Yusif Vəzir Çəmənzəminli

aserbaidschanischer Schriftsteller und Staatsmann
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Yusif Wäsir Tschämänsäminli (aser.: Yusif Vəzir Çəmənzəminli) (* 1887; † 1943 in Gorkij) war ein aserbaidschanischer Schriftsteller und Staatsmann.

Er gehörte der Regierung der Republik Aserbaidschan an, war 1919 Außenminister der Republik, seit 1919 aserbaidschanischer Botschafter in der Türkei. Nach der sowjetischen Invasion in Aserbaidschan 1920 lebte er in Istanbul, ging 1923 nach Paris, war danach nach Berlin und kehrte 1926 nach Aserbaidschan zurück. 1939 wurde er von der stalinistischen Regierung verhaftet und starb 1943 in Gorkij.

Er schrieb u.a. Romane "Fontane der Mädchen" (1934) und "Im Blut" (1936-37).

In Aserbaidschan und in der Türkei gilt er als Autor des berühmten Romans Ali und Nino (in Europa geht man überwiegend von der Autorschaft Lev Nussimbaums aus), der zum ersten Mal 1937 in Berlin unter dem Pseudonym Kurban Said in deutscher Sprache erschien. Dieses Pseudonym verwendete zwar auch Nussimbaum, es gibt aber Hinweise darauf, dass das Werk von Tschämänsäminli geschrieben wurde.

Ali und Nino ist sowohl eine schöne und tragische Liebesgeschichte, als auch eine Geschichte der Republik Aserbaidschan und eine leidenschaftliche Liebeserklärung an das Land und sein Volk, auch wenn der Autor sehr oft gern selbstkritisch ist. Das Buch zeigt auch "Insiderkenntnisse" über Tätigkeit der aserbaidschanischen Regierung. Auch das weist darauf, dass dieses Buch eher vom Staatsmann und Aserbaidschaner Tschämänsäminli als vom Nussimbaum geschrieben sein könnte, da Nussimbaum 1918, als die Republik Aserbaidschan gegründet wurde, erst 13 Jahre alt war und auch später kaum einen Bezug zu Aserbaidschan hatte.