Hans Joachim Pabst von Ohain
Hans Joachim Pabst von Ohain (geb. am 14. Dezember 1911 in Dessau; gest. am 13. März 1998 in Melbourne, Florida) gilt neben Frank Whittle als einer der Väter des Strahltriebwerks, im Volksmund auch Düsentriebwerk genannt. Hans von Ohain promovierte an der Universität Göttingen in Physik und Aerodynamik.
Schon in jungen Jahren beschäftigte sich Hans von Ohain mit der Vision eines Strahltriebwerks und bastelte in seiner Garage auch an einem ersten Modell. 1936 meldete er bereits ein Patent darauf an. Schließlich gelang es ihm den Unternehmer Ernst Heinkel von seiner Idee zu überzeugen und in ihm einen Unterstützer des Projektes zu finden. Ab 1938 entwickelte Hans von Ohain mit seinem Team in den Heinkel Flugzeugwerken ein Flüssigtreibstoff-Strahltriebwerk, das so genannte Heinkel HeS 3b, während parallel dazu ein genau darauf zugeschnittenes Flugzeug entworfen und gebaut wurde, die Heinkel He 178. Nach mehreren Verzögerungen kam es am 27. August 1939 schließlich zum ersten Flug eines Flugzeugs mit Strahltriebwerk in Rostock-Marienehe.
1947 wurde Hans von Ohain - im Rahmen der Operation Overcast - von den Amerikanern wie viele andere deutsche Ingenieure mit militärtechnisch relevanten Erfindungen in die USA gebracht. Zuerst arbeitete er für die US Airforce und unterstützte sie bei der Entwicklung eigener Düsenflugzeuge. 1956 wurde von Ohain Direktor des Air Force Aeronautical Research Laboratory und 1975 wurde er dort zum Chefentwickler des Aero Propulsion Laboratory befördert.
Zusammen mit Frank Whittle erhielt von Ohain 1991 den Charles-Stark-Draper-Preis für seine wegweisenden Entwicklungen auf dem Gebiet des Strahltriebwerks.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ohain, Hans Joachim Pabst von |
KURZBESCHREIBUNG | einer der Väter des Strahltriebwerks |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1911 |
GEBURTSORT | Dessau |
STERBEDATUM | 13. März 1998 |
STERBEORT | Melbourne, Florida |