Friedrich Gedike (* 15. Januar 1754 in Boberow bei Lenzen (Mark Brandenburg); † 2. Mai 1803 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge und Bildungspolitiker der Aufklärung.
Gedike war der ältere Sohn des Pastors Friedrich Gedike und dessen Ehefrau Catherine Eleonore Seger. Der spätere Direktor der Leipziger Bürgerschule, Ludwig Gedike, war sein jüngerer Bruder. Als 1762 der Vater starb, ließ sich die Mutter mit den beiden Söhne in Perleberg nieder, wo sie einige Jahre später starb.
Gedike besuchte ab 1762 für ein Jahr die Stadtschule in Seehausen, Altmark. 1763 wurde er im Waisenhaus zu Waisenhaus zu Züllichau aufgenommen und der Leiter, Gotthilf Samuel Steinbart, wurde förderte ihn wo er nur konnte. Am 16. April 1771 verließ Gedike die Schule des Waisenhauses und begann noch im selben Jahr an der Universität Frankfurt (Oder) Theologie und alte Sprachen zu studieren.
Durch die Vermittlung seines ehemaligen Lehrers Steinbart bekam Gedike 1775 in Berlin eine Anstellung als Hauslehrer bei der Familie des Propstes Johann Joachim Spalding. Bereits ein Jahr später berief man Gedike zum Subrektor (stellvertretenden Direktor) an das Friedrich-Werdersche Gymnasium. 1779 wurde Gedike dort mit 25 Jahren Direktor.
Am 29. März 1784 heiratete Gedike in Berlin Eleonore Henriette Wilhelmine Thym. Die Trauung fand im Berliner Dom statt. Das Ehepaar hatte fünf Töchter und drei Söhne; darunter auch Laura Gedike (1803-1864), welche zu ihrer Zeit als eine der schönsten Frauen Berlins galt. Sie wurde mehrfach porträtiert und Johann Wolfgang von Goethe verfaßte ein Gedicht über sie.
1784 wurde Gedike durch Empfehlung des Ministers von Zedlitz zum Oberkonsistorialrat berufen und als solcher konnte Gedike im Oberschulkollegium der preußischen Bildungsreform den Weg bereiten. Weitere Stationen Gedikes waren 1787 Rat des Oberschulkollegiums und 1793 die Direktion des Berlin-Köllnischen Gymnasiums (Gymnasium zum Grauen Kloster).
1790 nahm ihn die Berliner Akademie der Wissenschaften als ordentliches Mitglied auf und auch die Akademie der Künste in Berlin verzeichnete Gedike als Mitglied. In dieser Zeit wurde Gedike auch ein wichtiges Mitglied der Berliner Mittwochsgesellschaft und des Montags-Club.
Die Gründung des von ihm später erfolgreich geleiteten Seminars für gelehrte Schulen (1787) und die Einführung der Reifeprüfung (Abitur) an den Gymnasien (1788) sind vorzugsweise sein Werk. Zusammen mit Johann Erich Biester gab er die Berlinische Monatsschrift (1783-1811) heraus, das Sprachrohr der Berliner Spätaufklärung. Gedike übersetzte mehrere Klassiker und veröffentlichte mehrere Schriften zur Pädagogik.
Im Alter von 49 Jahren starb Friedrich Gedike am 2. Mai 1803 gegen 22.00 Uhr in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Nikolai-Friedhof.
Werke
- Aristoteles und Basedow (1779)
- Schulschriften (2 Bände, 1789 und 1795)
- Vermischte Schriften (1801)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Gedike, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pädagoge und Bildungspolitiker der Aufklärung |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1754 |
GEBURTSORT | Boberow, Mark Brandenburg |
STERBEDATUM | 2. Mai 1803 |
STERBEORT | Berlin |