Lucius Munatius Plancus

römischer Konsul
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Lucius Munatius Plancus (* um 87 v. Chr. in Tibur; † um 15 v. Chr.) war ein römischer Feldherr, Konsul und Zensor.

Eine Statue zu Plancus’ Ehren im Basler Rathaus

Leben

Plancus diente als Legat Gaius Iulius Caesars im Gallischen Krieg und im anschließenden Bürgerkrieg. Während Caesars Abwesenheit war er 46 v. Chr. einer der acht Stadtpraefecten von Rom.

Nach Caesars Ermordung 44 v. Chr. wurde Plancus Statthalter der Provinz Gallia Comata, also des gerade erst eroberten Galliens. Im Herbst 43 v. Chr. trat er auf die Seite des Marcus Antonius, der sich mit Oktavian (dem späteren Augustus) und Marcus Aemilius Lepidus zum Zweiten Triumvirat zusammenschloss. Plancus wurde 42 v. Chr. Consul, etwa 40 v. Chr. Statthalter der Provinz Asia und während Antonius' Partherfeldzug Statthalter von Syria.

Vor der endgültigen Auseinandersetzung zwischen den beiden verbliebenen Triumvirn lief Plancus zu Oktavian über. Er beantragte 27 v. Chr. im Senat, Oktavian, dem Sieger in Bürgerkrieg, den Titel Augustus zu verleihen. 22 v. Chr. wurde Plancus Censor.

Das monumentale Grabmal des Plancus in Gaeta in Italien ist noch erhalten.

Der Koloniengründer

Nach dem in Gaeta aufgefundenen Grabstein hat Munatius Plancus im Jahre 44 v. Chr. die Kolonie Augusta Raurica (heute: Augst) gegründet. Da indessen dort die archäologischen Zeugnisse erst im Jahre 6 v. Chr. einsetzen, ist das Projekt von Munatius Plancus in den Bürgerkriegswirren nach Caesars Ermordung entweder gar nie über das Planungsstadium hinausgekommen, die Gründung schlug fehl oder die Erstgründung befand sich im heutigen Basel.

Besser abgestützt ist hingegen die Gründung einer römischen Kolonie durch Munatius Plancus in Lyon im Jahre 43 v. Chr.