Rationalisierung

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Rationalisierung kann je nach Fachbereich oder Autor verschiedene Bedeutungen haben.

in der Psychologie

Der Begriff wird auch in der Psychologie benutzt und bezeichnet dort den Versuch, unbewussten Handlungen (z.B. durch posthypnotische Befehle oder verdrängte Triebimpulse gesteuerte Handlungen) nachträglich einen "rationalen" Sinn zu geben.

in der Soziologie

In der Soziologie meint der Begriff auch die im Rahmen des langfristigen Zivilisierungsprozesses zunehmende Fähigkeit, Ursache-Wirkung-Ketten vorauszuberechnen.

in der Wirtschaft

Eine häufige Bedeutung ist die einer Effizienzsteigerung durch bessere Nutzung vorhandener Möglichkeiten: Ein gleicher Effekt kann mit weniger Mitteln, oder ein größerer Effekt mit gleichen Mitteln erzielt werden.

In der Wirtschaft wird der Begriff häufig in zweierlei Weisen verstanden. Zum einen im Sinne einer Optimierung von Betriebsabläufen, z.B. durch das Vorschreiben zeitsparender Bewegungen von Fließbandarbeitern (Taylorisierung). Zum anderen als Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen (Rationalisierungsinvestition), wenn die Kosten für Maschinen geringer sind als die Lohnkosten. Ziel ist die "vernünftige", zweckmäßige Gestaltung der betrieblichen Verhältnisse unter sich ändernden Bedingungen, mit dem Ziel, die Produktivität zu steigern.


Rationalisierung in Betrieben

wirkt sich häufig in folgenden Formen aus: Stellenabbau, Lohnkürzungen und/oder Outsourcing. Die Globalisierung und der sich dadurch verschärfende Konkurrenzdruck macht es für große Firmen unabdingbar, ihre Betriebe effizient und anpassungsfähig zu gestalten. Selbst in Deutschland wurden bereits in diesem Jahr 30824 (Stand 14.4.2006) Stellen abgebaut. Die Rationalisierung wird neben der Globalisierung als Ursache der seit den 1970er Jahren steigenden Arbeitslosigkeit angesehen.


Problematik der Rationalisierung in IT-Betrieben

Vor allem in Großbetrieben besteht das Problem einer effizienten Leistungüberprüfung der Mitarbeiter, da Projektleiter und Mitarbeiter ein komplexes Informationsgeflecht bilden. Einsparungsmaßnahmen kommen in vielen Betrieben aus höheren Hierarchieebenen, die die Funktionalität und Effizienz des Teams nur schwer bewerten können. Somit besteht die Gefahr, nicht offensichtliche Know-how-Träger zu entlassen, was in Verbindung mit Doppelbelastungen anderer Teammitglieder Betriebsabläufe verzögern kann.


Siehe auch