Ein Klingeltransformator ist ein Transformator, der eine Sicherheitskleinspannung zum Betrieb von Türsignalanlagen (Klingel, Summer oder Gong) erzeugt und dauernd an die Netzspannung angeschlossen ist.

Gemäß DIN EN 61558-2-8:2011-03 bzw. VDE 0570-2-8:2011-03 (Sicherheit von Transformatoren, Drosseln, Netzgeräten und entsprechender Kombinationen - Teil 2-8: Besondere Anforderungen und Prüfungen an Transformatoren und Netzgeräten für Klingeln und Läutewerke) müssen Klingeltransformatoren Sicherheitstransformatoren und „unbedingt kurzschlussfest“ sein.[1]
Aufbau
Bei Klingeltransformatoren ist der Luftspalt so gewählt, dass der bei einem Kurzschluss der Sekundärwicklung fließende Strom zu keiner unzulässigen Erwärmung des Transformators führt.[2] Aufgrund dieser Bauweise haben Klingeltransformatoren eine relativ hohe Kurzschlussspannung, diese liegt bei 40 Prozent.[3] Die Primärwicklung darf gemäß DIN VDE 0550 nur für eine Spannung ausgelegt sein, das bedeutet, dass sie aus einer durchgehenden Spule ohne Mittelabgriff besteht.[4] Klingeltransformatoren sind so konstruiert, dass die Ausgangsklemmen (Sekundärspannung) frei zugänglich sind. Um an die Klemmen der Sekundärspule zu gelangen, müssen die Klemmen der Netzspannung nicht freigelegt werden.[5] Sowohl die Spule für die Netzspannung als auch die Spule für die Kleinspannung wird gemäß den DIN Vorschriften mit einer verstärkten Isolierung versehen.[3] Die Sekundärwicklung hat in der Regel mehrere Abgriffe mit den Spannungen 3 Volt, 5 Volt, 8 Volt und 12 Volt.[4] Standardklingeltransformatoren haben als Sekundärspannungen 3 Volt, 5 Volt und 8 Volt, in Sonderfällen werden auch Transformatoren mit Sekundärspannungen bis maximal 24 Volt verwendet.[1] Die Leerlaufspannung bei Klingeltransformatoren kann bis zum 2,5-fachen der Nennspannung betragen.[3]
Leistungen
Klingeltransformatoren werden für Nennströme der Sekundärwicklung bis zu 2 Ampere gebaut.[3] Je nach Typ beträgt die Nennleistung zwischen 8 und 48 VA. Aufgrund ihrer Bauweise haben Klingeltransformatoren hohe Leerverluste, diese betragen je nach Trafogröße zwischen 4 und 10 VA. Durch diese hohen Leerlaufverluste werden im Jahr zwischen 40 und 100 Kilowattstunden verbraucht, dabei entfallen alleine auf die Verlustleistung zwischen 35 und 87 Kilowattstunden.[6]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Die Meisterprüfung Elektro-Installationstechnik. 13. Auflage. Vogel Buchverlag, Würzburg, 2010, ISBN 978-3-8343-3187-8.
- ↑ Hermann Wellers: Fachprüfung Elektrotechnik Energietechnik. 2. überarbeitete Auflage. Verlag W. Giradet, Essen 1981, ISBN 3-7736-2791-2.
- ↑ a b c d A. Senner: Fachkunde Elektrotechnik. 4. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, 1965.
- ↑ a b Ernst Hörnemann, Heinrich Hübscher: Elektrotechnik Fachbildung Industrieelektronik. 1. Auflage. Westermann Schulbuchverlag, Braunschweig, 1998, ISBN 3-14-221730-4.
- ↑ Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal 1989, ISBN 3-8085-3018-9.
- ↑ A. Grothe & Söhne GmbH & Co. KG, 53773 Hennef, DE: Klingeltransformator. Patent Nr. DE10045511A1 27.09.2001 abgerufen am 7. November 2013.