (Vorsitz im Ausschuss für Finanzen)[38]
- Mario Wiechenthaler – Stadtrat, Freiheitliche Wörgler Liste (Vorsitz im Ausschuss für Wirtschaft und Landwirtschaft)[39]
Partnerstädte
- Albrechtice nad Orlicí (Albrechtsdorf an der Adler) in Tschechien hat etwa 1000 Einwohner und liegt östlich von Königgrätz nahe der polnischen Grenze.
Bildung
Pflichtschulen
- Volksschule 1
- Volksschule 2
- Neue Mittelschule 1
- Neue Mittelschule 2 für Schüler aus Wörgl, Angath und Angerberg
Weiterführende Schulen
- Bundeshandelsschule (HAS)
- Bundeshandelsakademie (HAK)
- Bundesrealgymnasium (BRG)
- Tiroler Fachberufsschule Wörgl-Rotholz
- Fachschule für wirtschaftliche Berufe mit Haushaltungsschule
Sonstige Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen
- Polytechnische Schule
- Sonderpädagogisches Zentrum
- Landesmusikschule
- Volkshochschule
- Tagungshaus der Erzdiözese Salzburg
- Lernwerkstatt
- LEA Produktionsschule Unterland
- Schule für Erwachsenenbildung
Aufgrund dieser Fülle an Bildungseinrichtungen gilt Wörgl als Bildungsstadt im Tiroler Unterland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadtpfarrkirche Hl. Laurentius
→ Hauptartikel Stadtpfarrkirche Hl. Laurentius (Wörgl)
Die Pfarrkirche von Wörgl wurde in der römischen Zeit als kleine Kapelle auf einer Anhöhe, welche unter dem heutigen Bau kaum bemerkbar ist, errichtet. Im frühen Mittelalter entstand erstmals ein gemauerter Bau. Die einfachen Mauern schlossen eine Fläche von ca. 6x10 m ein. Im Jahre 1479 wurde eine neue Kirche im gotischen Stil errichtet. Bei dieser Kirche stand der Kirchturm an der Südseite. Diese Annahme wurde durch Ausgrabungen im Jahr 1961 bestätigt. Von einem Kufsteiner Maler wurden vier Altäre geschaffen von denen nur mehr die Wörgler Madonna erhalten blieb. Sie wird auf 1500 bis 1510 datiert, steht im Querschiff und ist der wertvollste Besitz der Kirche.
1607 wurde Wörgl zum Vikariat erhoben, 1748 beschloss man wegen der steigenden Dorfbevölkerung die Kirche im barocken Stil umzubauen und zu vergrößern. 1836 wurde das Dorfzentrum von Wörgl in Brand gesteckt. Die Flammen griffen schnell auf das Kirchendach über und in kurzer Zeit stand auch der Turm in Flammen. Dabei verbrannte der Glockenstuhl und die herabstürzenden Glocken spalteten das Turmgemäuer. Nach dem Flammeninferno war die Kirche eine Ruine und wenige Tage später stürzte auch das Gewölbe ein und zerstörte die gesamte Kircheneinrichtung. Binnen kurzer Zeit begann man mit dem Wiederaufbau der barocken Kirche im Ingenieurstil. Das Gotteshaus wurde nach hinten (Westen) verlängert und der Kirchturm im Norden an der Straße errichtet. Zum Bau wurden Steine aus der Umgebung, Ziegel aus Hopfgarten, Buntsandstein und Schaftenauer Tuffstein verwendet. Aufgrund der Straßenverbreiterung zwischen den beiden Weltkriegen verschwand der rund um die Kirche angelegte Friedhof, von dem noch die übrig gebliebenen Gedenktafeln an der Kirchenwand zeugen. Im Zweiten Weltkrieg entstand durch den Bombenhagel im Bahnhofsbereich auch an der Kirche beträchtlicher Schaden. Die alten Glocken mitsamt der großen Kaiserglocke verschwanden in den Schmelzöfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ein neuer Dachstuhl und neue Fenster eingebaut. Dabei errichtete man auch das Querschiff. Damit ist die Wörgler Kirche eines der größten Gotteshäuser im Tiroler Unterland. Das beachtliche Glockengeläute, bestehend aus fünf Kirchenglocken (mit einem Gesamtgewicht von 8781 kg) wurde von der Glockengießerei Oberascher in Salzburg gegossen. Mit einem Gewicht von über 3600 kg besitzt die Kirche auch die größte Glocke des Bezirks.
Nach dem 2. Vatikanischen Konzil 1961 wurden der wertvolle Hochaltar, sämtliche Kircheneinrichtungen sowie Gemälde und Fresken entfernt. 1976 bedurfte es einer Ausmalung, doch schon im Jahr 2000 musste das Kircheninnere erneut renoviert werden. Die heutige Kirche ist ca. 50 m lang und etwa 25 m breit; der Turm hat eine Höhe von 45 m. Neben der Kirche steht die ehemalige Totenkapelle oder Friedhofskapelle, die heute als Taufkapelle dient.
Kapellen im Stadtgebiet
- Taufkapelle (seit 1962, von 1620 bis 1962 Friedhofskapelle, seit 1912 mit Pfarrkirche verbunden)[40]
- Kapelle zum Hl. Kreuz (auch Gradlkapelle, erbaut 1777, 2004 abgerissen, Ersatz durch kunstvolles Kreuz und Andachtsraum (seit 2011 nicht mehr existent) im Einkaufszentrum M4)[41]
- Kapelle St. Maria (auch Toaglkapelle, 1800 erbaut)[42]
- Pinnersdorfer Kapelle (erbaut 1831)[43]
- Dallnkapelle (1889 bis 1890 an Wildschönauer Straße errichtet)[44]
- Herz-Jesu-Kapelle (auch Hauser Kapelle, größte Wörgler Wegkapelle, von 1896 bis 1898 errichtet)[45]
- Riedhartkapelle (erbaut 1900, Innsbrucker Straße)[46]
- Waldfriedhofkapelle (erbaut 1925)[47]
- Spitalskirche (erbaut 1930, 1946 nach völliger Zerstörung wieder errichtet, 1996 durch Bau des Gesundheitszentrums entfernt)[48]
- Kapelle Friedhof Süd[49]
- Andachts- und Gebetsraum im Seniorenheim Wörgl
Historische Bauernhöfe im Zentrum der Stadt
Bis vor wenigen Jahrzehnten bestand Wörgl noch aus zahlreichen Bauernhöfen. Im Zentrum (Bahnhofstraße, Josef-Speckbacher-Straße und insbesondere Kanzler-Biener-Straße u. a.) befinden sich noch einige in Betrieb befindliche Höfe mit hohem Alter und bilden einen starken Kontrast zu den Hochhäusern. Die Kanzler-Biener-Straße am Wörgler Bach, südlich der Innsbrucker Straße, bietet aufgrund der Fülle von Bauernhöfen einen Einblick in die Wörgler Vergangenheit. Zahlreiche Höfe fielen den beiden Weltkriegen und dem starken Wachstum seit der Stadterhebung 1951 zum Opfer.
Aus manchen Bauernhöfen entstanden beliebte Kutschenstationen, die sich zu den heutigen Gasthöfen der Stadt entwickelten. Auch das ehemalige Marktgemeindeamt und die Dorfbank befanden sich in einem Bauernhof, der auf dem heutigen zentralen Platz vor der Kirche stand. Im Stadtgebiet befinden sich noch manche Felder und Anger von alten Bauernhöfen, wie der bei kleineren Feierlichkeiten recht beliebte Gradlanger hinter der Landesmusikschule.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Seit 2003 gibt es Tirols größtes Erlebnisbad mit Saunalandschaft Wörgler Wasserwelt (WAVE). Es wurde im August 2005 durch ein Hochwasser schwer beschädigt.[50]
Am 23. Juni 2006 wurden die Wörgler Meilensteine eröffnet, welche eingelegt in die Gehsteige der Innenstadt, maßstabsgetreu auf ca. 1480 Metern (der Länge einer altrömischen Meile) einen Einblick in 304 der wichtigsten historischen Ereignisse der letzten 2000 Jahre geben. Beginn und Ende der Meile ist vor dem Eingang zum Hauptbahnhof.[51]
Sport
Bis zum beginnenden 20. Jahrhundert wurden im Raum Wörgl verschiedene volkstümliche Wettkämpfe, wie Ranggeln, Kegeln, Eisstockschießen, Pferderennen und Schießveranstaltungen durchgeführt. Mit Aufkommen des Deutschen Turnvereines wurden allerlei sportliche Disziplinen mit und ohne Gerät modern, besonders im Rahmen von Vereinsturnen wurden verschiedene neue Sportarten ausgeübt. Populär wurden im Sommer Schwimmen, Faustball, Fußball und Leichtathletik, im Winter Skifahren, Skispringen, Rodeln und Eislaufen. Außerhalb von Sportvereinen vergnügte sich die Bevölkerung zunehmend an Wandern, Skifahren, Schwimmen und Radfahren, wodurch in zahlreichen Tiroler Orten, wie auch in Wörgl die Anzahl der Touristen anstieg.
Bekannt wurde Wörgl als Winter- und Sommersportort durch ein 1909 erstelltes Werbeplakat, welches einen Schispringer über dem Ort zeigt und an zahlreichen Bahnhöfen Österreichs ausgehängt wurde. Am 10.Jänner 1909 fand in Wörgl das erste Wintersportfest mit Rodel-, Sprunglauf- und Schibewerben statt.
Trotz des Zusammenbruches der sportlichen Bestrebungen während des Ersten Weltkrieges, erholten sich die Vereine schnell und die Mitgliederanzahl stieg um ein Vielfaches. Aufgrund mangelnder Kapitale mussten während der Weltwirtschaftskrise mehrere Vereine verboten und aufgelöst werden. Erneut erlangte die Wörgler Sportwelt während des Zweiten Weltkrieges einen Zusammenbruch, welcher in den darauffolgenden Jahren durch den Bau neuer Anlagen wieder auflebte. [52]
Wichtige Wörgler Sportstätten[53]
- Schwimmbäder: Schwimmbad Wildschönauer Straße (1908 – 1927), Schwimmbad Augasse (1927 – 1967), Freibad Madersbacherweg (1967 – 2003), Hallenbad BRG Wörgl (1973 – 2001), Hallenbad und Freibecken Wörgler Wasserwelten (seit 2003)
- Sprungzentrum Wörgl (errichtet 1933, 1959, 1974/75, 1982/83 und 2006 – 2009 umgebaut bzw. erweitert)
- Sportanlage Madersbacherweg (errichtet 1963, Sanierung und Erweiterung mit einer Tribüne mit 600 Sitzplätzen und zwei Fußballfeldern sowie einer 400m-Laufbahn 1992 – 1994) mit einem der modernsten Boxtrainingszentren Österreichs, Stadion des SV Wörgl
- 8 Turnhallen (Dreifeldhalle im Pflichtschulzentrum, Zweifeldhalle im Bundesschulzentrum, Einfeldhalle in der Bundesfachschule, Gymnastikräume im Sonderpädagogischen Zentrum, in der Volksschule sowie in den drei Kindergärten der Stadt)
Im Stadtgebiet befinden sich weiters u.a. zehn Tennisspielfelder, drei Schießstände, eine Inline-Speedskating Anlage (auch Austragungsort internationaler Wettkämpfe des SC Wörgl), fünf Kegelbahnen und vierzehn Bowlingbahnen.
Die Sportvereine Wörgls sind hier aufgelistet: [4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Schwerpunkt der Stadt liegt im Bereich des regionalen Einzelhandels, wo alle wichtigen Handelsketten und Branchen vertreten sind. Die Wörgler Bahnhofstraße ist die zweitlängste Einkaufsstraße Tirols. Wörgl ist das wichtigste Handelszentrum im Tiroler Unterland. Zwischen 1991 und 2001 stieg die Anzahl der Arbeitsstätten in Wörgl von 574 auf 685 und die Zahl der Beschäftigten von 6.295 auf 7.445. Daher ist Wörgl auch eine der schnellst wachsenden Gewerbezentren Westösterreichs. Der Planungsverband „Wörgl und Umgebung“ liegt mit seiner Anzahl an Betrieben (31) in Tirol an vierter Stelle, die Verkaufsfläche erreicht mit 19.825 m² Platz Zwei nach Innsbruck. Die Verkaufsfläche je 1.000 Einwohner ist entsprechend hoch mit 645 m² (Stand: 2011).[54]
Der Gewerbepark vor den Toren der Stadt liegt unmittelbar an der Autobahn und wird im Endausbau auf rund 35 Hektar eine Heimat für klein- und mittelständische Unternehmen im Bereich von Produktion, Technologie und Logistik bieten. Wörgl ist auch Standort holzverarbeitender Industrie, einer der größten österreichischen Spanplattenhersteller betreibt ein Werk am Stadtrand. Der größte Tiroler Milchproduzent verlagerte zwischen 2007 und 2010 die Gesamtproduktion sowie den Unternehmenssitz von Innsbruck nach Wörgl. Der Ausbau des Werkes in Wörgl betrug 30 Mio. Euro.
Energieversorgung
Bereits 1898 wurde das erste Kraftwerk am Schluchtausgang des Müllnertales errichtet (heute KW Müllnertal). Das Wörgler Stromnetz setzt sich heute aus 59 km Mittelspannungs- und 129 km Niederspannungsnetz zusammen. Die Verteilung von jährlich etwa 60 GWh erfolgt mit fünf Umspannwerken und 59 Netzstationen. Derzeit erzeugen drei Kraftwerke 20.369 MWh und decken damit 36,1 % der elektrischen Energie ab. Die Differenz auf den Gesamtverbrauch beträgt 36.192 MWh (63,9 %) und wird von der TIWAG zugekauft.[55]
Wörgl verfolgt seit 2007 gemeinsam mit den Wörgler Stadtwerken das Ziel, bis 2025 bis auf den öffentlichen Verkehr energieautark zu werden. Ende 2010 wurden in der Stadt über 40 Photovoltaikanlagen mit einer Modulfläche von etwa 2.400 m² und einer Gesamtleistung von rund 300.000 kWh gezählt. Dies entsprach rund 10 % der gesamten in Tirol installierten Kapazität. Seit 2008 werden auf öffentlichen Bauten (Kindergarten, Kompostieranlage, Volksschule, Umspannwerk, etc.) CO2 einsparende Anlagen errichtet. Aus der Bundesförderung 2009 flossen 165.000 für 14 Neuanlagen nach Wörgl. Für 2010 konnten 20 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 120.000 Euro eingebracht und zwischenzeitlich eine Förderzusage erreicht werden. Somit gab es im privaten Bereich bis Ende 2010 rund 40 Anlagen mit 1.250 m² PV-Fläche. Derzeit werden durch die Anlagen über 260 Tonnen CO2 eingespart.
Energieanlagen in Wörgl:[56]
- Kraftwerk Müllnertal: Im Müllnertal wird der Wörgler Bach durch eine 18 m hohe Talsperre mit einem Fassungsvermögen von etwa 22.000 m³ gestaut und mittels einer Druckrohrleitung (Ausbaufallhöhe 102 m, Ausbauwassermenge 950 l/s) in die am Schluchtausgang befindliche, 1898 als das erste Wörgler Kraftwerk errichtete und 1957 umgebaute Anlage eingespeist. Die Leistung des Speicherkraftwerks entspricht etwa 900 kW. Pro Jahr werden etwa 3,2 GWh erzeugt, womit ca. 850 Haushalte versorgt und rund 3.000 Tonnen CO2 eingespart werden können.
- Kraftwerk Kelchsau-Zwiesel: 1967 wurde in der Kelchsau (Marktgemeinde Hopfgarten im Brixental) ein Laufkraftwerk mit Tiroler Wehr (Wassereinzug über einen Sommer- bzw. Wintereinlauf) eröffnet. Die Ausbaufallhöhe beträgt 217 m, die Ausbauwassermenge 1.400 l/s und die Kraftwerksleistung 2.230 kW. Die jährlich erzeugte Energie von etwa 16,4 GWh reicht für ca. 4.400 Haushalte und ermöglicht eine CO2-Einsparung von rund 14.100 Tonnen. Der Anteil der Anlage an der Eigenstromerzeugung beträgt derzeit ca. 85 %.
- Kraftwerk Kelchsau-Ehreit: Das erst 2005 eröffnete Laufkraftwerk besitzt eine Ausbaufallhöhe von 98 m und eine Ausbauwassermenge von 2.200 l/s, die Kraftwerksleistung beträgt 1.680 kW. Durch die pro Jahr erzeugten rund 11,3 GWh können rund 3.000 Wörgler Haushalte versorgt und weitere 10.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
- Trinkwasserkraftwerke Hennersberg: Kraftwerk 1 wurde 1990 eröffnet, Kraftwerk 2 folgte im Juni 2010. Beide Kraftwerke erzeugen ihre Energie über das Gefälle der Trinkwasserleitung und sind auf eine Wassermenge von etwa 20 bis 30%nbsp;l/s ausgelegt. Zusammen erzeugen sie jährlich etwa 420.000 kWh, können mehr als 100 Haushalte versorgen und vermeiden eine CO2-Emission von 360 Tonnen.
- Photovoltaikanlage Mitterhoferweg: Im Oktober 2008 wurde diese Anlage mit einer Leistung von 5,15 kWp auf dem Dach des umgebauten Kindergarten errichtet und spart mit seiner jährlich erzeugten Energie von 5.150 kWh etwa 4 Tonnen an CO2-Emissionen ein.
- Photovoltaikanlage Kreisverkehr Werlberger: Ebenfalls im Oktober 2008 wurde das "Wahrzeichen der Energiemetropole Wörgl" im Kreisverkehr am Ostausgang der Stadt errichtet. Die der Sonne folgende Anlage besitzt eine Leistung von 7,6 kWp und spart somit jährlich durch die Erzeugung von etwa 10.600 kWh rund 9 Tonnen CO2 ein.
- Sonnenkraftwerkspark: Durch eine sogenannte "Wörgler Sonnenscheinaktion" der Stadtwerke, kann sich die Bevölkerung mit dem Kauf von Sonnenscheinen an "Sonnenkraftwerkparks" beteiligen. Der im Oktober 2010 eröffnete Kraftwerkspark I ist ein aus drei PV-Anlagen bestehendes Solarkraftwerk und schafft eine Leistung von 87 kWp. Derzeit entsteht ein zweiter Kraftwerkspark, der ebenfalls aus drei PV-Anlagen besteht und eine Leistung von 94 kWp vorzuweisen hat. Aufgrund des großen Erfolges der Aktion, ist ein dritter Park in Planung.[57]
- TIWAG-Ökostromkraftwerk Bruckhäusl: 2011 wurden an der Brixentaler Ache zwei über 100 Jahre alte Kraftwerke durch eine neue Kraftwerksstufe ersetzt. Das neue Kraftwerk verdoppelt mit 15,8 GWh die bisherige erzeugte Energiemenge der beiden alten Anlagen. Um die Kaplanturbine in Bruckhäusl versorgen zu können, wurde eine 2,2 km lange Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von 2,4 m von der Wehranlage bis zum Kraftwerk verlegt. Die Hauptturbine besitzt eine Bruttofallhöhe von ca. 29 m und eine Ausbauwassermenge von 12.000 l/s. Die mit einem Schlauchwehr ausgestattete Wehranlage besitzt drei Entsandungskammern und ein eigens für die Restwassermenge (etwa 5.000 l/s) konzipiertes Dotierkraftwerk. Mit dem Kraftwerk können etwa 4.000 Haushalte versorgt werden. Das Einzugsgebiet des Kraftwerkes beträgt 296,7 km².[58]
- Derzeit ist ein weiteres Kraftwerk an der Brixentaler Ache im Bereich Egerndorf geplant. Dabei soll am Westrand von Bruckhäusl eine neue Wehranlage mit zwei im Hochwasserfall einklappbaren Stauklappen, vier Entsandungskammern und einen öffentlich zugänglichen Steg errichtet werden. Auch hier ist für das Wasser, welches vom Wehr wieder in das Flussbett rückgeführt wird (etwa 4.000 l/s) eine Dotationsturbine vorgesehen. Vom Wehr aus führt eine 1,43 km lange Druckrohrleitung mit einem Durchmesser von 2,8 m bis zum Maschinenhaus mit dessen Kaplan-Rohrturbine. Dort ist ein öffentliches "Schaukraftwerk" vorgesehen, die Wasserrückgabe in die Ache erfolgt über einen rund 60 m langen naturnahen Wasserlauf. Das Kraftwerk soll jährlich insgesamt etwa 9 GWh erzeugen, die Ausbauwassermenge der Hauptturbine liegt bei 13.000 l/s. Durch das Einspeisen der erzeugten elektrischen Energie in das Wörgler Stromnetz, werden etwa 3.700 Tonnen an CO2 gegenüber der Einspeisung von EU-Strom eingespart. Die Bruttofallhöhe der Hauptturbine soll 17 m, die der Dotationsturbine 4,2 m betragen. Das Einzugsgebiet des geplanten Kraftwerkes soll 322,3 km² betragen.[59][60]
Wasserversorgung
Die Wörgler Bevölkerung wird seit 1899 durch ein öffentliches Netz versorgt. Zusätzlich zu den Sonnbergquellen kamen 1927 die Oberauer Quellen (Gemeinde Wildschönau) zum Hochbehälter Hennersberg 1 und 1954 die Quelle Pinnersdorf (Wörgl Boden) zum neuen Hochbehälter Hennersberg 2 hinzu. In den 1970er Jahren erfolgte die Errichtung des Trinkwasserpumpwerkes Lahntal mit einer Fördermenge von max. 100 l/s, welcher 2/3 der Versorgung sicherstellen konnte. Aufgrund des am Pumpwerk befindlichen und wachsenden Gewerbegebietes, folgte 1998 und 2000 eine Neuerrichtung von zwei Tiefbrunnen in Lahntal, welche somit den Großteil des Trinkwasserbedarfes abdecken.
Um den durchschnittlichen Tagesverbrauch von ca. 4.000 m³ im Winter und 5.000 m³ im Sommer versorgen zu können, werden jährlich rund 1,3 Millionen m³ gefördert. Um dies zu bewerkstelligen, befinden sich je drei Quellfassungen, Tiefbrunnenanlagen und Hochbehälter - mit einem Speichervolumen von etwa 2.700 m³ - und zwei Druckerhöhungsanlagen in Wörgl. Die Verteilung des 9 bis 10 °C kalten Wassers erfolgt über ein etwa 60 km langes Leitungsnetz mit einem Betriebsdruck von 5 bis 6 Bar.[61]
Wasserentsorgung
Das Abwassernetz setzt sich aus ca. 55 km Sammelkanäle und ca. 10 km Hausanschlusskanäle sowie vier Kanalpumpwerke und drei Regenüberlaufbecken zusammen, die Anschlussdichte beträgt 96 %. Die gesammelten Abwässer werden der Verbandkläranlage Wörgl - Kirchbichl und Umgebung zugeleitet.[62]
Abfallentsorgung
Der Bevölkerung steht hinter der Stadtfeuerwehr ein öffentlicher Recyclinghof zur Verfügung. Die Sammelstelle öffnet dienstags, freitags und an jedem ersten Samstag im Monat. Nördlich der Stadt befindet sich ebenfalls eine Kompostieranlage, wo Bioabfälle, Sträucher und Baumschnitt abgegeben werden können.[63]
Gasversorgung
Im Norden der Stadt teilt sich die Hauptleitung (DIN 400) aus dem Brixental in eine Hauptleitung in Richtung Kufstein und eine Hauptleitung in Richtung Innsbruck/Oberland. Dadurch kann Wörgl als Drehscheibe der Tiroler Erdgasversorgung angesehen werden. Die Stadt selbst wird von drei Reduzierstationen mit einer das Stadtgebiet durchquerenden Stichleitung (DIN 200) aus versorgt. Zudem befindet sich auch eine Erdgastankstelle in der Stadt.[64]
Tourismus
Der Tourismus ist in Wörgl im Gegensatz zu den touristisch sehr stark ausgeprägten Nachbarorten Söll, Hopfgarten oder Wildschönau, kaum vorhanden. Die Nächtigungszahlen im Winter 2011/2012 entsprachen weniger als ein Neuntel derer von Söll bzw. ein Elftel derer der Wildschönau, wobei auch die Anzahl der Hotels bzw. Pensionen mit den genannten Gemeinden kaum vergleichbar ist. Im Winter 2011/2012 war die Übernachtungszahl mit ca. -3 % rückläufig.[65] Vor dem Ersten Weltkrieg warb Wörgl hauptsächlich als „Luftkurort“, auch die schnelle Erreichbarkeit mit der Eisenbahn war begünstigend. Der Markt konnte auch etliche Wandertruppen mit der nahe gelegenen Hohen Salve oder dem damals noch touristisch unberührtem Hochtal der Wildschönau locken. Die Errichtung der Schipiste am Hennersberg sowie der Sprungschanze lockte weitere Gäste. Mit dem Aufkommen des Tourismus im Brixental, Sölllandl und Wildschönau sank die touristische Attraktivität der Stadt. Heute erfreut sich Wörgl bei den Wintertouristen der Beliebtheit als Einkaufsstadt.
Feuerwehr
Aufgrund der großen Brandkatastrophen von 1836 und 1851 wurde der Ruf in den beiden Wörgler Gemeinden nach einer gemeinsamen Feuerwehr laut. Daher wurde am 5. Oktober 1876 die Freiwillige Feuerwehr gegründet, womit sie die fünftälteste Feuerwehr im Bezirk ist. Die erste Drehleiter mit Feuerlöschern wurde um 1943 angeschafft, der erste Tankwagen kam 1963 dazu, diese blieben sehr lange im Einsatz. 1994 kam ein Tanklöschwagen TLFA-3000 dazu, welcher 2007 zu einem Tunnellöschfahrzeug umgebaut wurde. 1998 hatte das Rüstlöschfahrzeug den ersten Einsatz. Danach kamen weitere Fahrzeuge hinzu, schweres Rüstfahrzeug (2001), Kleinlöschfahrzeug (2001), Großtanklöschfahrzeug (2004), Versorgungsfahrzeug (2006), Kommando-Pkw (2007), Mannschaftstransportfahrzeug (2007), zuletzt (2011) kam die Drehleiter mit 32 Metern Rettungshöhe dazu. Nachdem sich das Feuerwehrhaus (vormals „Spritzhütte“) seit 1855 an der Bahnhofstraße befand, wurde mit dem Neubau des heutigen Feuerwehrhauses in der Michael-Pacher-Straße 1974 begonnen, die Einweihung erfolgte am 29. Juni 1975. Die Freiwillige Feuerwehr Wörgl besteht aus ca. 110 Aktive-, ca. 25 Reserve- und etwa 6 Jungfeuerwehrmitglieder.[66][67]
Rotes Kreuz Wörgl
Neben der Wörgler Schützengilde gilt das Rote Kreuz Wörgl als einer der ältesten Vereine der Stadt. Unter Mithilfe des damaligen Bürgermeisters Steinbacher und des Pfarrers, wurde 1905 der „Männer- und Frauenzweigverein vom Roten Kreuz“ mit 24 Mitgliedern gegründet. Mit der Verleihung des Öffentlichkeitsrechts an das Krankenhaus Wörgl, bekam die freiwillige Rettungsorganisation 1909 eine überörtliche Funktion. 1913 wurde das erste Rettungsfahrzeug seiner Bestimmung übergeben. Nach dem Ersten Weltkrieg erlitt das Rettungswesen einen starken Zusammenbruch, es bestand zudem nur mehr aus drei Mitgliedern. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein verhängtes Nachtfahrverbot nicht akzeptiert, wodurch es zur Auflösung der Ortsstellung und der Gründung zur „Freiwilligen Rettungsgesellschaft Wörgl“ kam. 1980 bestand sie aus sechs Freiwilligen und einem Rettungsfahrzeug, am 1.Juli 1985 wurde sie nach jahrzehntelangem Bemühen der Bezirksstelle Kufstein unterstellt. Die Ortsstelle Wörgl umfasst heute die Bereiche Rettungsdienst, betreuter Fahrdienst, Schnelleinsatzgruppe bei Großunfällen und Katastrophen (SEG), Krisenintervention, Besuchsdienst, Mediatoren, Tafel (Lebensmittelausgabe an Bedürftige), Kleiderladen und Warenhaus. Die Ortsstelle Wörgl besteht somit aus neun Bereichen und etwa 140 ehrenamtlichen Mitgliedern.[68][69]
Verkehr
Eisenbahnknotenpunkt
Schon seit Urzeiten gilt Wörgl als wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Könige und Kaiser reisten ebenso wie alle anderen Reisenden nach Italien oder Deutschland entlang der Hauptstraße im Tiroler Inntal durch den Ort. Es wurden regelmäßige Kutschenfahrten nach Kufstein, Innsbruck oder Schwaz angeboten, die Reisezeit nach Innsbruck lag damals jedoch aufgrund der langen Aufenthaltszeiten in den Stationsorten noch bei etwa 10 Stunden.
Mit der Eröffnung der k.k. Nordtiroler Staatsbahn (Eisenbahnstrecke Innsbruck – Wörgl – Kufstein – Rosenheim – München) am 24. November 1858 von Seiner Majestät Kaiser Franz Joseph I. verkürzte sich die Reisezeit in die Landeshauptstadt auf "nurmehr" 4 Stunden. Mit der Eröffnung der Gisela- oder Brixentalbahn (Salzburg – Bischofshofen – Zell am See – Kitzbühel – Wörgl) im Jahre 1875 wurde Wörgl der erste Eisenbahnknoten Westösterreichs. Der heutige Wörgler Hauptbahnhof ist ein Schnellzug-, ICE- und ÖBB-Rail-Jet-Halt an der ÖBB-Westbahn (Teilstück Unterinntalbahn) und der Salzburg-Tiroler-Bahn. Weiters ist die Stadt über die Linien , und der S-Bahn Tirol an die Landeshauptstadt angebunden (Reisezeit 1/2 bis 1 Stunde). Am Bahnhof Wörgl Terminal Nord befindet sich eine stark frequentierte LKW-Verladestelle für die Rollende Landstraße (RoLa) mit dem benachbarten Frachtenbahnhof, wo auch mittelfristig die neue Personenhaltestelle Wörgl West – Terminal errichtet wird. Der Wörgl Terminal Nord wird derzeit wesentlich vergrößert, um den gestiegenen Anforderungen insbesondere des RoLa-Verkehrs nachkommen zu können. Eine weitere Eisenbahnstation auf Wörgler Stadtgebiet ist Wörgl Süd – Bruckhäusl, vormals Bruckhäusl bzw. Söll – Leukental. Wörgl Terminal Süd ist ein reiner Lokomotivwechsel-, Verschub- und Abstellbahnhof ohne Personenverkehr oder Güterverlademöglichkeiten. Der Bahnhof Wörgl Kundl liegt auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Kundl, die dortige Personenhaltestelle heißt „Kundl“.
Im Jahr 2008 wurde unter dem Motto „150 Jahre Eisenbahn in Wörgl“ ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm absolviert und im August ein großes Eisenbahnfest gefeiert.
Straßenknotenpunkt
Wörgl ist nicht nur für den Schienen-, sondern auch für den Straßenverkehr ein äußerst wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Im Zentrum der Stadt treffen die B 171 Tiroler Straße, welche von Innsbruck über Schwaz und Rattenberg nach Kufstein verläuft auf die L 3 Wildschönauer Straße, welche in das Hochtal der Wildschönau führt. Die B 170 Brixentalstraße begann ebenfalls im Ortszentrum, bis die Umfahrung Bruckhäusl am 26. November 2007 eröffnet wurde. Heute führt sie vom Ende der Umfahrung Bruckhäusl in Wörgl Boden in das Brixental nach St. Johann in Tirol bzw. Kitzbühel. Die Bauarbeiten an der seit mehreren Jahren vorgesehenen Nordtangente Wörgl, welche als Entlastung der Stadt mit der zusätzlichen Autobahnanschlussstelle Wörgl Mitte dienen sollte, schreiten kaum mehr voran.
Der überregionale Verkehr führt seit 1972 über die A 12 Inntalautobahn von Innsbruck nach Kufstein auch an Wörgl vorbei. Dabei wurde der größte Verteilerknoten der A 12 Wörgl Ost errichtet, welcher jedoch erst 2007 mit der Umlegung der B 178 Loferer Straße durch die Umfahrung Bruckhäusl voll ausgebaut wurde. Somit wurde wiederum ein Knotenpunkt für den überregionalen Verkehr geschaffen. Weiters befindet sich noch die Anschlussstelle Wörgl West am Westrand, welche die auch die Gemeinden Kundl und Breitenbach am Inn versorgt.
Innerstädtischer und regionaler ÖPNV
Das Projekt startete 1993 testweise mit einer Linie und wurde daraufhin 1994 auf drei Linien erweitert. Heute wird der innerstädtische öffentliche Personennahverkehr mit fünf Citybuslinien bedient, die ausgenommen der Linie 4 im Halbstundentakt verkehren[70]:
- Linie 1 versorgt den östlichen Stadtbereich (Hauptbahnhof – Riederkogel)
- Linie 2 versorgt den süd-östlichen Bereich (Hauptbahnhof – Bodensiedlung)
- Linie 3 bedient den westlichen Stadtbereich (Hauptbahnhof – Lahntal)
- Linie 4 bedient das Stadtgebiet im Osten, Süden und Westen und verkehrt somit als einzige Linie im Ganzstundentakt.
- Linie 5 versorgt seit 2009 das zentrale und nördliche Stadtgebiet (Söcking bis Pflichtschulzentrum)
Die Regiobuslinien bedienen von Wörgl Hauptbahnhof aus die Orte Kundl, Breitenbach, Kirchbichl und Itter.
Persönlichkeiten
Bekannte Wörgler Persönlichkeiten sind bzw. waren:
- Therese Mölk (1872-1958), Begründerin von MPreis, der größten Lebensmittelkette Tirols
- Michael Unterguggenberger (1884-1936), Bürgermeister und Initiator des weltweit beachteten Wörgler Freigeldexperiments
- Franz Schunbach (1898-1981), Maler
- Hans Hömberg (1903-1982), deutscher Filmschaffender, Dramatiker, Hörspielautor und Romanschriftsteller
- Franz Albert (* 6. Jänner 1931), Autorennfahrer
- Josef Lackner (1931-2000), Architekt
- Reinhard Furrer (1940-1995), deutscher Astronaut während der D1-Mission 1985
- Arnold Klotz (* 5. August 1940), österreichischer Stadtplaner und ehem. Vizerektor für Infrastruktur der Universität Innsbruck
- Hans Peter Haselsteiner (* 1. Februar 1944), Bau-Tycoon und Politiker
- Heinz Zak (* 23. März 1958), Extrembergsteiger und Fotograf
- Gerhard Berger (* 27. August 1959), erfolgreicher Formel-1-Fahrer und ex-Chef des Rennstalls Toro Rosso
- Stefan Horngacher (* 20. September 1969), erfolgreicher Skispringer
- Richard Kitzbichler (* 12. Jänner 1974), österreichischer Fußballspieler
- Florian Sturm (* 6. Mai 1982), Fußballspieler
- Schneidermeister Böck, der unfreiwillig im Wörgler Bach baden ging und dadurch angeblich die Vorlage zum dritten Streich in Max und Moritz von Wilhelm Busch lieferte. Die Brücke gibt es übrigens heute noch.
Panorama
Literatur
- Günter Baumgart: Kein Wunder in Wörgl. In: Provokant. 1, 2008, ISSN 1868-0321.
- Adriane Gamper, Hannes Dabernig, Arno Abler: Wörgl – Die Stadt im Portrait. Eigenverlag, Wörgl 2007.
- Gerhard Oberkofler: Februar 1934. Die historische Entwicklung am Beispiel Tirols. Sozialistische Partei Österreichs – Landesorganisation Tirol, Innsbruck 1974.
- Gebhard Ottacher: Der Welt ein Zeichen geben. Das Freigeldexperiment von Wörgl/Tirol 1932/33. Verlag für Sozialökonomie Gauke GmbH, Kiel 2007, ISBN 978-3-87998-450-3.
- Fritz Schwarz: Das Experiment von Wörgl. Genossenschaft Verlag Freiwirtschaftlicher Schriften, Bern 1951 (Überarbeitete Neuauflage. Synergia, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-9810894-5-5).
- Michael Unterguggenberger: The End Results of the Woergl Experiment. In: Annals of Collective Economy. = Anales de la Economia Colectiva. = Annalen der Gemeinwirtschaft. Bd. 10, Nr. 1, 1934, S. 60–63, doi:10.1111/j.1467-8292.1934.tb00437.x, online.
- Andreas Wehrheim, Peter Zimmermann: „Der Schatz von Wörgl“. Michael Unterguggenberger und das Freigeldexperiment. Holzhof-Verlag, Dresden 2009, ISBN 978-3-939509-94-3 (Comic).
- Thomas Wendel: Der Geldzauberer. Geschichte des Wörgler Geldexperiments. In: brand eins. 9, 2003, ISSN 1438-9339.
- Josef Zangerl (Hrsg.): Wörgl, ein Heimatbuch. Eigenverlag, Wörgl 1998, ISBN 3-9500531-0-7.
Einzelnachweise
- ↑ Ortsverzeichnis 2001 – Tirol (S. 111)
- ↑ Biotopinventar, Biotopnummer 3627-102/56, Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz
- ↑ "Wörgl, die Stadt im Portrait", Die unechte Zweite
- ↑ Georg Mutschlechner, Die Gegend von Wörgl - geologisch betrachtet. In: Wörgler Rundschau vom 25.August 1976
- ↑ Georg Mutschlechner, Die Gegend von Wörgl geologisch betrachtet. In: Wörgler Heimatbuch S. 37ff
- ↑ Bevölkerungsstand und -struktur 1. Jänner 2012 (PDF-Datei; 9 kB)
- ↑ Volkszählung 2001, Wohnbevölkerung nach Bildung, Familien und Haushalte (PDF-Datei; 10 kB)
- ↑ Volkszählung 2001 Stadtgemeinde Wörgl; Volkszählung 2001 Demographische Daten (Statistik Austria) (PDF-Datei; 10 kB)
- ↑ Volkszählung 2001, Wohnbevölkerung nach Bildung, Familien und Haushalte (PDF-Datei; 10 kB)
- ↑ http://www.statistik.at/blickgem/vz1/g70531.pdf Bevölkerungsentwicklung Wörgls seit 1869
- ↑ L. Franz, Aus Wörgls vor- und frühgeschichtlicher Zeit. In: Wörgler Heimatschriftchen II (Wörgl 1951), 5-22
- ↑ Leonhard Franz - Wörgler Heimatschriftchen II. - Von der Besiedelung
- ↑ Willibald Hauthaler, Salzburger Urkundenbuch, Bd. 1, Salzburg 1910, n. 150
- ↑ Hans Gwiggner, Vom Landmarchbachl bis Grueb im Lahntal - Eine Haus- und Höfechronik. In: Wörgler Heimatbuch, S. 70
- ↑ "Wörgler Dorfbrief" von 1609, ediert von Ignaz V. Zingerle und K. Theodor v. Inama-Sternegg, Die Tirolischen Weisthümer, I. Theil, Wien 1875, S. 71
- ↑ Herbert Werlberger, Entwicklung der Wirtschaft in Wörgl - Postwesen. In: Wörgler Heimatbuch, S. 232
- ↑ Wörgler Heimatbuch, S. 16, Robert Ritter v. Srbik, Archiv f. österr. Geschichte, Bd. 122/2, Wien 1961, S. 43
- ↑ Wörgler Heimatbuch, S.17, W. A. Bauer u. O. E. Deutsch, Mozart – Briefe und Aufzeichnungen, n. 147, 238, 240, 241, 264, 282
- ↑ Wörgler Heimatbuch, Jahre voller Sorge: 13. Mai 1809, S. 291 ff.
- ↑ Gesetz- und Verordnungsblatt f. Tirol und Vorarlberg 1863, Nr. 85, S.76 und 1864, Nr. 18, S. 266
- ↑ Gesetz- und Verordnungsblatt f. Tirol und Vorarlberg 1911, Nr. 18, S. 49
- ↑ Vereinigung der beiden Wörgler Gemeinden
- ↑ Gerhard Oberkofler: Februar 1934 – Die historische Entwicklung am Beispiel Tirols, S. 88ff
- ↑ Josef Riedmann, Das Bundesland Tirol 1918-1970. In: Geschichte des Landes Tirol, Band 4/II, Bozen 1988, S. 862
- ↑ Leo Unterrichter, Die Luftangriffe auf Nordtirol im Kriege 1939-1945. In: Veröffentlichungen des Museums Ferdinandeum Band 27/29, Innsbruck 1949, S. 555-581, bes. 573 und 578
- ↑ Wörgler Heimatbuch, Der Zweite Weltkrieg, S.317, 318
- ↑ Josef Zangerl, Die politische Entwicklung Wörgls - Stadterhebung 1951. In: Wörgler Heimatbuch, S. 152 ff
- ↑ [1] Ausführlicher Bericht der Ereignisse während des Jahrhunderthochwassers 2005 in Wörgl
- ↑ [2]
- ↑ Wörgler Heimatbuch S.14, Salzburger Urkundenbuch 1910, Archiv-Berichte aus Tirol, Wien 1912, Kirchenarchiv Bad Häring, Staatsarchiv München
- ↑ Die Zeit: Das Wunder von Wörgl
- ↑ Das Experiment von Wörgl - Fritz Schwarz
- ↑ Vorstand des Unterguggenberger Instituts
- ↑ Wolfgang Broer: Schwundgeld. Michael Unterguggenberger und das Wörgler Währungsexperiment 1932/33. Studienverlag Wien, Innsbruck, Bozen 2007
- ↑ Homepage der Stadt Wörgl – Bürgermeisterin Hedwig Wechner
- ↑ Homepage der Stadt Wörgl – Evelin Treichl
- ↑ Homepage der Stadt Wörgl – Andreas Taxacher
- ↑ Homepage der Stadt Wörgl – Daniel Wibmer
- ↑ Homepage der Stadt Wörgl – Mario Wiechenthaler
- ↑ Beschreibung und Bilder der Taufkapelle
- ↑ Beschreibung und Bilder der ehem. Gradlkapelle und des ehem. Andachtsraumes im M4
- ↑ Beschreibung und Bilder der Toaglkapelle
- ↑ Beschreibung und Bild der Pinnerdorfer Kapelle
- ↑ Beschreibung und Bild der Dallnkapelle
- ↑ Beschreibung und Bilder der Hauser Kapelle
- ↑ Beschreibung und Bild der Riedhartkapelle
- ↑ Beschreibung und Bilder der Waldfriedhofkapelle
- ↑ Beschreibung und Bild der ehem. Spitalskirche
- ↑ Beschreibung und Bild der Kapelle Friedhof Süd
- ↑ Pressebericht von der Neueröffnung der Wasserwelt
- ↑ Meilensteine
- ↑ Wörgler Sportgeschichte
- ↑ Die Wörgler Sportstätten
- ↑ Die Grundversorgung der Tiroler Bevölkerung 2011 (PDF-Datei; 4,7 MB)
- ↑ Stadtwerke Wörgl - Strom
- ↑ Stadtwerke Wörgl - Wasserkraft
- ↑ Folder zur Sonnenscheineaktion (PDF-Datei; 2,49 MB)
- ↑ Informationen über das Kraftwerk Bruckhäusl
- ↑ Bericht zum Kraftwerk Egerndorf
- ↑ Infoseite Kraftwerk Egerndorf
- ↑ Stadtwerke Wörgl - Wasser
- ↑ Stadtwerke Wörgl - Abwasser
- ↑ Stadtwerke Wörgl - Abfall
- ↑ Das Hauptnetz der Tiroler Gasversorgung ist unter diesen Link ersichtlich: [3]
- ↑ Tourismus im Winter 2011/2012 (PDF-Datei; 754 kB)
- ↑ Feuerwehr Wörgl
- ↑ Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Wörgl
- ↑ Wörgler Stadtmagazin Jänner 2013 (Bericht über Rotes Kreuz auf S. 26) (PDF-Datei; 7,8 MB)
- ↑ Adolf Hartmann – Wörgler Heimatbuch „Krankenhaus, Sozial- und Rettungwesen
- ↑ Fahrpläne der 5 Citybuslinien
Weblinks
- Commons: Wörgl – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Webpräsenz der Stadt Wörgl
- 70531 – Wörgler Schwundgeld. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Wörgl Gigapixel Panorama (11.000 Megapixel)