Hirsche

Familie der Wiederkäuer (Ruminantia)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. August 2004 um 00:33 Uhr durch Baldhur (Diskussion | Beiträge) (Klassifikation: Link zum Mesop. Damhirsch). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Hirsche (Cervidae) sind eine Familie der Paarhufer. Sie sind in 40 Arten über Eurasien, Nord- und Südamerika verbreitet und wurden außerdem in Australien und Neuseeland durch Menschen eingeführt.

Hirsche
Datei:Weisswedelhirsch.jpg
Weißwedelhirsch
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Säugetiere (Mammalia)
Vorlage:Subclassis: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Paarhufer (Artiodactyla)
Vorlage:Subordo: Wiederkäuer (Ruminantia)
Vorlage:Familia: Hirsche (Cervidae)

Die Größe der Hirsche schwankt zwischen der eines Hasen (Pudu) und der eines Pferdes (Elch). Kennzeichnend ist das Geweih, das meistens nur beim Männchen vorhanden ist. Ausnahmen sind lediglich das Wasserreh (das nie ein Geweih hat) sowie das Rentier (bei dem beide Geschlechter ein Geweih haben). Die Geweihe sind verzweigte Stangen, die jedes Jahr abgeworfen werden und anschließend nachwachsen.

Die Hirsche tauchten im Oligozän in Asien auf. Von hier verbreiteten sie sich nach Europa. Nordamerika erreichten sie im Miozän, Südamerika erst in erdgeschichtlich sehr junger Zeit im Pleistozän.

Klassifikation

Die Moschushirsche werden hier nicht zu den Hirschen gerechnet, sondern als eigene Familie gewertet. Damit gehören folgende Taxa zu den Hirschen:

  • Unterfamilie Muntjaks (Muntiacinae)
    • Gattung Muntiacus
      • Chinesischer Muntjak (Muntiacus reevesi)
      • Schwarzer Muntjak (Muntiacus crinifrons)
      • Tenasserim-Muntjak (Muntiacus feae)
      • Indischer Muntjak (Muntiacus muntjak)
      • Borneo-Muntjak (Muntiacus atherodes)
      • Gongshan-Muntjak (Muntiacus gongshanensis)
    • Gattung Megamuntiacus
      • Riesenmuntjak (Megamuntiacus vuquangensis)
    • Gattung Elaphodus
      • Schopfhirsch (Elaphodus cephalophus)
  • Unterfamilie Hydropotinae
    • Gattung Hydropotes
  • Unterfamilie Trughirsche (Odocoileinae oder Capreolinae)
    • Gattung Capreolus
    • Gattung Odocoileus
    • Gattung Ozotoceros
    • Gattung Blastocerus
    • Gattung Spießhirsche (Mazama)
      • Großmazama oder Rotmazama (Mazama americana)
      • Graumazama (Mazama gouazoupira)
      • Kleiner Rotmazama (Mazama rufina)
      • Zwergmazama (Mazama chunyi)
      • Merioa-Mazama (Mazama bricenii)
      • Kleinmazama (Mazama nana)
    • Gattung Pudus (Pudu)
      • Nördlicher Pudu (Pudu mephistophiles)
      • Südlicher Pudu (Pudu puda)
    • Gattung Rangifer
    • Gattung Andenhirsche (Hippocamelus)
      • Nördlicher Andenhirsch (Hippocamelus antisensis)
      • Südlicher Andenhirsch (Hippocamelus bisulcus)
    • Gattung Alces
  • Unterfamilie Cervinae

Ein vereinfachtes Kladogramm der Hirsche zeigt die mutmaßlichen Verwandtschaftsbeziehungen:

Cervidae (Hirsche)
 |-- Hydropotes (Wasserreh)
 `-- N.N.
      |-- Muntiacinae (Muntjaks)
      `-- N.N.
           |-- Odocoileinae (Trughirsche)
           |    |-- Capreolus (Rehe)
           |    `-- N.N.
           |         |-- Odocoileini (Amerikahirsche und Rentiere)
           |         `-- Alces (Elch)
           `-- Cervinae
                |-- Megaloceros (†)
                `-- Cervini (rezente Cervinae)

Von den zahlreichen fossilen Hirscharten wurde in das Kladogramm der eiszeitliche Riesenhirsch Megaloceros aufgenommen, der zu den bekanntesten prähistorischen Säugetieren gehört.