Fundamentalistische Exegese

Auffassung, dass die Bibel nirgends irrt
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Die hinter der fundamentalistischen Bibelauslegung stehende hermeneutische Position (vgl. Biblische Hermeneutik) ist entgegen ihrem Selbstverständnis nur eine von verschiedenen Herangehensweisen in der Exegese der Bibel.

Historisch verdankt sie sich der fundamentalistischen Bewegung, die um den Beginn des 20. Jhd. in den USA entstand. Die Vorgehensweise einer fundamentalistischen Bibelauslegung steht einer evangelikalen Exegese manchmal nahe, jedoch sollte zwischen beiden Zugängen zur Bibel sorgfältig differenziert werden. Ebenfalls ist eine konservative Exegese nicht mit F. gleichzusetzten.

Charakteristika fundamentalistischer Hermeneutik

  • Irrtumsfreiheit der Schrift

Die Bibel ist wortwörtlich zu verstehen. Die Bibel gibt das Geschehen exakt wieder (e.g.: Wunder sind Tatsachenberichte). Sie ist inspiriert, d.h. wortwörtlich vom Heiligen Geist eingegeben. (" sog. Verbalinspiration") Daher muss sie auch irrtumsfrei sein, denn Gott als Autor kann nicht irren.

  • Harmonisierung

Da alle Passagen der Bibel gleich heilig sind, können keine Widersprüche innerhalb der Heiligen Schrift bestehen. Gegensätze zwischen verschiedenen biblischen Aussagen sind nur scheinbar Gegensätze. Insofern werden charakteristische Akzentuierungen verschiedener literarischer Schichten in der Bibel harmonisiert. Sich unterscheidende parallele Überlieferungen werden z. B. als nacheinander doppelt vorgefallene Begebnisse aufgefaßt.

  • Relativierung des AT

Das Alte Testament wird dem Neuen Testament untergeordnet. Es hat im Zweifelsfall lediglich eine dienende bzw. illustrierende Funktion für die Aussagen des Neuen Testaments.

siehe auch

Kreationismus (Religion)