Simone Thomalla (* 11. April 1965 in Leipzig) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben
Herkunft und Ausbildung
Simone Thomalla ist die Tochter des Filmarchitekten Alfred Thomalla und des Fotomodells Erika Thomalla.[1] Sie wuchs in Potsdam auf und studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Es folgten Engagements in Dresden und Berlin.
Film und Fernsehen
Ihr Filmdebüt hatte Thomalla 1982 als Franziska Lammertin in dem DDR-Fernsehfilm Abgefunden. In der DEFA-Filmsatire Zwei schräge Vögel (1989) war sie in der Rolle der Petra Anschuetz zu sehen. In den 1990er Jahren hatte sie in mehreren Fernsehserien feste Rollen. In Agentur Herz spielte sie 1991 und 1992 mit. Von 1993 bis 1995 war sie in Unser Lehrer Doktor Specht die Regine Holle. 1993 war sie in der sechsteiligen ZDF-Miniserie Durchreise – Die Geschichte einer Firma zu sehen. 1996 bekam sie mit Mona M. – Mit den Waffen einer Frau eine eigene Fernsehserie; in ihr verkörperte sie die Titelfigur Mona Morena. Von 1997 bis 1999 verkörperte sie in der Fernsehreihe Ärzte eine Kinderärztin. Zudem war sie in den Tatort-Folgen Berliner Weiße (1998) und Bienzle und die blinde Wut (1999) zu sehen.
In den 2000er Jahren spielte sie vermehrt in Fernsehfilmen mit. Nur noch vereinzelt sah man sie in Episodenrollen von Fernsehserien, unter anderem in Der letzte Zeuge, Siska, Der Alte, Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei und Der Bulle von Tölz. In dem Erotikdrama Anna H. – Geliebte, Ehefrau und Hure war sie neben Doreen Jacobi und Thure Riefenstein zu sehen, an der Seite von Sascha Hehn in Fremde Frauen küsst man nicht, in Am Anfang war die Eifersucht mit Stephan Schwartz, neben Dieter Pfaff und Rita Russek in Ein Vater zum Verlieben (2001) und an der Seite von Friedrich von Thun in Unser Papa, das Genie (2002).
Im Mai 2008 hatte sie in der 700. offiziellen Tatort-Folge Todesstrafe ihr Debüt als Tatort-Ermittlerin und bildete bis 2015 in 21 Folgen mit Martin Wuttke das Leipziger Ermittlerduo Saalfeld und Keppler für den Tatort des MDR.[2][3]
In dem Jugenddrama Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung (2010) war sie die Mutter von Tommy Weber (Jacob Matschenz). In der Sat.1-Fernsehkomödie Bei manchen Männern hilft nur Voodoo (2010) spielte sie Doris Günther, die von ihrem Mann (Sven Martinek) mit Psychopharmaka unterdrückt wird. In dem ZDF-Fernsehfilm Familie Fröhlich – Schlimmer geht immer (2010) war sie an der Seite von Jürgen Tarrach zu sehen. Seit Juni 2011 ist sie in der ZDF-Filmreihe Frühling in der Hauptrolle der Dorfhelferin Katja Baumann zu sehen. 2013 spielte sie in dem ARD-Fernsehfilm Nach all den Jahren eine Schriftstellerin.
Persönliches
1986 sang Simone Thomalla in der DDR-Pop-Band Jessica als Backgroundsängerin.[4] 1989 wurde ihre Tochter Sophia geboren. Mit deren Vater, dem Schauspieler André Vetters, war Thomalla von 1991 bis 1995 verheiratet. Von 1995 bis 1999 war sie mit dem Schauspieler Sven Martinek liiert und von 2000 bis Anfang 2009 lebte sie mit Rudi Assauer in Gelsenkirchen zusammen. Mit ihm drehte sie Werbespots für die Veltins-Brauerei. Für ihren Spot Überraschung erhielten sie 2006 in der Kategorie Bester Werbespot mit Prominenten die Goldene Kamera. Außerdem traten sie regelmäßig zusammen in der Spielshow Typisch Frau – Typisch Mann bei RTL auf.
Seit 2009 ist Thomalla mit dem Handballnationalspieler Silvio Heinevetter liiert. Zugunsten von UNICEF engagiert sich Thomalla für das Benefiz-Projekt Prominence for Charity. 2010 stand sie für die Februar-Ausgabe des Playboy vor der Kamera.[5] Im Playboy vom Oktober 2015 mit dem Titel Deutschlands 25 schönste Stars war sie zusammen mit ihrer Tochter abgebildet.[6]
Filmografie (Auswahl)
- 1982: Abgefunden (TV)
- 1983: Romeo und Julia auf dem Dorfe
- 1988: In einem Atem
- 1988: Polizeiruf 110: Der Mann im Baum (Fernsehserie)
- 1989: Zwei schräge Vögel
- 1989: Immensee (TV)
- 1990: Die kriegerischen Abenteuer eines Friedfertigen (TV)
- 1990: Die Sprungdeckeluhr
- 1991: Zwerg im Kopf
- 1992: Cosimas Lexikon
- 1992: Ein Bayer auf Rügen (Fernsehserie)
- 1993: Durchreise – Die Geschichte einer Firma (sechsteiliger Fernsehfilm)
- 1993: Unser Lehrer Doktor Specht (Fernsehserie)
- 1993: Liebe am Abgrund
- 1994: Das Phantom – Die Jagd nach Dagobert
- 1994–1997: Frauenarzt Dr. Markus Merthin (Fernsehserie, 25 Folgen)
- 1996: Mona M – Mit den Waffen einer Frau (Fernsehkrimiserie, 14 Folgen)
- 1996: Das Recht auf meiner Seite
- 1997–1999: Ärzte: Kinderärztin Leah (Fernsehserie, 6 Folgen)
- 1997: Die Geliebte – Das Kind des Anderen
- 1997: Les enfants d’abord (TV)
- 1997: Wie eine Spinne im Netz
- 1998: Blutjunge Liebe
- 1998: Tatort – Berliner Weiße
- 1999: Am Anfang war der Seitensprung
- 1999: Spiel, Satz und Sieg
- 1999: Männer aus zweiter Hand
- 1999: Tatort – Bienzle und die blinde Wut
- 2000: Anna H. – Geliebte, Ehefrau und Hure
- 2000: Der letzte Zeuge (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2000–2005: Siska (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2000–2006: Der Alte (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2001: Unser Papa, das Genie
- 2001: Ein Vater zum Verlieben
- 2001: Am Anfang war die Eifersucht
- 2002: Mama macht's möglich
- 2003: Brücke zum Herzen
- 2003: Der Pfundskerl – Mord im Zoo (TV-Serie)
- 2003: Göttergatte und Ganoven
- 2004–2007: Ein Fall für den Fuchs (TV-Mehrteiler, 6 Folgen)
- 2005: La Dolce Rita
- 2005: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fernsehserie)
- 2005: Der Teufel, der Herr Engel hieß
- 2005: Brücke zum Herzen
- 2005: Der Bulle von Tölz: Der Weihnachtsmann ist tot
- 2005: Donna Leon – Beweise, dass es böse ist (Fernsehserie)
- 2005: SOKO Köln (Fernsehserie)
- 2006: Entführ’ mich, Liebling
- 2006: Geiselzicken
- 2007: Frühstück mit einer Unbekannten (TV)
- 2007: Ein Teufel für Familie Engel (TV)
- 2008–2015: Tatort, 21 Folgen – siehe Folgenliste des Ermittlerduos Saalfeld und Keppler
- 2009: Liebe macht Sexy
- 2010: Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung
- 2010: Die Rosenheim-Cops (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 2010: Bei manchen Männern hilft nur Voodoo
- 2010: Familie Fröhlich – Schlimmer geht immer
- 2010: Aschenputtel
- seit 2011: Frühling (32 Folgen als Katja Baumann – siehe Episodenliste)
- 2013: Die Erfinderbraut
- 2013: Nach all den Jahren
- 2014: Sprung ins Leben
- 2018: Doppelzimmer für drei
Hörbücher
- 2007 – Irene Rodrian: Küsschen für den Totengräber. Tandem Verlag (CD, 66 Min.)
- 2009 – Joy Fielding: Am seidenen Faden. Random House Audio, Köln, ISBN 978-3-8371-0092-1 (gekürzt, 4 CDs, 280 Min.)
- 2009 – Kathy Reichs Das Grab ist erst der Anfang. Random House Audio, Köln, ISBN 978-3-8371-0222-2 (gekürzt, 6 CDs, 419 Min.)
Weblinks
- Simone Thomalla bei IMDb
- Simone Thomalla bei filmportal.de
- Simone Thomalla Thomallas Website
- Simone Thomalla bei prisma
Einzelnachweise
- ↑ Zur Person von Simone Thomalla rp-online.de
- ↑ Simone Thomalla und Martin Wuttke ermitteln ( vom 30. Mai 2008 im Internet Archive) Seite des mdr
- ↑ Thomalla und Wuttke: Darum wurden sie gefeuert. hna.de, 22. Januar 2014, abgerufen am 1. Februar 2014.
- ↑ Leute. In: Berliner Zeitung, 9. Oktober 2010
- ↑ Februar-Playboy – Gereifte Ermittlerin und junge Globetrotterin
- ↑ Das sind die Siegerinnen unserer Online-Wahl. In: playboy.de
Personendaten | |
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NAME | Thomalla, Simone |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 11. April 1965 |
GEBURTSORT | Leipzig, Deutsche Demokratische Republik |