Fröhden

Stadtteil von Jüterbog
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Fröhden ist ein Ortsteil der brandenburgischen Kleinstadt Jüterbog in Deutschland.

Fröhden
Stadt Jüterbog
Koordinaten: 51° 58′ N, 13° 10′ OKoordinaten: 51° 58′ 28″ N, 13° 10′ 17″ O
Höhe: 80 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Markendorf
Postleitzahl: 14913
Ortsansicht
Ortsansicht

Der Ort liegt etwa 6,5 Kilometer südöstlich von Jüterbog.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte indirekt durch einen Herrn Johann von vrouden im Jahr 1308. Im Jahr 1386 belehnten die Herren von Dahme das Amt Jüterbog mit dem Ort und übertrugen weiterhin die Gerichtsbarkeit sowie das Kirchenpatronat. Von dort gelangte der Ort 1538 in den Besitz der Familie von Klitzing. Ein weiterer Lehnsbrief ist aus dem Jahr 1568 überliefert. Hierin erhielten die Gebrüder Hieronimus Elias Lippold und Friedrich Tristan von Klitzing den Ort vom damaligen Administrator des Erzstifts Magdeburg. Im Dreißigjährigen Krieg fiel der Ort annähernd wüst.

Durch den Prager Frieden gelangte der Ort vom Erzstift Magdeburg zum Kurfürstentum Sachsen. Nach dem Tod des Kurfürsten Johann Georg I. im Jahr 1657 erhielt sein zweiter Sohn August als Erbteil das Herzogtum Sachsen-Weißenfels und damit auch Fröhden. Nach seinem führte sein Sohn Johann Adolf I. das Fürstentum. Nachdem die Linie Sachsen-Weißenfels im Jahr 1764 erlosch, fielen Fröhden sowie Jüterbog nach Kursachsen. Die Familie von Klitzing blieb offenbar ohne Erben, so dass der Amtmann Birkner aus Zinna im Jahr 1797 den Ort erwarb.

Nach dem Wiener Kongress kam der Ort im Jahr 1816 zum Kreis Jüterbog-Luckenwalde. Nach 1828 wechselten die Besitzer häufig. Der letzte bekannte Gutsbesitzer war ein Herr Eding, dem der Ort bis 1855 gehörte. Im 19. Jahrhundert entstand im Ort ein Gutshaus. Es wurde 1915 in neoklassizistischen Formen umgestaltet. Von 1900 bis 1963 lag der Ort an der Kleinbahnstrecke Jüterbog – Luckenwalde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand im Gutshaus eine Maschinen-Ausleihstation, die 1952 in eine Maschinen-Traktoren-Station umgewandelt wurde. Am 1. Juli 1950 wurde Fröhden nach Markendorf eingemeindet.[1] 1956 wurde eine LPG gegründet, diese wurde 1958 mit der Markendorfer LPG zusammengeschlossen. Das Gutshaus wurde um 1980 vom Kreisbetrieb für Landtechnik genutzt und erheblich umgebaut. So wurde beispielsweise der Haupteingang von der Süd- auf die Nordseite verlegt und im Erdgeschoss eine Kantine eingerichtet. Seit der Wende wird das Gebäude als Technikstützpunkt für Landwirte genutzt. Im Jahre 1994 wurde eine Windkraftanlage auf dem nahegelegenen Börnickenberg errichtet. Seit dem 31. Dezember 1997 ist Fröhden ein Ortsteil von Jüterbog.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

 
Dorfkirche Fröhden
  • Die Dorfkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert, von 1325 bis 1339 ist ein Pfarrer Conrad nachweisbar. Im 15. Jahrhundert oder Anfang des 16. Jahrhunderts wurde der Turm hinzugefügt. 1637 brannte die Kirche ab, ab 1672 wurde die Kirche wieder aufgebaut. Im Inneren befindet sich ein Kanzelaltar aus dem 1760. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.[2]
  • Die Gehöfte in der Mühlestraße 1 und Mühlenstraße 7 stammt aus der Zeit um 1900 und sind noch wie zur Bauzeit erhalten.
  • Fröhden ist seit 2005 an die Flaeming-Skate angeschlossen.

Persönlichkeiten

In Fröhden war im 19. Jahrhundert die Wirkungsstätte des Pfarrers und Archäologen Heinrich Otte.

Literatur

  • Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante: Landkreis Teltow Fläming. Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg. Bd. 17, 1.) Werner’sche Verlagsgesellschaft, Worms 2000, ISBN 3-88462-154-8.
  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg: Teltow (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Band 4). Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1976.
Commons: Fröhden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105145 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg