Manipulation

gezielte Beeinflussung
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Der Begriff Manipulation (lat. Handgriff; Kunstgriff) beschreibt die gezielte aber verdeckte Einflussnahme - in psychologischer Hinsicht sämtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen.

Von Menschen

Wer Angst hat oder sich leicht täuschen lässt, ist leicht manipulierbar. Zum Beispiel gibt es Manipulation durch Angst vor etwas Eingeredetem, das jemand uns überzeugend vermittelt hat, das aber nicht der Realität entspricht. Manipulation von Menschen verfolgt Ziele und dient dazu, andere Menschen zu beeinflussen, z. B. hinsichtlich ihres Verhaltens.

Der Begriff der Manipulation ist zumeist negativ besetzt, selbst wenn das Ergebnis positiv ist. Manipulierte Menschen handeln nicht aus eigenen Einsichten oder Überzeugungen, sondern fremdbestimmt. Diese Lenkung durch Beeinflussung von außen erzeugt in der Regel negative Emotionen beim Opfer. Spricht man von einer gewollten Veränderung auch seitens der Zielperson, wird eher von Lernen oder Entwicklung gesprochen. Als Mind-Security kann die organisierte Vorbeugung von Menschen oder Organisationen gegenüber Manipulation bezeichnet werden. Auch Emanzipation und Aufklärung sind gegen Manipulation gerichtet.

Manipulation als alltägliches Beeinflussen

Es wird mitunter die These vertreten (unter anderem in der NLP), dass Menschen einander manipulieren, sobald sie miteinander kommunizieren (Wittgenstein: Sprache ist Verhexung des Geistes). Es kann verschiedenste Ausprägungen in Form und Stärke geben, die minimale Manipulation besteht bereits darin, den anderen zum Zuhören zu bewegen. Dies gilt somit nicht nur auf zielgerichtete Kommunikation, sondern auch für einfache Unterhaltungen. Jeder manipuliert somit jederzeit jeden Anderen, mit dem er zu tun hat (siehe auch Walther G. Pinecoke). Auch das Schreiben dieser Erklärung sei demnach ein manipulatives Verhalten des Verfassers, wobei wir davon ausgehen wollen, dass es in guter Absicht geschieht.

Manipulation wäre also eine alltägliche Vorgehensweise und stelle lediglich Beeinflussung dar und sei demnach nicht negativ zu bewerten. Erst der Zweck und die Eindringlichkeit der Manipulation könne eine Wertung ermöglichen.

Befürworter manipulativer Praktiken, z. B. aus dem Bereich der Werbung und Propaganda halten den Vorwurf von Unfairness und die Gefahr von Machtmissbrauch für vernachlässigbar. Es sei ein Vorurteil, gegen das die Manipulation zu kämpfen hat. Manipulation sei ein natürliches menschliches Verhalten.

Warnung vor Verharmlosung

Demgegenüber wird eingewendet, dass die Wahl der Mittel für eine Wertung bedeutsam ist. Eine Manipulation, die auf gezielter Täuschung beruht, sei problematisch. Im negativen Sinn bedeutet Manipulation z. B. die Verminderung der Willensfreiheit bzw. Kontrolle des Opfers bzw. seitens des Täters eine Wahl unfairer, intransparenter oder täuschender Mittel, welche eine Gegenwehr erschweren. Oft wird negativ von Manipulation gesprochen, sobald sich jemand als Opfer einer Manipulation betrachtet.

Aufgeklärtheit und Unmündigkeit stehen in Bezug auf die Manipulierbarkeit in einem Kontrast zueinander. Die alltägliche Anwendung von Manipulation unterscheidet sich dabei nicht sehr von Formen professioneller Beeinflussung von Menschen. Letztere birgt jedoch die Gefahr von Machtmissbrauch.

Von Dingen

Mit Manipulation einer Sache bezeichnet man deren Handhabung und ggf. Bearbeitung. Eine Manipulation stellt z. B. das Durchtrennen eines Drahtes bei einer Bombe dar; dies kann sowohl zum Entschärfen, als auch zur unkontrollierten Explosion führen. Auch im Bereich der Informatik wird der Begriff der Manipulation verwendet, z. B. wird das Verändern von Daten (von Textdateien bis hin zu Datenbankeinträgen) als Datenmanipulation bezeichnet. Technisch gesehen ist der Begriff der Manipulation also eher wertneutral zu sehen.

Von Daten und Diagrammen

Eine Manipulation von Daten und Diagrammen ist eine absichtliche Verfälschung des Inhalts von Statistiken, in Form von Auslassungen, Zusätzen oder Auswahl, meist mit der Intention eine eigene These zu untermauern oder eine andere zu widerlegen.

In der Zauberkunst

Manipulation gilt als eine Sparte der Zauberei. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass meist unter Einsatz von Fingerfertigkeit mit Gegenständen wie Spielkarten, Bällen, Zigaretten u. ä. so umgegangen wird, dass die Illusion des Erscheinens, Verschwindens und Verwandelns entsteht. Für die Manipulation ist sehr viel Übung notwendig, weshalb diese Sparte in Fachkreisen hoch angesehen ist.

Zitate

  • "Keine Emotion beraubt den Geist so vollständig von seinen Möglichkeiten zu handeln und zu denken wie die Angst." Edmund Burke

Siehe auch