Pakistan

Staat im nordwestlichen indischen Subkontinent in Südasien
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Pakistan (Urdu: پاکستان) ist ein Staat in Südasien. Pakistan grenzt an den Iran, an Afghanistan, an China, sowie an die indischen Bundesstaaten Jammu und Kashmir, Punjab, Rajasthan und Gujarat (im Uhrzeigersinn). Pakistan liegt am Arabischen Meer, welches Teil des Indischen Ozeans ist.

Die Ursprünge des Namens „Pakistan“ sind umstritten. Auf Urdu bedeutet er „Land der Reinen“ (pak: rein im Geiste; stan: Land). Allerdings gab Choudhary Rahmat Ali dem Namen „Pakistan“ am 28. Januar 1933 in Cambridge eine andere Deutung. Er sollte eines von drei moslemischen „Homelands“ bezeichnen - als Akronym für Punjab, Afghanistan (die Nord-West-Grenze), Kaschmir, Sindh, und Belutschistan.

Geographie

 
Tal des Indus im Karakorum

Pakistan ist mit einer Fläche von 803.940 km² der neuntgrößte Staat Asiens. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Landes beträgt etwa 1500 Kilometer. Es grenzt an vier Länder: Iran im Südwesten, Afghanistan im Westen und Norden, China im Nordosten und Indien im Osten. Im Süden hat es eine rund 1050 Kilometer lange Küste am Arabischen Meer.

Im Norden Pakistans treffen mit dem Karakorum, dem Hindukusch und dem Pamir einige der höchsten Gebirgszüge der Erde zusammen und schirmen das Land von Zentralasien ab. Aus südöstlicher Richtung kommend, durchquert der Indus in einem engen Hochtal den Karakorum, um dann in zumeist südlicher Richtung zum Arabischen Meer zu fließen.

Das Industrieland, das sich südlich an die Hochgebirgsregion anschließt, nimmt mehr als ein Drittel der Landesfläche ein. Zum Einzugsgebiet des Indus in Pakistan gehört auch der westliche Teil des „Fünfstromlandes" Punjab mit den Flüssen Jhelum, Chenab, Ravi, Beas und Sutlej. Schließlich mündet der Indus nahe Karatschi in einem rund 8000 km² großen Delta ins Arabische Meer.

Östlich der Industiefebene erheben sich das Sulaiman-, Brahui- und Kirthargebirge, welche die westliche Begrenzung der trockenen, ebenfalls bergigen Region Belutschistan an der Grenze zu Iran bilden.

Im Westen begrenzt die Wüste Thar, südlich des Punjab, die Indusstromebene. Im äußersten Südwesten hat Pakistan Anteil am Salzsumpf des Rann von Kutch.

Die höchste Erhebung Pakistans ist der 8611 Meter hohe K2, zugleich zweithöchster Berg der Erde, im Karakorum. Der tiefste Punkt liegt auf Meeresspiegelhöhe am Arabischen Meer.

Klima

Bevölkerung

Sprachen

Urdu und Englisch sind die Amtssprachen Pakistans. Englisch wird vor allem von der Regierung, als Geschäfts- und Bildungssprache an den Universitäten verwendet, während Urdu die Verkehrssprache des Großteils der Bevölkerung ist, obwohl es als Muttersprache nur von acht bis zehn Prozent der Einwohner gesprochen wird. Die Zahl der Urdu-Muttersprachler steigt jedoch durch die gesellschaftliche Funktion der Sprache ständig, vor allem dadurch, dass Standard-Urdu in der überwiegenden Mehrzahl der Schulen (auf primärem und sekundärem Niveau) als Unterrichtssprache verwendet wird. Drei weitere wichtige Sprachen Pakistans sind ebenfalls indo-arische Sprachen, die mit dem Urdu verwandt sind: Punjabi (58 %), Sindhi (12 %), Siraiki (9,8 % – wird manchmal als Panjabi-Dialekt betrachtet). Nur Sindhi wird in größerem Umfang als Schriftsprache verwendet. In Karatschi leben aus dem Raum Mumbai (Bombay) stammende Bevölkerungsgruppen, die immer noch Gujarati sprechen. Die Sprachen Paschtu, (8 %) und Belutschi (3 %) gehören zu den iranischen Sprachen, das in Belutschistan gesprochene Brahui ist eine dravidische Sprache. Im Norden des Landes gibt es eine Vielzahl von Sprachen, die nur von sehr wenigen Menschen gesprochen werden. Balti ist ein in arabischer Schrift geschriebener tibetischer Dialekt, Buruschaski eine isolierte Sprache.

Eine Gesamtübersicht über die Sprachen Pakistans und ihre Zuordnung zu einzelnen Sprachfamilien (genetische Klassifikation) bietet Ernst Kausen, Die Sprachen Pakistans.

Religionen

 
Die Badshahi-Moschee in Lahore ist die zweitgrößte Moschee Pakistans.

Laut der Volkszählung von 2006 sind 98%;Prozent der Einwohner Pakistans Muslime. Sie gehören verschiedenen Strömungen an, über deren Stärke aber nur Mutmaßungen angestellt werden können, da sie nicht erfasst werden. Der überwiegende Teil der Pakistaner (bis zu 80 Prozent) praktiziert traditionell eine orthodoxe Form des Islam, besonders in Gebieten mit paschtunischer Mehrheit ist dies die Regel. Da Pakistan ein muslimisches Land ist, kann jeder seine eigene Religion parktizieren.

In der Mehrheit sind die Muslime Sunniten. Der sunnitische Islam präsentiert sich in Pakistan jedoch nicht als Einheit. Vielmehr teilt er sich in mehrere Denkschulen auf. Die Richtung mit den meisten Anhängern dürften die Barelwis sein. Sie vertreten einen durch den Sufismus (islamische Mystik) geprägten Islam und sind strenge Anhänger der hanafitischen Rechtsschule. Sie dominieren vor allem in den ländlichen Teilen der Provinzen Sindh und Punjab, haben aber auch viele Anhänger in den Großstädten Lahore, Multan und Rawalpindi. Die Deobandis sind ebenfalls Hanafiten, sie lehnen jedoch im Gegensatz zu den Barelwis Gräber- und Heiligenverehrung ab. Die Deobandis sind in Karatschi und unter den Paschtunen der North-West Frontier Province und Belutschistans stark vertreten. Die kleinste der drei sunnitischen Denkschulen sind die puritanischen, an Saudi-Arabien angelehnten Ahl-i Hadîth, welche die Rechtsschulen sowie den Sufismus ablehnen. Ihre Zentren sind Lahore, Sialkot, Gujranwala und Faisalabad.

Unklar ist, wie hoch der Anteil der 12er-Schiiten (Imamiten) an der Bevölkerung Pakistans ist. Die meisten Schätzungen gehen von 15 Prozent aus. Sie sind in Karatschi, Lahore, Sialkot und Jhang sowie in den Northern Areas stark vertreten. Während der schiitischen Trauerzeremonien im Muharram kommt es in Pakistan häufig zu blutigen Auseinandersetzungen. Daneben sind in Pakistan zwei ismailitische Gruppierungen vertreten. Die Bohras leben vor allem in Karatschi, die Nizaris sind daneben vor allem in den Northern Areas (Gilgit und Hunza) sowie Chitral (N.W.F.P.) vertreten. Eine schiitische Sondergruppe im äußersten Norden sind die Nurbakhshis.

Die Ahmadis (0,2 Prozent der Bevölkerung), die vor allem in ihrem Zentrum Rabwah sowie um Sialkot herum leben, sind in Pakistan seit 1974 offiziell nicht mehr als Muslime anerkannt; sie sind zunehmender Verfolgung ausgesetzt. Es gibt außerdem Bestrebungen, die in Belutschistan verbreitete Gruppierung der Zikris zu Nichtmuslimen zu erklären.

Im Zuge der Teilung von 1947 verließen fast alle Hindus und Sikhs den Punjab. In Sindh blieb jedoch etwa ein Drittel der Hindus zurück. Hoch ist ihr Bevölkerungsanteil speziell in der Wüste Thar. Ihr Anteil an der pakistanischen Bevölkerung liegt bei 1,6 Prozent. Etwa gleich hoch ist der Anteil der Christen. Sie leben vor allem um Lahore herum, in Rawalpindi und Islamabad sowie in Karatschi. Meist handelt es sich um Nachfahren von Unberührbaren, die während der britischen Kolonialzeit zum Christentum konvertierten. Andere stammen jedoch von Goanern ab, die zu jener Zeit oft als Bedienstete der Kolonialherren tätig waren. Die römisch-katholische Kirche und die aus mehreren britischen protestantischen Denominationen entstandene Church of Pakistan sind etwa gleich stark, hinzu kommen einige von US-amerikanischen Missionen gegründete Kirchen. In Karatschi leben außerdem mehrere Tausend Parsen genannte Anhänger des Zoroastrismus und im äußersten Nordwesten des Landes einige Tausend Kalash, die den indogermanischen Pantheon verehren.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Pakistans

Entstehungsgeschichte

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Staatsgründer Ali Jinnah

Der Staat Pakistan ist am 14. August 1947 aus Teilen von Britisch-Indien entstanden. Hintergrund der Gründung Pakistans war der Wunsch muslimischer Bevölkerungsteile, in einem eigenen Staat zu leben, der nicht Teil des hinduistisch dominierten Indiens ist. Als Staatsgründer wird der Moslemführer Ali Jinnah angesehen. Als Führer der 1906 gegründeten All India Muslim League mobilisierte er die Mehrheit der Muslime für einen eigenen Staat, nachdem in den 1930er Jahren mehrere Versuche, einen Kompromiss mit dem Indian National Congress zu finden, gescheitert waren. Während die westliche gebildete Mittelschicht, die Großgrundbesitzer, aber auch die Landbevölkerung die Forderung nach der Gründung Pakistans unterstützten, blieb ein Teil der konservativen Religionsgelehrten auf Distanz. Außerdem trat ein großer Teil der Paschtunen für ein ungeteiltes Indien oder für die Eingliederung der Paschtunengebiete (NWFP und FATA) an Afghanistan ein. Im Zuge der Teilung verließen über 4 Millionen Muslime das heutige Indien, während etwa 7 Millionen Hindus und Sikhs das Staatsgebiet von Pakistan verließen. Es wird vermutet, dass bei Gewaltakten und durch die Strapazen während der Flucht bis zu 750.000 Menschen ihr Leben verloren.

Bei der Teilung war umstritten, welchem der beiden Staaten der Fürstenstaat Kaschmir zugeschlagen werden sollte. Vom mehrheitlich hinduistischen Gebiet um Jammu und dem mehrheitlich buddhistischen Ladakh abgesehen war die Bevölkerung des Staates überwiegend muslimischen Glaubens. Die herrschende Dynastie war jedoch hinduistisch, weshalb sich der Fürst zunächst nicht entscheiden wollte und später Indien anschloss. Pakistan erlangte jedoch die Herrschaft über den westlichen und nördlichen Teil dieser Region. Beide Staaten beanspruchen ganz Kaschmir als ihr Territorium, eine von der UNO vorgeschlagene Volksabstimmung wurde nie durchgeführt. Der Kaschmir-Konflikt prägt seither die Beziehung beider Staaten.

Als Folge des Bangladesch-Kriegs von 1971 trennte sich Ost-Pakistan, das heutige Bangladesch, von Pakistan.

zu den Kriegen zwischen Indien und Pakistan siehe: Indisch-Pakistanischer Krieg

Weiterer Verlauf und aktuelle Politik

Pervez Musharraf kam 1999 durch einen Militärputsch an die Macht. Seither ist er Präsident Pakistans.

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 steht das Land im verstärktem Maße im Spannungsfeld und im Fokus religiös-motivierter Auseinandersetzungen, insbesondere da Musharraf eine enge politische und militärische Allianz mit den USA eingegangen ist. Die, nach Meinung vieler, prowestlich orientierte Politik des Präsidenten, ist in dem muslimisch orientierten Land umstritten. Unabhängig davon beteiligt man sich weiter am Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Neben den konventionellen Waffen verfügt Pakistan auch über Kernwaffen, die seit 1976 unter Leitung von Abdul Kadir Khan entwickelt und 1998 zum ersten Mal getestet wurden, sowie dafür geeignete Kurz- und Mittelstreckenraketen.

Im März 2002 begann die Volksrepublik China mit dem Bau eines gewaltigen Öl- und Containerhafens in Gwadar.

2005 erhält Pakistan gleichzeitig mit Indien und dem Iran den Status als Beobachter bei der Shanghai Cooperation Organization (SCO).

In den letzten Jahren war eine Annäherung zwischen Indien und Pakisten zu bemerken. So fanden Gefangenenaustausche statt und wurden Verbindungen in der Kaschmirregion geöffnet.

Siehe auch: Liste der Premierminister von Pakistan

Politik

Seit der Unabhängigkeit ist die politische Lage Pakistans durch mangelnde Stabilität gekennzeichnet. Militärs regierten das Land von 1958 bis 1971, von 1977 bis 1988 und seit 1999. Kurze demokratische Phasen wurden also immer wieder von Militärputschen unterbrochen. Dazu kamen noch Kriege mit Indien 1947/48 und 1965. Die Abspaltung Bangladeschs 1971 war ebenfalls von einem Krieg mit Indien begleitet. Darüber hinaus stand das Land mehrmals am Rande eines Krieges mit Indien.

Religiöse Spannungen mit Ausschreitungen zwischenden einzelnen religiösen Gemeinschaften kamen seit der Unabhängigkeit regelmäßig vor.

Die Flüchtlinge aus Indien, die sogenannten Mohajirs, sind bis heute nur schlecht integriert und kämpfen mit der Waffe für eine Verbesserung ihrer Stellung.

Darüber hinaus wächst seit den 1970er Jahren der islamische Fundamentalismus. Pakistan war das erste Land der Welt, das die Scharia auf spektakuläre Weise mit Amputaionen wieder einführte.

Die 1956 angenommenen Verfassung wurde 1958 von Ayub Khan schon wieder suspendiert. Die Verfassung von 1973 wurde 1977 von Zia-ul-Haq wieder suspendiert, Zulfikar Ali Bhutto wurde nach einem Miltärputsch sogar hingerichtet.

Der Präsident wird seit der letzten Verfassungsänderung von 2002 alle 5 Jahre durch ein Wahlmännerkollegium "gewählt", eine "Wiederwahl" ist beliebig oft möglich.

Das Parlament (Majlis-e Shura) besteht aus der Nationalversammlung und dem Senat. Die 342 Abgeordneten der Nationalversammlung werden alle 5 Jahre nach dem Verhältniswahlrecht "gewählt", jedoch sind hierbei 60 Sitze für Frauen und 10 Sitze für Nichtmuslimische Minderheiten reserviert. Von den 100 Mitgliedern des Senats werden 88 alle 5 Jahre von den Provinzparlamenten, 8 von den Stammesterritorien und 4 vom Hauptstadtbezirk entsandt.

Der Regierungschef in den fünf Provinzen ist der Chief Minister, der vom Parlament des jeweiligen Gebiets gewählt wird und im Allgemeinen der Vorsitzende jener Partei ist, die die Mehrheit hat.

Militär

Der pakistanische Verteidigungshaushalt liegt mit 2,8 Milliarden US-Dollar (2003) weit unter dem der Nachbarstaaten Indien (15,6 Milliarden), China (29,9 Milliarden) und Iran (4,8 Milliarden). Die pakistanische Armee verfügt über 590.000 Soldaten sowie 513.000 Reservisten. Insgesamt umfassen die Streitkräfte damit 1.103.000 Mann.

Die pakistanische Armee teilt sich in die drei klassischen Abteilungen Heer mit rund 520.000 Mann, Luftwaffe mit 45.000 Mann und Marine mit einer Mannstärke von 25.000 auf.

Die Landstreitkräfte besitzen rund 2300 Hauptkampfpanzer der Typen T-59 (etwa 1200 Stück), T-80UD (etwa 320 Stück) sowie 350 des Typs Al-Zarar (modifizierter Typ-59) und 300 Al-Khalid (modifizierter Typ-90 II). Neben 1199 gepanzerten Einheiten kann die Armee auf rund weitere 2000 Feldgeschütze und Haubitzen und 162 Kampfhubschrauber (die meisten der Typen SA.330, Mi-8/17 und 206) zurückgreifen.

Die Luftwaffe verfügt über eine eher bescheidene Streitkraft von 496 Kampfflugzeugen (Stand November 2005) der Typen F-7 (210 Stück), Mirage 3 (121 Stück), Mirage 5 (64 Stück), F-16 (34 Stück) sowie diverse Trainer (162 Stück) und 35 Transportflugzeuge. Des Weiteren besitzt die pakistanische Luftwaffe 12 Kampfhubschauber des Typs Alouette III.

Die Seestreitkräfte Pakistans sind ähnlich bescheiden ausgestattet. Nur 8 Fregatten, 15 U-Boote und 9 Hubschrauber der Typen Sea King und Sea Lynx, stehen der konventionellen Marine zur Verfügung. Der Küstenschutz hat eine Streitmacht von weiteren 8 Schnellbooten, 9 Landungsbooten sowie 3 Minenbooten.

Mit dieser Streitmacht wäre Pakistan seinen größeren Nachbarn sowie allen Industriestaaten Europas, Asiens und Afrikas unterlegen. Die eigentliche militärische Stärke verdankt Pakistan seinen Atomwaffen sowie seinem Raketenarsenal.

Pakistan ist eine faktische Atommacht und hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet. Seit 1998 besitzt es nach eigener Angabe Atomwaffen. Das Arsenal wird auf 24 bis höchstens 75 Sprengköpfe geschätzt. Offizielle Angaben dazu gibt es nicht. Ebenfalls unklar ist die Anzahl der Mittel- und Langstreckenraketen Pakistans. Bekannt sind jedoch die Typen Shaheen I, Shaheen II, Ghauri I-III sowie die Hatf-II Abdali. Nach eigenen Angaben kann Pakistan mit seinen Langstreckenraketen und Atomwaffen jedes Land des Nahen Ostens und Zentralasiens (einschließlich China und Indien) erreichen.

Wirtschaft

Allgemeines

Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, in der etwa 60 Prozent der Arbeitskräfte tätig sind und die zu 26 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt (Stand: 2000). Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 2000 440 US-Dollar, was einem realen Bruttosozialprodukt von 1.800 PPP-Dollar entsprach.

Landwirtschaft

In den Bewässerungskulturen der Indusebene sind mehrere Ernten pro Jahr möglich. Hier befinden sich etwa 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Pakistans, der Rest liegt in den Oasen Belutschistans und an den nördlichen Randgebirgen.

Haupterzeugnis ist neben Reis, Weizen und Zuckerrohr vor allem Baumwolle. Daneben wird Mais, Gerste, Hirse, Jute, Datteln und Bananen produziert.

Die Produktivität der Landwirtschaft ist nicht sehr hoch, da der Boden leicht versumpft und versalzt. Um dies zu vermeiden, sind teure Drainagesysteme und Pumpwerke erforderlich. Auch ist die Landwirtschaft wegen der Kleinpächterstruktur praktisch nicht mechanisiert. In den nicht bewässerten Gegenden im Norden Pakistans wird extensive Weidewirtschaft betrieben, teilweise in nomadischen Verbänden.

Die Küste des Arabischen Meeres ist außerordentlich fischreich, so dass sogar Trockenfisch exportiert werden kann.

Bodenschätze

Das Land verfügt über große Salzlager und Gipslagerstätten; auch wird Erdgas gefördert.

Industrie

Größte Branchen sind die Textil-, Metall- und chemische Industrie.

Außenhandel

2005/06 führte Pakistan Waren im Wert von 14,962 Milliarden US-Dollar aus. Die wichtigsten Ausfuhrgüter waren Textilien (59,7 Prozent; vor allem Baumwollstoffe, -garn und -bekleidung, Bettwäsche, Strickwaren, Handtücher), Lebensmittel (9,6 Prozent; davon allein Reis 6,9 Prozent), Leder, Lederwaren und Schuhe (zusammen 6,7 Prozent), Erdölprodukte (4,5 Prozent), Chemikalien und Pharmazeutika (2,7 Prozent), Industrieerzeugnisse (2,2 Prozent; vor allem medizinische Instrumente), Sportartikel (2,1 Prozent) und Teppiche (1,5 Prozent)[1].

Die Importe beliefen sich 2005/06 auf insgesamt 25,598 Milliarden US-Dollar und umfassten im Wesentlichen Maschinen und Fahrzeuge (27,5 Prozent), Erdöl und Erdölprodukte (23,3 Prozent), Chemikalien (14,7 Prozent), Lebensmittel (6,7 Prozent; davon 2,6 Prozent Speiseöle, 1,7 Prozent Zucker und 0,8 Prozent Tee), Eisen und Stahl (6,0 Prozent) sowie Textilien (1,9 Prozent; überwiegend Kunstfasern)[1].

Pakistans wichtigster Außenhandelspartner ist die Europäische Union (besonders Großbritannien und Deutschland), gefolgt von den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, China, Japan und Kuwait.

Internationale Beziehungen

Pakistan ist Mitglied der Weltbank, der Asiatischen Entwicklungsbank, des Internationalen Währungsfonds, der Welthandelsorganisation (WTO), der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) sowie der Südasiatischen Vereinigung für Regionale Zusammenarbeit (SAARC).

Bildung

Pakistan ist eines von weltweit nur zwölf Ländern, die weniger als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ins Bildungswesen investieren.

Es gibt über 40 Universitäten und 1.600 Colleges. 47% der Männer und 71% der Frauen in Pakistan sind Analphabeten.

Bibliothekswesen

Über 6.000 Bibliotheken sind in akademischen, privatwirtschaftlichen und religiösen Einrichtungen anzutreffen. Das öffentliche Bibliothekswesen ist stark unterentwickelt. Die knapp 300 öffentlichen Bibliotheken befinden sich in größeren Städten. In den 1980er Jahren wurden auf dem Land über 4.000 "box libraries" eingerichtet, über deren aktuellen Zustand wenig bekannt ist. Seit 1998 fordert die nationale Bildungspolitik die Einrichtung von Bibliotheken auf dem Land – bisher jedoch ohne Konsequenzen.

Laut Aussage der PCTL (Pakistan Telecommunication Company Limited) soll für 95 % der Bevölkerung Internetzugang möglich sein. Eine relativ große Anzahl von Internet-Cafés könnte diese Zahl bestätigen. Eine sehr geringe Anzahl von mit internationaler Hilfe aufgebauter Cyber Community Centers stellt qualitative Internetinformationszugänge auf dem Land zur Verfügung und bietet PC- und Internetkurse an.

An sechs Universitäten kann ein postgraduales Diplom in Library and Information Science erworben werden.

Kultur

siehe: Pakistanische Kultur

Politische Gliederung

Hauptartikel: Politische Gliederung Pakistans

Datei:Pakistan durchnummeriert.png
  1. Provinz Belutschistan (Balochistan, Baluchistan)
  2. Nordwestprovinz (North-West Frontier Province, NWFP, Nordwestliche Grenzprovinz)
  3. Provinz Punjab
  4. Provinz Sindh (Sind)
  5. Islamabad Hauptstadtterritorium
  6. Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (Federally Administered Tribal Areas, FATA).
  7. Asad Kaschmir (Azad Kashmir)
  8. Nordgebiete (Northern Areas)

Siehe auch: Liste der Städte in Pakistan

Medien

In Pakistan werden über 250 Tageszeitungen aufgelegt, die höchsten Verkaufszahlen hat das Urdu-Blatt Daily Jang, Lahore. Daneben gibt es 4 Fernseh- und 92 Rundfunksender.

Quellen

  1. a b Government of Pakistan, Ministry of Commerce: Trade Statistics and Analysis

Literatur

Wiktionary: Pakistan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Siehe auch: Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline

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