Sándor Bortnyik [3. Juli 1893 in Marosvásárhely, Siebenbürgen, Österreich-Ungarn (heute Târgu Mureş, Rumänien); † 31. Dezember 1976 in Budapest) war ein ungarischer Maler. Er studierte 1910 an der freien Kunstschule in Budapest bei Károly Kernstok, József Rippl-Rónai und János Vaszary. Seine Kontakte zur Zeitschrift "A Tett" (Die Tat) führen zur Bekanntschaft mit Lajos Kassák und Béla Uitz, durch die er 1917 zur Gruppa "MA" (Heute) findet. Bortnyik wird einer der wichtigsten Vertreter dieser Gruppe. Seine Arbeiten zeigen zu dieser Zeit einen figurativen und rayonistischen Expressionismus mit futuristischen und kubistischen Tendenzen. 1919 emigriert er nach Wien und veröffentlicht die Mappe "Bildarchitektur", eine Serie von 6 konstruktivistischen Graphiken. An Hand dieser heute als eines der Inkunabeln der frühen konstruktivitischen Kunst geltenden Mappe erarbeitet Kassák seine "Bildarchitektur-Theorie". 1922 kommt es zum Bruch mit Lajos Kassák, dem Chefredakteur und Leiter der Aktivistengruppe "MA". Bortnyik publiziert daraufhin in anderen ungarischen Emigrantenzeitschriften und wird Herausgeber der Zeitschrift "Kritika" (Kritik). 1922 stellt Bortnyik zum ersten Mal in der galerie "Der Sturm" aus. Auf Einladung von Farkas Molnár reist Bortnyik nach Weimar und nimmt hier am Kongress der Dadaisten und Konstruktivisten teil. In Weimar bleibt er einige Jahre, um die Arbeiten am Bauhaus zu beobachten. Er besucht unter anderem den "De Stijl"-Kurs von Theo van Doesberg und interessiert sich für die Theaterwerkstatt von Oskar Schlemmer. Bortnyik malt abstrakte Raumkompositionen, mit surrealistischen Figuren, die an Chirrico erinnern. 1926 kehrt er nach Budapest zurück und arbeitet am Avantgarde Theater "Zöld Szamár" (Grüner Esel). Nach dem Vorbild des Bauhauses gründet er 1928 die Schule für Werbegrafik "Mühely" (Werkstatt). Diese als Budapester Bauhaus genannten Schule, an der unter anderem Viktor Vasarely studiert leitet er bis 1938. Nach dem Zweiten Weltkrieg orientiert sich Bortnyik am einem satirisch anmutenden "Sozialistischen Realismus". Von 1948 bis 1949 ist er Lehrer an der Hochschule für Angewandte Kunst und anschließend bis 1959 Direktor an der Hochschule für Bildende Kunst in Budapest. Am Ende seines Lebens findet Bortnyik zu der Kunst der früheren Jahre zurück.
] (*Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bortnyik, Sándor |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Maler |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1893 |
GEBURTSORT | Marosvásárhely, Siebenbürgen, Österreich-Ungarn (heute Târgu Mureş, Rumänien) |
STERBEDATUM | 31. Dezember 1976 |
STERBEORT | Budapest |