Brent Spar war eine schwimmende Ölplattform in der Nordsee im Besitz des Shell-Konzerns und Esso. Diese befand sich 190 Kilometer nordöstlich der Shetland-Inseln (Großbritannien) und diente 1976 bis 1991 als Zwischenlager für Rohöl, an der Tankschiffe anlegten, um das Öl zu Raffinerien an Land zu transportieren.
Als Pipelines die Aufgabe des Öltransports übernahmen, wurde die 14.500 Tonnen schwere Brent Spar überflüssig und sollte 1995 im Meer versenkt werden, gemeinsam mit Maschinen und etwa 130 Tonnen Giftmüll, unter anderem Schwermetallen, Ölschlamm und radioaktivem Abfall.
Bekannt wurde die Ölplattform, als Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace diese besetzten, um die Versenkung zu verhindern. Zusätzlich wurde in der Öffentlichkeit zu einem Boykott gegen den Shell-Konzern aufgerufen.
Nachdem immer mehr internationale Kritik aufkam und Greenpeace 4.500 Liter Glyoxal auf der Plattform nachweisen konnte, welches nach britischem Recht zwingend an Land entsorgt werden muss, entschied sich Shell, die Brent Spar nicht zu versenken.
1998 beschlossen die 15 Teilnehmerstaaten der OSPAR-Konferenz ein Versenkungsverbot für Ölplattformen im Nordatlantik. Im gleichen Jahr begannen die Entsorgungsarbeiten der Brent Spar in Norwegen.