Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. März 2021 um 14:03 Uhr durch Pessottino(Diskussion | Beiträge)(clean up, replaced: Kent Andersson (Motorradrennfahrer) → Kent Andersson (Rennfahrer) (5) mit AWB). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Der erste Grand Prix der Tschechoslowakei fand 1928 auf dem Militärflugplatz Prag-Kbely statt und löste die 1926 und 1927 veranstaltete Tschechoslowakische TT ab. Im folgenden Jahr fanden die Rennen im Prager Stadtteil Zbraslav statt. Bereits zu dieser Zeit trugen sich internationale führende Größen des Motorradsports wie George Rowley oder Henry Tyrell-Smith in die Siegerlisten ein. Nach 1929 wurde kein weiterer Grand Prix ausgeschrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand das erste als internationaler Großer Preis für Motorräder (Mezinárodni Velká cena motocyclu) ausgetragene Rennen im Jahr 1950 auf dem 17,8 km langen Masaryk-Ring um das heute zu Brünn gehörige Kohoutovice statt. Da unter den damaligen Machthabern Motorradrennen im Gegensatz zu Automobilrennen nicht als bourgeois verpönt waren, konnte sich das Rennen etablieren, wurde ab dem folgenden Jahr als offizieller Grand Prix der Tschechoslowakei (Velká cena Ceskoslovenska) ausgetragen und erfreute sich sowohl unter den Piloten des Ostblocks als auch unter den internationalen Größen wachsender Beliebtheit. So siegten einheimische Idole wie František Šťastný oder Gustav Havel auf ČZ und Jawa aber auch Weltmeister wie Keith Campbell, Gary Hocking, Jim Redman oder Luigi Taveri.
Ab 1965 zählte der weiterhin in Brünn, aber auf einer völlig umgebauten und auf 13,940 km verkürzten Strecke, stattfindende Grand Prix zur Motorrad-Weltmeisterschaft. Besonders nachdem ab 1973 auf politischen Druck der DDR-Führung der Große Preis der DDR seinen WM-Status verloren hatte und dort keine der internationalen Spitzenfahrer mehr an den Start gingen, besuchten jährlich Zehntausende Zuschauer aus der DDR den Grand Prix, der somit der einzige WM-Lauf überhaupt im Ostblock war.
Zur Saison 1975 wurde der unter den Fahrern als gefährlich geltende Kurs auf 10,925 km erneut verkürzt. Nach anhaltender Kritik an der Streckensicherheit wurde der Grand Prix von 1983 bis 1986 nur im Rahmen der Motorrad-Europameisterschaft ausgetragen und hatte keinen WM-Status.
Im Jahr 1987 wurde das bis heute genutzte Automotodrom Brno, das innerhalb der alten, vor dem Krieg genutzten Strecke liegt, eröffnet. Ab dieser Saison gehörte der Grand Prix der Tschechoslowakei auch wieder zur Motorrad-WM und lockte wieder Hunderttausende an. Der letzte Große Preis der Tschechoslowakei fand in der Motorrad-Weltmeisterschaft 1991 statt. Im folgenden Jahr konnten sich die Veranstalter aufgrund der durch die Samtene Revolution veränderten wirtschaftlichen Bedingungen mit dem WM-Vermarkter nicht über eine Austragung einigen.
Nachdem zum 1. Januar 1993 die Tschechoslowakei in die beiden selbstständigen Staaten Tschechien und Slowakei geteilt wurde, trat ab der Saison 1993 der Große Preis von Tschechien an die Stelle des Grand Prix der Tschechoslowakei und gehört seither zu den beliebtesten und bestbesuchten Rennen der Motorrad-Weltmeisterschaft.