Devon (Geologie)

vierte Periode des Paläozoikums
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Vorlage:Footerpaläozoikum Das Devon ist als geochronologische Einheit eine zeitliche Periode innerhalb des Paläozoikums. Es begann vor etwa 416 Millionen Jahren und endete vor 359 Millionen Jahren (siehe geologische Zeitskala). Als chronostratigraphische Einheit ist es ein System, das alle Gesteinsbildungen innerhalb dieses Zeitabschnitts repräsentiert. Sein Name leitet sich von der britischen Grafschaft Devonshire ab.

Erforschungsgeschichte

Die englischen Geologen und Paläontologen Roderick Murchison und Adam Sedgwick schieden 1839 den Kern des Devons im heutigen Sinne als Gesteinsbildungen zwischen dem silurischen und dem gleichfalls neu eingeführten, Kohle führenden karbonischen System aus. Wesentlich war die durch Murchison von dem Paläontologen William Lonsdale übernommene Interpretation der in England weit verbreiteten "Old-Red"-Sandsteine und der Kalke im Norden der Grafschaft Devonshire als zeitgleiche Ablagerungen.

Gliederung

Karbon
Famennium
Frasnium
Givetium
Eifelium
Emsium
Pragium
Lochkovium
Silur

Paläogeographie

Es gab zwei Urkontinente: Gondwana und Laurasia.

Biosphäre

Klima

Das Klima war warm. Der Meeresspiegel lag aufgrund der geringen Menge an Inlandeis recht hoch. Im Oberdevon war es in Südamerika eher kalt. Es kam zu einer allmählichen Abkühlung der Polargebiete.

Tier- und Pflanzenreich

In diesem Zeitalter bevölkerten bereits viele Schwämme, Korallen, Muscheln, Schnecken, Brachiopoda und Tintenfische die Ozeane der Erde. Die Riffbildung des Paläozoikums erreichte im Devon ihren Höhepunkt. Die zu den Zoantharia zählenden Tabulata und Rugosa, sowie die zu den Schwämmen gestellten Stromatoporen waren maßgeblich an der Bildung dieser großen Riffe beteiligt.
Weiterhin entwickelten sich die Fische, namentlich die Panzerfische (Placodermi), in ungeheurer Vielfalt, daher wird das Devon auch als "Zeitalter der Fische" charakterisiert. Der größte Fisch und zugleich das größte bekannte tierische Lebewesen des Devons war der Arthrodire Dunkleosteus im späten Devon, ein räuberischer Panzerfisch, der eine Länge von bis zu 9 m erreicht haben könnte. Gegen Ende des Devons unternahmen die ersten Landwirbeltiere (Tetrapoden) in Gestalt der Amphibien wie Ichthyostega den ersten Landgang.
Ebenfalls breiteten sich die Landpflanzen, die sich bereits im Ordovizium entwickelt hatten, weiter aus.
Im Oberdevon kam es zu einem großen Aussterben vieler Tierarten. Dieses Ereignis wird Frasnium / Famennium - event genannt. Das Frasnium ist der Name für das ältere Oberdevon, das Famennium der für das jüngere Oberdevon.
In Europa und in Nordafrika findet man an der Stelle des Frasnium / Famennium - events einen schwarzen Kalkstein, den Kellwasserkalk, benannt nach einem Tal im Harz.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Probst: Deutschland in der Urzeit, C. Bertelsmann, München 1986, ISBN 3-570-01066-X
  • Peter Rothe: Quastenflosser und Nacktpflanzen: Das Devon. Biologie in unserer Zeit 33(2), S. 107 - 115 (2003), ISSN 0045-205X
  • M. J. S. Rudwick: The Devonian: A system born from conflict. -- In: M. R. House & C. T. Scrutton & M. G. Basset [Hrsg.], The Devonian System. -- Special Papers in Palaeontology, Bd. 23: 9-21, 3 Abb.; London 1979.