Arendsee (See)

See in Sachsen-Anhalt
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Der Arendsee ist ein See im Norden des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt, also in der Region Altmark. Als nächster größerer Ort ist die direkt am Südufer liegende Stadt Arendsee zu nennen. Das Gewässer befindet sich 23 Meter über dem Meeresspiegel (NN), hat eine Wasserfläche von 5,115 Quadratkilometern (= 511,5 Hektar), eine mittlere Tiefe von 29 Metern und eine maximale Tiefe von knapp 50 Metern. Es ist damit der größte natürliche See in Sachsen-Anhalt und einer der tiefsten Seen Norddeutschlands. Der tiefste Punkt des Grundes ist 27 Meter unter dem Meeresspiegel zu verorten. Das Bundesumweltministerium gibt ein Gesamtvolumen von 0,147 Mrd. Kubikmetern (umgerechnet: 1,47 Billionen Litern) Wasser an und qualifiziert den Arendsee als nährstoffreich bzw. -belastet (beispielsweise mit einem relativ hohen Gesamtphosphorgehalt von rund 90 µg/l).[1]

Blick durchs westliche Ufergehölz
Datei:Arendsee (Altmark)-pt.png
Lage des Arendsees
Datei:Arendsee.jpg

Das Gewässer befindet sich direkt über dem Dom eines Salzstockes und ist durch mehrere Einbrüche der Steinsalzformationen in Folge von Grundwasserablaugung und anschließende Einstürze des Deckgebirges (in historischer Zeit in den Jahren 822 und 1685) in seiner heutigen Form entstanden. Es ist als Erdfallsee (auch: wassergefüllte Einsturzdoline oder Subrosionswanne) anzusprechen und dabei der größte seiner Art in Norddeutschland. Beim kleineren Einbruch des Jahres 1685 versank die Mühle des Ortes Arendsee im Wasser, dessen Fläche sich bei diesem Ereignis um 20 Hektar vergrößert haben soll.

Am West-, Süd- und Ostufer fällt das Profil recht steil ab und erreicht schon bald die Tiefenlinie von 20 Metern. Nur an der Nordseite bestehen ausgedehntere Flachwasserbereiche, so dass sich hier großflächige Röhrichte etablieren konnten. Nennenswerte oberflächliche Zu- und Abflüsse sind am See nicht vorhanden.

An seinem Ufer lebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts der umstrittene Freigeist, "Naturmensch" und Visionär Gustav Nagel, ein Sohn des Ortes.

Der Arendsee gehört zur Naturräumlichen Haupteinheit "D29 Wendland und Altmark" und hierbei den südöstlichen Abschluss der Untereinheit "Lüchower Niederung".

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.bmu.bund.de

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