Die Tonsilla pharyngea (Rachenmandel) befindet sich am Rachendach des Menschen und anderer Säugetiere. Sie gehört zum Waldeyerschen Rachenring und dient dem Abfangen von über die Nase und Nasenhöhle eindringenden Krankheitserregern.
Adenoide
Die erhebliche Vergrößerung (Adenoide Vegetation) dieses volkstümlich auch als „Wucherungen“, „Polypen“ oder „Nasenpolypen“ bezeichneten Gewebes kann zu Begleiterkrankungen wie Ohrentzündungen und Schwerhörigkeit führen. In solchen Fällen kann die Tonsilla pharyngea vom HNO-Arzt durch eine Adenotomie entfernt werden. Die Bezeichnung „Polypen“ führt oft zu namentlichen Verwechselungen mit den bei Erwachsenen gelegentlich auftretenden entzündlichen Polypen in den Nasennebenhöhlen. Ursachen von „Nasenpolypen“ können trockene Raumluft über lange Zeit oder eine Pilzinfektion der Rachenmandeln sein.
Symptome vergrößerter Rachenmandeln können eine näselnde Stimme, Schnarchen, behinderte Atmung, häufige Mittelohrentzündungen, Kopfschmerzen, Entzündungen der oberen Atemwege und Nasennebenhöhlen, Lymphknotenschwellung im Nacken sowie ein verminderter Geruchsinn sein.
Eine Operation ist notwendig, wenn ein Kind sehr häufig an Atemwegsinfekten leidet, immer schlecht durch die Nase atmet und häufig Mittelohrentzündungen hat bzw. schlecht hört (und eine angeborene Schwerhörigkeit ausgeschlossen ist).
Der Eingriff erfolgt meist unter Allgemeinnarkose. Nach Einleitung der Narkose und Offenhalten des Mundes mit einem speziellen Spatel wird die oberhalb von Zäpfchen und Gaumen liegende, vergrößerte Rachenmandel durch den Mund hindurch mit einem Schabmesser abgetragen. In besonderen Fällen kann dazu auch ein Laser verwendet werden. Es folgt die Blutstillung. Nach einer Adenotomie können die Rachenmandeln bei kleinen Kindern auch wieder nachwachsen und erneut Probleme bereiten, was gelegentlich eine erneute Entfernung nötig macht.