Die Antibabypille ist das von Frauen seit 1960 am häufigsten verwendete Verhütungsmittel zur Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft. Es handelt sich dabei um ein oral einzunehmendes Hormonpräparat, das die weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen in unterschiedlicher Zusammensetzung und Dosierung enthält.
Östrogene und Gestagene werden auch natürlicherweise vom weiblichen Körper produziert. Sie regeln den Ablauf des Monatszyklus und den Verlauf einer Schwangerschaft. Geringe Mengen an Östrogen fördern die Eireifung im Eierstock (Ovarium), den Eisprung (Follikelsprung) und damit die Bereitschaft zur Empfängnis. Ist es durch die Befruchtung des Eies durch ein männliches Spermium und zu einer anschließenden Schwangerschaft gekommen, produziert der weibliche Körper mehr Östrogen, was die Reifung eines neuen Eies unterbindet und einen weiteren Eisprung verhindert. Das bereits befruchtete Ei, das sich geteilt und im Uterus eingenistet hat, kann ungestört zum Embryo heranwachsen. Auch Gestagene haben während der Schwangerschaft einen schützenden Einfluss auf das befruchtete Ei. Sie verdicken etwa den Schleim, der den Gebärmuttermund verschließt, so dass er für Spermien undurchlässig wird, und verändern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass sich kein weiteres Ei mehr einnisten kann.
Die in der Antibabypille enthaltenen Hormone machen sich diese natürlichen Effekte bei der Verhütung zunutze. Wie bei einer Schwangerschaft unterdrücken sie die Eireifung, den Eisprung und verschließen die Gebärmutter gegenüber Spermien. Dem weiblichen Körper wird sozusagen eine Schwangerschaft vorgetäuscht.
Ursprünglich waren Antibabypillen hochdosierte "Hormon-Bomben". Heutzutage garantieren niedriger dosierte Pillen die gleiche Sicherheit und weisen geringere Nebenwirkungen auf.