Mariä Himmelfahrt (Talheim)

Kirchengebäude in Talheim, Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland
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Die Kirche Mariä Himmelfahrt an der Untergruppenbacher Straße in Talheim ist 1886/87 als katholische Wallfahrtskirche im Stil der Neogotik nach Entwürfen von Georg von Morlok erbaut worden.

Kirche Mariä Himmelfahrt
Der Barockaltar mit der Talheimer Madonna aus dem 14. Jahrhundert

Geschichte

Im Jahre 1659 richtete der Deutschen Orden des ehemaligen Lyherschlösschens zu einer Kapelle ein. Als diese wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste, wurde 1731 eine neue Kapelle dort gebaut.

Im Jahre 1665 erfolgte die Bestellung eines Lehrers, der der katholischen Religionsgemeinschaft angehörte und seit 1666 erfolgten Prozessionen und 1688 die Fronleichnamsprozession. Da die Wallfahrt an Himmelfahrt begangen wird, hat sich der Name Kirche Mariä Himmelfahrt im Ortsjargon eingeprägt und wurde von der Pfarrgemeinde so übernommen, wobei der ursprüngliche Name der Kirche Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau bzw. Liebfrauenkirche war.

Bedeutendstes Kunstwerk in der Kirche ist ein barocker Muttergottesaltar mit einer alten Madonnenstatue aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, die ursprünglich aus der heute evangelischen Talheimer Kilianskirche stammt und sich seit 1887 in der Kirche der katholischen Glaubensgemeinschaft befindet. Im Jahre 1951 wurde die Figur in den Muttergottesaltar gefügt. Im Jahre 1982 wurde die Figur letztmalig restauriert, wobei keinerlei Freilegung oder Ergänzungen vorgenommen wurde.

Die Figur der Maria ist im Gegensatz zu dem Kind nicht mehr original und wurde bereits im 15.Jhdt überarbeitet. Dabei dürfte die Figur der Maria auch die neue Übermalung erhalten haben: mit weißgrauen Kleid, goldfarbenem Mantel mit blauem Futter und einem Kopftuch. Auf dem rechten Arm trägt die weibliche Figur ein Kind, das eine Weltkugel trägt und mit der linken Hand auf die Frau deutet.

Auch einige barocke Skulpturen und ein barockes Ölgemälde, das den Heiligen Nepomuk zeigt, sind zu nennen. Die neugotischen Chorfenster wurden von den Stuttgarter Künstlern Waldhausen und Ellenbeck geschaffen.

Quelle

  • Julius Fekete: Kunst- und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1662-2
  • Gräf, Hartmut: Unterländer Altäre 1350-1540 Heilbronn, 1983.
  • Oberamtsbeschreibung Heilbronn. Herausgegeben vom statistischen Landesamt. Stuttgart. 1903.