Hermann Fischer-Sigwart (* 23. März 1842 in Zofingen; † 23. Juli 1925 ebenda), war ein Schweizer Apotheker, Botaniker, Autor, Sammler, Naturforscher, Museumsgründer und Konservator.

Leben und Werk
Hermann Fischer absolvierte im väterlichen Geschäft eine Apothekerlehre und kam nach bestandener Lehrzeit an die Schrickelsche Hofapotheke in Karlsruhe. Ein Jahr später arbeitete er im pharmazeutischen Institut unter Professor Ludwig und bestand die Reifeprüfung. Anschliessend studierte er drei Semester an der Universität Jena Botanik, Mineralogie und Chemie. Wieder in der Schweiz bestand Fischer mit 21 Jahren das Staatsexamen und war somit der jüngste Apotheker der Schweiz. Da sein jüngerer Bruder Eduard die väterliche Apotheke übernahm, erwarb er nach einigen Wanderjahren die er in Neuenburg und in Basel verbrachte, mit der elterlichen Unterstützung die vormals unrentable Apotheke in der Unterstadt in Zofingen.
Fischer heiratete 1866 Emma, geborene Hürsch († 1874). Zusammen hatten sie fünf Kinder. 1882 heiratete er Amalie, geborene Sigwart. Als diese 1898 verstarb heiratete er ihre Schwester Rosmarie. Seine Ehefrauen führten die Apotheke während er auf Botanischen Exkursionen u.a. im Wauwilermoos unterwegs war. Als 1903 die kantonale Behörde von ihm verlangte eine ausgebildete Apothekerhelferin an zu stellen, verkaufte Fischer-Sigwart die Apotheke und zog in das «Waldhaus» das in den Rebbergen von Zofingen stand. Von da widmete er sich ausschliesslich seinen Wissenschaftlichen Projekten.
Fischer-Sigwart war der Gründer des 1901 eröffneten Museum in Zofingen und der erste Konservator deren naturhistorischen Abteilung. Seine Sammlung die u. a. nicht weniger als 200 dicke Faszikel umfasste, vermachte er 1925 der Stadt Zofingen.
Fischer-Sigwart war u. a. 25 Jahre Präsident des aargauischen Tierschutzvereins, Mitglied der aargauischen Sanitätskommission, Mitglied und Präsident der Forstkommission, Mitglied des Gemeinderates, Inspektor der Kantonsschule in den naturwissenschaftlichen Fächern und der Chemie sowie 40 Jahre Mitglied der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. 1902 war er derer Jahrespräsident die sich ihm zu Ehren in Zofingen versammelte. Viele Vereine und Gesellschaften haben Fischer-Sigwart zum korrespondierenden oder Ehrenmitglied gemacht.
Die mathematisch-naturwissenschaftliche Sektion der philosophischen Fakultät der Universität Zürich verlieh Fischer 1896 die Ehrendoktorwürde.
Literatur
- F. Leuthardt: Nachruf für Dr. Hermann Fischer-Sigwart 1842–1925. In: Tätigkeit der Naturforschenden Gesellschaft Baselland, Bd. 7, 1922–1925, S. 163 –171 (Digitalisat).
- Ulrich Lienhard: Die Grosstrappe aus Schötz im Zofinger Museum. In: Heimatkunde Wiggertal, Bd. 68, 2011, S. 44–50 (Digitalisat).
- Hans Schinz: Nachruf für Dr. Hermann Fischer-Sigwart: 1842–1925. In: Mitteilungen der aargauischen Naturforschenden Gesellschaft, Bd. 17. 1925, S. 30–37 (Digitalisat).
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Fischer-Sigwart, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Apotheker, Sammler, Autor, Botaniker, Naturforscher, Museumsgründer und Konservator. |
GEBURTSDATUM | 23. März 1842 |
GEBURTSORT | Zofingen |
STERBEDATUM | 23. Juli 1925 |
STERBEORT | Zofingen |