
Melkøya (norwegisch Milchinsel) ist eine Insel vor der norwegischen Küste in der Nähe der Stadt Hammerfest im Fylke Finnmark.
Wirtschaftliche Bedeutung
Auf der Insel wird eine Anlage zur Lagerung und Verarbeitung von Erdgas vom Erdgasfeld Snøhvitfeltet (norwegisch das Schneeweiß-Feld) in der Barentssee gebaut. Diese Anlage ist die größte ihrer Art in Europa und nimmt die Fläche der Insel vollständig ein. Das Gas wird durch eine 160 km lange Gaspipeline nach Melkøya befördert. Auf Melkøya wird es dann prozessiert und zu Flüssigerdgas verarbeitet. Danach wird es mit Tankschiffen abtransportiert. Die von Statoil betriebene Anlage soll planmäßig noch vor dem Jahr 2007 produktiv sein. Baubeginn war 2003.
Geschichte
In Verbindung mit dem Bauprojekt der Statoil wurde in den Jahren 2001 und 2002 eine archäologische Untersuchung durchgeführt. Dabei wurden Spuren menschlicher Besiedlung aus der ausklingenden Steinzeit gefunden, die bis auf das Ende der letzten Eiszeit zurück gehen.
Vor dem zweiten Weltkrieg war Melkøya ungefähr ein Jahrhundert lang bewohnt. Auf der Insel wurden im geringen Maßstab Kühe und Schafe gehalten. Zusammen mit Hammerfest wurde die Insel jedoch von deutschen Streitkräften zwangsevakuiert und auf ihr eine Batterie der Wehrmacht stationiert. Das Gelände wurde mit Stacheldraht und Landminen befestigt. Nach dem Krieg scheiterte die Wiederbesiedlung und landwirtschaftliche Weiternutzung an diesen Befestigungen und wurde im Jahr 1951 aufgegeben. Während der Räumung von Melkøya im Sommer 2002 wurden Teile der auf der Insel zurückgelassenen Bauten und Gegenstände in das Gjenreisningsmuseet (norwegisch Museum für den Wiederaufbau) in Hammerfest überführt.
Weblinks
- Bilder von Melkøya vor und nach dem Bau der Anlage (Norwegisch)
- Bilder während dem Bau der Anlage (Norwegisch)
- Museum für den Wiederaufbau in der Finnmark und in Nord-Troms (Norwegisch und Englisch)