Bahnhof Weinfelden

Bahnhof der Stadt Weinfelden im Schweizer Kanton Thurgau
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Der Bahnhof Weinfelden ist ein Bahnhof in der Stadt Weinfelden und der grösste Eisenbahnknotenpunkt des Kantons Thurgau. Es verkehren Züge der SBB und der Thurbo, welche nebst halbstündlich verkehrenden Fernverkehrszügen auch Linien der S-Bahn-Systeme von Zürich und St. Gallen betreiben.

Bahnhof Weinfelden
Bahnhof Weinfelden
Bahnhof Weinfelden
Bahnhof Weinfelden
Daten
Lage im Netz Kreuzungsbahnhof
Perrongleise 4 +1 Durchgangsgleis
Abkürzung WF
Eröffnung 1855
Architektonische Daten
Architekt Jakob Friedrich Wanner 1855
Max Vogt 1970/1971
Architektenkollektiv Markus Jedele 2002
Lage
Stadt/Gemeinde Weinfelden
Kanton Thurgau
Staat Schweiz
Koordinaten 725472 / 269718Koordinaten: 47° 33′ 58″ N, 9° 6′ 22″ O; CH1903: 725472 / 269718
Höhe (SO) 429 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bahnhof Weinfelden
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz

Geschichte

Die Planungen für den Bahnhof Weinfelden begannen 1853. Weinfelden wurde als eine von 13 Stationen entlang der Bodenseebahn von Romanshorn nach Oerlikon festgelegt. Unmittelbar darauf fuhren die Baumaschinen auf. Der Bahnhof wurde nach knapp zweijähriger Bauzeit am 16. Mai 1855 zusammen mit der ersten Etappe von Romanshorn nach Winterthur von der Schweizerischen Nordostbahn eröffnet. Das Bahnhofsgebäude, geplant von Jakob Friedrich Wanner, der bereits die Bahnhofsgebäude von Winterthur und dem Zürcher Hauptbahnhof entworfen hatte,[1] wurde in den Jahren 1863 und 1864 fertiggestellt.

1876 wurde die Bischofszellerbahn nach Gossau SG eröffnet, die offiziell in Weinfelden ihren Ausgangspunkt hat, jedoch erst im Bahnhof Sulgen von der Bodenseebahn abzweigt. 1902 gelangte der Bahnhof in Besitz der neugegründeten SBB. Zum Kreuzungsbahnhof wurde er ab 1909 ausgebaut, als der Bau der damaligen Mittelthurgaubahn ihre Strecke von Wil SG über Weinfelden zum Bahnhof Kreuzlingen begann. Nach nur zweijähriger Bauzeit konnte die Strecke am 18. Dezember 1911 dem Verkehr übergeben werden.[2]

1970/1971 wurde das Bahnhofsgebäude vom Architekten Max Vogt um ein WC/Dienstgebäude ergänzt.

1994 wurde von der MThB mit dem Seehas eine grenzüberschreitende Bodensee-S-Bahn in Betrieb genommen, welcher umsteigefrei die gesamte MThB-Stammstrecke von Weinfelden über Konstanz bis Engen befuhr. Diese Verbindung wurde mit der MThB-Liquidation und Übernahme durch die SBB-Tochter Thurbo 2002 Geschichte und wurde in drei Thurbo-Regionalzugverbindungen Engen–Konstanz, Konstanz–Weinfelden und Weinfelden–Wil aufgeteilt. Das seit der Übernahme in SBB-Händen befindliche ehemalige MThB-Depot wurde 2007 aufgegeben.

Im Hinblick auf die Bahn 2000 wurde der Bahnhof im Jahr 2002 einer grundlegenden Erneuerung unterzogen.[3] Das alte Bahnhofsgebäude wurde saniert und mit einem SBB-Reisezentrum und einer Snackbar versehen,[4] Bahnsteige und Perrondächer wurden komplett neu aufgebaut. Vom Künstler Thomas Rutherfoord wurde im Zuge des Umbaus ein Kunst am Bau-Werk in Form von dunkelrot glänzenden Farbreliefs in Anlehnung an eine zuvor wegen des Umbaus gefällte Blutbuche vor dem Bahnhof gestaltet.[5]

Anlage

 
Bahnhofsgebäude Weinfelden
 
Bahnhof Weinfelden Gleis 1 (2011)
 
Postauto am Bahnhof Weinfelden

Die Bahnhofsanlage umfasst fünf Gleise, vier Bahnsteig- und ein Durchgangsgleis:

  • Gleis 1: Fernverkehr nach Romanshorn bzw. Konstanz, S5 nach St. Gallen, Regio nach Konstanz
  • Gleis 2: Durchgangsgleis für Rangier- und Güterverkehr
  • Gleis 3: Fernverkehr nach Zürich bzw. Luzern (IC bzw. IR)
  • Gleis 4: S30 nach Winterthur, S7 nach Rorschach, Regio nach Wil bzw. Konstanz
  • Gleis 5: S8 nach Pfäffikon SZ, Regio nach Wil, morgens und von mittags bis abends S nach St.Gallen

Die Gleise 1 und 5 befinden sich an einem Seitenbahnsteig, die Gleise 3 und 4 bilden einen Mittelbahnsteig. Die Gleise 4 und 5 verfügen in der Bahnsteigmitte über einen Spurwechsel, so dass sie gleichzeitig von zwei Zügen besetzt werden können, die einander auch überholen können. In der Praxis wird dies vor allem beim Gleis 4 angewendet.

Die Schnellzüge Richtung Konstanz, Romanshorn fahren auf Gleis 1, in Richtung Frauenfeld auf Gleis 3. Die S-Bahnen fahren mehrheitlich auf Gleis 4 und 5. Die Abfahrtstellen der Busse sind auf der Nordseite des Bahnhofs am Gleis 1.

Verkehr

Stand: Fahrplanjahr 2021

Fernverkehr

Regionalverkehr

S-Bahn Zürich

  • S 24 Weinfelden–Winterthur–Zürich Flughafen–Zürich HB–Thalwil–Zug
  • S 30 Weinfelden–Winterthur

S-Bahn St. Gallen

  • Fehler: Falsche oder ungültige Liniennummer! WeinfeldenSulgenBischofszell Stadt–St. Gallen
  • Fehler: Falsche oder ungültige Liniennummer! Weinfelden–Amriswil–Romanshorn–Rorschach
  • Fehler: Falsche oder ungültige Liniennummer! Wil SGWeinfelden–Sulgen–Romanshorn
  • Fehler: Falsche oder ungültige Liniennummer! WeinfeldenBerg TGSiegershausen–Kreuzlingen–Konstanz

Der Bahnhof wird täglich von rund 185 Zügen frequentiert.[6] Alle Nahverkehrszüge haben in Weinfelden Endstation, ausser die S10.

Busverkehr

Am Bahnhof Weinfelden treffen sich folgende sechs Postautolinien:

Lage

Der Bahnhof Weinfelden liegt ungefähr in der Mitte der Stadt südlich des Stadtzentrums.

Dienstleistungen

Am Bahnhof befinden sich ein SBB-Reisezentrum sowie Detailhändler.

Ausbau und Modernisierung

Im ganzen Kanton sollte bis ins Jahr 2019 das Bahnangebot ausgebaut werden.[7] Auf der Strecke Weinfelden – Kreuzlingen soll in Zukunft eine schnelle S-Bahn verkehren.[8] Dazu wird es nötig sein, die Strecke auf zwei Spuren zu erweitern und die beiden Bahnhöfe Weinfelden und Kreuzlingen auszubauen.

Am Bahnhof Weinfelden sollen insgesamt 25 Millionen Schweizer Franken investiert werden.[9] Dabei sollen das Perron zum Gleis 5 im Westen um etwa 200 Meter verlängert werden. Zusätzlich soll ein Lift zum Mittelperron gebaut werden. Ein zusätzliches Perron sowie die Verbreiterung, des laut Pendlern viel zu schmalen, Mittelperrons ist nicht mehr geplant.

Commons: Bahnhof Weinfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Historischer Verein des Kantons Thurgau. Abgerufen am 28. September 2020.
  2. MThB. Abgerufen am 28. September 2020.
  3. http://www.schlossgasse.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=47&Itemid=2@1@2Vorlage:Toter Link/www.schlossgasse.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. http://www.architektenkollektiv.ch/documents/ref_weinf_bahnhof.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.architektenkollektiv.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Thomas Rutherfoord | Kunst & Bau. Abgerufen am 28. September 2020.
  6. Archivlink (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tbo-online.ch
  7. Im Thurgau wird das Bahnangebot bis 2019 ausgebaut., toponline.ch am 10. April 2014.
  8. Bahnangebot im Thurgau wird ab Fahrplan 2019 erweitert. In: Kreuzlinger Zeitung.
  9. SBB investieren 25 Millionen. Thurgauer Zeitung am 2. Oktober 2015.