Säntis

Berg im Alpstein (Ostschweiz)
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Säntis
Säntis von der Schwägalp aus gesehen
Höhe: 2'501,40 m
Breitengrad: 47° 15′ N
Längengrad: 9° 20′ O
Lage: Schweiz
Gebirge: Alpstein
Erschliessung: Seilbahn

Der Säntis ist mit 2'501,40 m.ü.M. der höchste Berg im Alpstein (Ostschweiz).

Säntis von der Laui aus
Blick zum Säntis vom deutschen Bodenseeufer bei Aeschach

Geographie

Der Säntis befindet sich in den nordwestlichen Alpen im eingangs erwähnten Alpstein knapp 10 km (Luftlinie) süd-südwestlich von Appenzell. Auf dem Säntis treffen drei Kantone zusammen, die Kantone Appenzell Ausserrhoden (Gemeinde Hundwil), Appenzell Innerrhoden (Gemeinde Schwende) und St. Gallen (Gemeinde Wildhaus).

Tourismus

Der Berg zeichnet sich durch eine erhebliche touristische und kommunikationstechnische Erschliessung aus: Sein Gipfel ist per Luftseilbahn von der Schwägalp, durch Wanderungen von dort, von den Wasserauen oder vom Wildhaus oder von anderen Routen erreichbar.

Durch die exponierte, nördlich vorgelagerte Lage des Alpsteins ist der Berg eine von weither sichtbare Landmarke. So gibt es auch im Schwarzwald Häuser mit dem Namen Säntisblick. Bei idealen Bedingungen ist der Säntis sogar vom Stuttgarter Fernsehturm (170 km Luftlinie) aus sichtbar.

Klima

Die eben erwähnte exponierte Lage des Säntis sorgt zudem für extreme Wetterbedingungen, welche sonst nur im Hochgebirge üblich sind. So wurde zum Beispiel im April 1999 unterhalb des Gipfels im nördlichen Schneefeld des Bergs die rekordverdächtige Schneehöhe von 816 cm gemessen.

Geschichte

Der Name Säntis ist seit dem 9. Jahrhundert schriftlich bezeugt. Abgeleitet ist er vom früh-rätoromanischen Eigennamen Sambatinus „der am Samstag geborene“, womit zunächst wohl eine am Berghang gelegene Alp bezeichnet wurde. Später wurde der Name auf den Gipfel übertragen und als Semptis oder Sämptis eingedeutscht.

Der Säntis war in der Helvetischen Republik (1798 bis 1803) der Namensgeber des Kantons Säntis.

1846 wurde erstmals ein Gasthaus auf dem Säntisgipfel errichtet und 1882 eine Wetterstation eingerichtet. Diese musste das ganze Jahr durch einen Wetterwart bedient werden, welcher aufgrund der extremen Wetterbedingungen den ganzen Winter mit Vorräten ausgerüstet alleine dort oben verbringen musste.

Im Winter 1922 geschah der berühmte Säntismord, wobei der Wetterwart Haas und seine Frau Maria Magdalena auf dem Säntis ermordet wurden. Erst das Ausbleiben der Wetterberichte führt dazu, dass Säntisträger zum Gipfel hochsteigen und die beiden Ermordeten finden. Der Täter soll der Schustergeselle Gregor Anton Kreuzpointner sein, welcher sich drei Wochen später in einer Alphütte erhängt. Es ist bis heute unklar wie es zum Doppelmord kam, was zu zahlreichen Legenden führte. Diese Tragödie liegt dem Spielfilm Der Berg von Markus Imhof zugrunde.

Die erste Seilbahn auf dem Säntis wurde von 1933 bis '35 gebaut. 1960 wurden die Kabinen der Seilbahn durch größere Kabinen ersetzt. Zwischen 1968 und '76 wurde die Seilbahn auf dem Säntis erneuert. Im Jahr 2000 wurden die Kabinen der Bahn nochmals neu gestaltet.

Sendeanlage

 
Sendeturm auf dem Säntis

Auf dem Gipfel des Säntis befindet sich ein 123,55 Meter hoher Rundfunk- und Fernsehturm aus Stahlbeton, der im November 1997 von der Swisscom in Betrieb genommen wurde. Der vorherige Sendeturm aus dem Jahr 1955 musste auf Grund der extremen Wetterverhältnisse mehrmals umgebaut und saniert werden. Die Antenne des neuen Sendeturms ist von glasfaserverstärktem Kunststoff umhüllt und kann beheizt werden, um herabfallendes Eis auf die darunterliegende Besucherterrasse zu verhindern.

Vom Säntis werden folgende Schweizer Radioprogramme auf UKW mit je 60 kW gesendet:

  • DRS 1 auf 101,5 MHz
  • DRS 2 auf 95,4 MHz
  • DRS 3 auf 105,6 MHz
  • RSR La Première auf 99,9 MHz
  • RSI Rete Uno auf 107,8 MHz

Außerdem sendet das Schweizer Fernsehen von dort:

  • SF 1 auf Kanal 7 mit 53 kW
  • SF 2 auf Kanal 31 mit 62 kW
  • DVB-T (SF 1, SF 2, TSR 1, TSI 1) auf Kanal 34 (vertikal) mit 41,7 kW

Die Schweizer Fernsehprogramme SF 1 und SF 2 sind mit Dachantenne in weiten Teilen der Schwäbischen Alb in guter Qualität zu empfangen. Bis Ende der 80er Jahre konnten die UKW-Hörfunksender problemlos bis in den mittleren Neckarraum empfangen werden. Durch Gleichkanal- und Nachbarkanalbelegungen von deutschen Sendern hat sich der Empfang deutlich verschlechtert. Außerdem wurden die Antennendiagramme so verändert, dass die Reichweite grundsätzlich geringer geworden ist; einzig DRS 1 sendet weiter mit Rundstrahlung.

Commons: Säntis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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