Wolfgang Přiklopil
Fehlende enzyklopädische Relevanz - Wikipedia ist keine Nachrichtenagentur. --Dundak ☎ 15:49, 24. Aug 2006 (CEST)
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Wolfgang Priklopil (* 14. Mai 1962 in Hainburg; † 23. August 2006 in Wien) war ein österreichischer Nachrichtentechniker und Entführer im Fall Natascha Kampusch.
In seinem Privathaus in Strasshof im Bezirk Gänserndorf bei Wien hielt er achteinhalb Jahre lang von 1998–2006 Natascha Kampusch in einem Kellerverlies gefangen. Zum Zeitpunkt der Entführung war das Opfer zehn Jahre alt. Nicht nur die lange Fortdauer der Entführung sind in der Rechtsgeschichte einmalig, sondern auch die Akribie der Vorbereitung des Verbrechens, und natürlich die jahrelange Fortsetzung der Tat. Priklopil hat das Versteck, an dem er sein Opfer gefangen hielt, überaus sorgfältig und detailliert geplant. Nach Medienberichten haben weder Anwohner, noch Besucher Priklopils je etwas von seinem Verbrechen geahnt oder gar bemerkt. Auch Ermittler der Polizei äußerten sich gegenüber der Presse, dass sie das sorgfältig errichtete Versteck selbst bei einer Hausdurchsuchung wohl nicht entdeckt hätten.
Diese präzise, langfristige Planung und seine diszplinierte Durchführung des Verbrechens machen die Tat Priklopils einzigartig. Meist geschehen Straftaten eher aus einer kriminogenen Situation heraus. Das bedeutet, dass beispielsweise eine hochemotionale Situation oder auch eine psychische Erkrankung den Täter einen Handlungsdruck erleben lassen, der ihn aus seiner eigenen Erlebniswelt betrachtet zu verbrecherischem Handeln als sinnvollem Ausweg führt. In der Regel wird die Tat kurz vor und während der Durchführung vom Täter als sehr emotionsgeladen erlebt. Deshalb nehmen die meisten Täter vor der Tatbegehung Rauschmittel oder Alkohol zu sich, um ihre Gefühle dadurch vermeintlich besser kontrollieren zu können. Dies wiederum erschwert dem Täter häufig ein diszipliniertes, gut durchdachtes und geduldiges Handeln.
Nachdem ihm das inzwischen 18-jährige Opfer am frühen Nachmittag des 23. August 2006 entkommen konnte, flüchtete Priklopil mit seinem Pkw. Eine Großfahndung lief an. Der Wagen des Entführers wurde schließlich leer im Parkhaus des Donauzentrums gefunden. Während der Flucht rief Priklopil seinen Freund und Teilhaber an, mit der Bitte, ihm zu helfen. Dieser holte ihn vom Donauzentrum ab und brachte Priklopil in die Nähe des Praters. Kurz vor 21 Uhr des selben Tages legte sich Wolfgang Priklopil in der Wiener Leopoldstadt im Bereich des Nordbahnhofs vor einen Schnellzug und starb.
Nach neueren Angaben (25. August) überprüfte eine Sonderkommission alte Hinweise und Zeugenaussagen einer damals 12-Jährigen, die auf einen möglichen Komplizen bei der Entführung hindeuten können. Demnach hatte der mutmaßliche Entführer Natascha Kampusch in den Kleinbus gezerrt, während eine andere - für sie nicht erkennbare - Person den Wagen lenkte, so ihre Vermutung. Da die Indizien keinerlei weitere Anhaltspunkte lieferten, stellte der beauftragte Staatsanwalt die Ermittlungen dahingehen ein.[1]
Belege
Personendaten | |
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NAME | Priklopil, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schwerverbrecher |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1962 |
GEBURTSORT | Hainburg |
STERBEDATUM | 23. August 2006 |
STERBEORT | Wien |